Von Nationalratswahl 2008 |
Gebi Mair und Kurt Grünewald bei der Pressekonferenz.
Dass der Schulbeginn teuer ist, wissen alle. Gemeinsam mit Kurt Grünewald habe ich deshalb heute gefordert, dass die Schulstarthilfe nicht nur bis 15, sondern bis 20 Jahre ausbezahlt wird. Außerdem soll sie auch an Drittstaatsangehörige ausbezahlt werden. Und schließlich muss die Schulstarthilfe von 145 Euro kräftig erhöht werden, weil der Schulbeginn deutlich teurer ist.
Und schließlich haben wir ein Pilotprojekt für eine nachhilfelose Schule gefordert. Dabei soll die Förderung durch LehrerInnen an der Schule passieren und private Nachhilfe überflüssig gemacht werden. Über 140 Millionen Euro werden nämlich in Österreich jährlich für Nachhilfe ausgegeben - eine alarmierende Zahl, die viel über unser derzeitiges Schulsystem aussagt.
8 Kommentare:
Ok. Das klingt nachvollziehbar. Aber wer soll das bitte bezahlen? Woher nehmen wir das Geld für die vielen Wohltaten, die angesichts nahender Wahlen jetzt allenthalben versprochen werden? Man vergißt nur allzu leicht, dass all diese Dinge ja irgendwann von irgendwem erwirtschaftet bzw. aufgebracht werden müssen. Wodurch? Steuererhöhungen? Erhöhung der Steuern bei wem? Bei den wenigen Reichen, die es in AUT gibt? Gänzliches Ruinieren des Mittelstandes, der ja die Hauptstaatslast trägt und somit auch unsere PolitikerInnen - übrigens fürstlichst entlohnt! - finanziert? Wer hat das auf Heller und Pfennig durchkalkuliert? Wer liefert mir/uns nachvollziebare Zahlen? Ich meine jetzt nicht eine Milchmädchen- oder ad hoc Überschlagsrechnung sondern ein gut durchdachtes und fundiertes Zahlenwerk, das letztendlich auch standhält. Fakten möchten die WählerInnen sehen und nicht nur Ideologie!!! Fordern und Fordern alleine kann es ja auch nicht sein.
Naja, Politik ist letztendlich immer das Setzen von Prioritäten und eine Frage der Relationen. Angesichts dessen, was das Land derzeit zusätzlich an Transferleistungen vom Bund bekommt, ist das finanziell überhaupt kein Problem. Aber die weitergehende Frage ist ja, ob es volkswirtschaftlich sinnvoll ist, wenn mehr Menschen länger im Ausbildungssystem bleiben. Dazu braucht man sich nur die Korrelationen zwischen Schuljahren und Wahrscheinlichkeit der Arbeitslosigkeit ansehen, dass man weiß dass sich das lohnt.
Ich erspare mir nun einen boshaften Kommentar. Auf das Problem an sich wurde wieder einmal nicht eingangen, konkrete Zahlen können offenbar auch nicht benannt werden. Der Verweis auf irgendwelche Transferleistungen und das Setzen von Prioritäten sind mir als Antwort einfach zu wenig. So bekommen die Grüne meine Stimme - und die vieler anderer - jedenfalls eher nicht.
Nachsatz: Das Konzept Volkswirtschaft ist zum Glück ja ein weit dehnbares und beliebig befüllbares Etwas ohne allzu scharfe Ecken und Ränder. Was damit gemeint sein kann, ist ungefahr so klar wie "Gott und die Welt" oder "Krethi und Plethi"...:-((((((((
Nachdem ich den Jahresabschluss 2007 und den Jahresvoranschlag 2008 des Landes Tirol kenne sage ich dir: Aus den Transferzahlungen des Bundes ist das locker drin - auch noch viel mehr, wenn man wollen würde.
Als des Wirtschaftlichen einigermaßen Kundiger muss ich dir zweierlei entgegnen: Das Jahr ist noch nicht zu Ende, der Voranschlag - nicht mehr als ein Plan! - und die tatsächliche Abrechnung/Bilanz sind zweierlei Dinge. Es stehen außerdem ja noch andere (neue!) Maßnahmen an, wobei z B auch der Wegfall der Regresspflicht für Angehörige Pflegebedürftiger noch einiges kosten wird...
@anonym:
Und da sind wir wieder bei den Prioritäten. Pflege ist selbstverständlich wichtig und ein zukunftsweisendes Thema wie Bildung. Also sollten wir uns auf beides konzentrieren.
Ausgaben für ersteres dürften nur ein Teil des vorangeschlagten Geldes sein, es würde wohl noch genügend andere Teile geben, die man etwas zurückstellen und das Geld in Bildung stecken könnte.
Der Verweis auf volkswirtschaftliche Denkweise von Gebi ist schon berechtigt. Ein Schuljahr kostet viel, und wer länger im Schulsystem verweilt verliert nicht nur Zeit sondern treibt diese Kosten weiter in die Höhe. Es gilt also ein System zu finden, dass die Verweildauer und somit Kosten kürzt, ohne das die Qualität der Bildung leidet. Das ist schon längst (!) überfällig, unter Gehrer und Schmied ist aber kaum etwas geschehen. Je früher hier was unternommen wird, desto mehr Geld kann gespart werden, dass man entweder wiederum in die Bildung steckt, andere Bereiche finanziert oder simply den Haushalt aufbessert. "Wo ein Wille, da ein Weg", da helfen keine Ausreden auf andere Kostenfaktoren.
Ich bin mir ja gar nicht sicher, ob man die Verweildauer im Bildungssystem unbedingt kürzen muss. Man muss in die Qualität investieren, das ist klar. Aber muss man unbedingt kürzer im Schulsystem bleiben? Ich meine halt, irgendwann müssen wir auch zur Kenntnis nehmen, dass wir eine wissensbasierte Gesellschaft geworden sind und dass das bestimmte Auswirkungen hat.
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