Dienstag, 8. Januar 2013

Müssen einem Seilbahner leid tun?

Die Seilbahnlobby tut derzeit so, als müsse sie einem direkt leid tun. Es sei praktisch unmöglich, Projekte zu verwirklichen. Tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Wenn man sich anschaut, welche Projekte realisiert wurden und derzeit im Genehmigungsverfahren sind, dann muss man feststellen, dass sie dazu beitragen, Tirols Natur akut zu gefährden.

So wurde etwa mit diesem Lift auf das Daunjoch ein bisher unberührte Gebiet von 6 Quadratkilometern - die Glamergrube erschlossen. Auf dem Bild ist die Distanz zu sehen, die SkifahrerInnen dafür zu Fuß zurücklegen müssen. Das Bild ist direkt vom Joch aufgenommen. Diese paar Meter werden natürlich niemanden hindern. Freeride-Führer verweisen bereits auf die neue Abfahrtsmöglichkeit. Und trotz Seilbahngrundsätzen wurde damit ein neues Tal erschlossen. Und weitere Projekte im Skigebiet sind schon in Planung.


Aber zurück zur Frage, ob einem Seilbahner leid tun müssen. Hier die Zahlen aus den Jahren 2009-2011:
Die Seilbahnwirtschaft hat in diesem Zeitraum um 98 Pistenprojekte angesucht. Davon wurden 94 genehmigt, 4 abgelehnt.
Die Seilbahnwirtschaft hat um 90 Liftprojekte angesucht, davon wurden 88 genehmigt, 2 abgelehnt.
Die Seilbahnwirtschaft hat um 83 Projekte für künstliche Beschneiung angesucht, davon wurden 82 genehmigt, 1 abgelehnt.

Müssen einem Seilbahner leid tun? Wohl kaum. Aber muss man sich um die Tiroler Natur Sorgen machen? Und wie!

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hochwertiger artikel. Gebi war wieder einmal schifahren. Wahrscheinlich auch hinten runter...

Anonym hat gesagt…

und das währen wir die Steuern verdient haben, die uns der Kerl kostet.

Gebi Mair hat gesagt…

keine Sorge, das ging am 29.12. gemeinsam mit der Begutachtung des Gebiets, aus dem die TIWAG Wasser ableiten will ^^

die Recherche der Seilbahn-Bescheide hab ich allerdings in meiner regulären Arbeitszeit gemacht ;-)

Anonym hat gesagt…

das die seilbahnlobby für seilbahnen ist, ist dioch das normalste auf der welt - für was soll sie sonst sein?

erstaunlich aber ist, dass die gütigen grünen in wien den heizkostenzuschuss streichen, der ohnehin nur halb so hoch war wie im schwarzen tirol.

und da du ja gegen jeden spitzensport bist (zumindest wenn sich tirol bewirbt), was sagst du zur bewerbung wiens für die olympiade - wien hat derzeit keine einzige spielstätte die den anforderungen einer olympiade gerecht wird.

red mal über die ganzen grünen sünden, dann kannst du ohne weiteres über ein lobby maulen, die nur das tut wofür sie da ist. ein bäcker ist schließlich auch für das brot da.

auch wenn ich grundsätzlich deiner meinung bin, dass weitere erschließungen reiner wahnsinn sind.
aber bitte alles sehen.