Thomas Pupp, Gehilfe der Seilbahnlobby |
Als Thomas Pupp als Umweltlandesrat
angelobt wurde, waren die Erwartungen an ihn hoch. Der ehemalige
Präsident der Naturfreunde als Umweltlandesrat, das gab Grund für
Hoffnungen. Doch leider hat er sie schnell enttäuscht. Ja, mehr
noch. Thomas Pupp hat sich zum willfährigen Gehilfen der
Seilbahnlobby gemacht.
Die EU-Kommission verlangt bekanntlich
die Nominierung des Piz Val Gronda als Natura 2000-Gebiet. Anstatt
nun eine Pause zu verlangen und nachzudenken, wie damit umgegangen
wird, macht er Dampf für die lifttechnische Erschließung. Die EU
sei falsch informiert, erklärte er etwa. Dabei ist er falsch
informiert. Im Gutachten, das dem Schreiben der Kommission zugrunde
liegt wird nämlich ganz besonders auf die Auswirkungen des
Freeridens durch das Fimbatal eingegangen. Pupp hingegen tut so, als
sei die Kommission schlecht über die Neutrassierung der Piste
informiert.
Aber auch sonst hilft Pupp der
Seilbahnlobby. Ich habe im Landtag eine schriftliche Anfrage an ihn
gerichtet, die er gestern beantwortet hat. Ob er zu Schutzmaßnahmen
rund um den Piz Val Gronda bereit wäre, wenn dieser erschlossen wird
beispielsweise. Darauf antwortete er, dass nicht alles auch geschützt
werden müsse, was schützenswert sei. Außerdem zweifelt er in
seiner Antwort an, dass das Gebiet überhaupt schützenswert sei.
Außerdem sei die Bevölkerung gegen den Schutz. Ist das eine
Stellungnahme, wie man sie von einem Umweltlandesrat erwartet?
„Gehet hin und machet euch die Berge
untertan“ scheint der neue passende Slogan für diese
Landesregierung zu sein.
In Sachen Schneekanonen haben wir heute
in einer Pressekonferenz auch neue Konzepte vorgeschlagen: Wie wäre
es beispielsweise mit einer Deckelung der Summe des Energieverbrauchs
für künstliche Beschneiung in Tirol? Damit müssten für neue
Schneekanonen Effizienzpotentiale bei bestehenden Anlagen genutzt
werden. Tatsächlich gibt es bereits jetzt Schneekanonen, bei denen
der Effizienzfaktor 10 erzielt werden kann. Mit einer Kilowattstunde
Strom kann dabei bis zu zehn mal so viel Kunstschnee erzeugt werden
wie mit anderen Anlagen. Bei 10.000 Schneekanonen in Tirol könnte
mit diesem Faktor die Leistung des Donaukraftwerks Melk eingespart
werden.
Wir wünschen uns deshalb, dass
Mindesstandards für Schneekanonen in Tirol vorgeschrieben werden.
Ähnlich wie bei CO2-Verschmutzungsrechten soll ein Markt für den
Energieverbrauch von Schneekanonen in Tirol geschaffen werden. Damit
entsteht auch ein Preis für die Naturnutzung durch Schneekanonen und
Energieeffizienz wird zu einem starken Steuerungshebel. Ich bin
gespannt, ob Landesrat Pupp sich auch bei diesem Vorschlag wieder auf
die Seite der Seilbahnlobby schlagen wird oder ob er dieses Mal auf
Seiten der Tiroler Natur stehen wird.
5 Kommentare:
Soviel ich weiss, gehen Sie, Herr Mair, doch auch freeriden. Was ist denn daran so umweltfeindlich.
Ja und bei seinen Abfahrten fährt er auch durch geschützten, abgesperrten Jungwald. Aber dazu äußert sich der oberschlaue Mair nicht!!!
Die Idee mit den Schneekanonen find ich gut. alles andere ist eine einfache demokratische entscheidung. so läufts halt einmal und wenn das volk das nicht so will, dann müsste die spö bei der wahl ja eh grob verlieren und ihr gewinnen. dann könnt ihr wie in innsbruck alle bereits demokratisch gefassten beschlüsse wieder aufschnüren und nach endlosen und kostspieligen debatten wieder zum gleichen ergebnis kommen, weil demokratie nicht bedeutet, wer am lautesten schreit gewinnt!
Auf die stellungnahme zur jungwaldsünde könnt ihr lange warten. Der gebi hört sich gerne selber reden hat aber keine ahnung dass er der gleiche "umweltsünder" ist. Aber man hat ihn zu diesem vorfall schon angeprangert ubd stellungnahme ist bis heute keine gekommen. Sehr stark herr mair. Daumen hoch.
Wo ist denn eigentlich der Link auf deinen Vergleich mit Hofherr hin? Muss das nicht mehr da stehen?
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