Montag, 19. April 2010

Mit unserem Bildungssystem kann man werden wie seine Eltern

"Ouvrière tu es. Ouvrière tu seras." heißt einer der bekannten Sätze von Arlette Laguiller. Also: "Arbeiterin bist du. Arbeiterin wirst du sein." Sie verweist damit darauf, dass unser Bildungssystem auch sozialen Status vererbt. Nirgendwo in Europa hängt die Bildungslaufbahn so stark vom sozialen Status der Familie ab wie in Europa. Mit einer gewissen Ironie weist auch die Imagekampagne für LehrerInnen des Landes Tirol darauf hin, dass ein Mädchen im Tiroler Bildungssystem werden kann wie seine Mutter. "Sarina will werden wie ihre Mutter" heißt es im Sujet sinnigerweise. Aber auch die anderen Sujets sind nicht wirklich klüger, nachzusehen hier.

"Sarina will werden wie ihre Mutter"



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7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wär ja noch schöner, wenn die proleten auch noch matura machen wollten...
oder - je mehr bildung, desto weniger övp wähler, ergo...
(wobei mit entsprechender bildung auch der spö wahleranteil nach unten geht - insofern: einigkeit in der koalition)

Anonym hat gesagt…

der gebi redet von bildung...
haben deine eltern auch fast die doppelte zeit für ein billig-studium benötigt?

meine eltern sind arbeiter, ich habe die matura und mein studium (ein 235 semesterstunden-studium) unter der mindeststudienzeit abgeschlossen. wie geht das nur? das liegt an der realität, die den grünen aber fremd ist. JEDER kann in österreich matura machen und auch studieren. man muss halt zielstrebig sein. da ist jedoch das problem. in den meisten arbeiterfamilien bekommen die kinder von geburt an mit, das schlechte leistungen in der schule nichts machen, denn sie die eltern waren ja selbst keine schüler. das hat bis vor ca. 20 jahren noch funktioniert, heute ist man aber auf einer anti-leistungs-anti-benehmen-pädagogik und die probleme werden von jahr zu jahr schlimmer. privatschulen die sich nur reiche leisten können werden gestürmt, da in den normalen schulen dank linker-pädagogik-vorstellung weder leistung noch ein minimum an benehmen eingefordert werden kann.

du machst dich aber lächerlich, denn es steht ja, dass sie so werden KANN, wie ihre mutter. aber auch anders. das ist ja schön, dass man werden KANN, was man will und nicht so werden MUSSS wie die mutter oder anders werden MUSS wie die eltern. haben deine eltern die richtige bedeutung der modalverben auch nicht verstanden, oder bist du anders geworden als deine eltern?

Anonym hat gesagt…

Dem vorherigen Kommentar 100% Zustimmung! Ich komme auch aus einer Arbeiterfamilie und Matura machen war auch nicht unbedingt "normal". Ich ging anschließend arbeiten und habs mir nach ein paar Praxisjahren nochmals überlegt und startete ein Studium. Mittlerweile bin ich fast fertig nach 4 1/2 Jahren, Ehrgeiz ist halt gefragt. Finanziert habe ich mir alles selber, nur wollen muss man. Und man "kann" werden wie die Eltern, man "muss" nicht. Und wer sagt, dass die Eltern nicht Vorbild sein können? Es gibt auch heutzutage noch Frauen die einen Haushalt führen wollen, ohne Scheiß ;)
Und zum ersten Poster: Glaubst du wirklich, dass wenn man mehr Bildung hat, dass man Grünwähler ist? Naiv muss man sein! Stimmt schon, den Grüner wird eine höhere Akademikerrate zugesprochen. Hast dir schon mal überlegt, aus welchen Studienrichtungen diese Menschen hauptsächlich kommen?

Anonym hat gesagt…

"Nirgendwo in Europa hängt die Bildungslaufbahn so stark vom sozialen Status der Familie ab wie in Europa."

im ernst?

Anonym hat gesagt…

:-)
was will der gute gebi damit wohl sagen....
:-)

chromosFEAR hat gesagt…

Ich muß dem "anti-leistungs-anti-benehmen-pädagogik" Argument leider Recht geben. Aber auch dem Gebi, das Problem ist ja nicht die Matura sondern fängt schon viel früher an, Kinder von Akademikern gehen ins Gymnsium und Kinder von Arbeitern in die Hauptschule, bei dieser Entscheidung spielt die Leistung in der Schule oft keine Rolle, sondern was die Eltern wollen. Und ich weiß schon nach der Hauptschule kann man noch ins Gym gehen, der Schritt ist halt nicht so einfach, vorallem wenn das Zeugnis nicht so berauschen ist.
Obwohl auch ich ein Gegenbeispiel bin, meine Eltern sind Arbeiter, ich hab Matura und auch das eine oder andere Semster studiert.
Das hätte ich aber nicht wenn ich nach der Volksschule in die Hauptschule gegangen wäre, da mein Zeugnis in der 4ten viel zu schlecht war fürs Gym, da ich aber schon dort war, bin ich einfach in die 5t Klasse aufgestiegen.

Anonym hat gesagt…

wie gesagt, der wille und ehrgeiz des jugendlichen ist gefragt. von 15-jährigen kann man schon verlangen, dass man so viel reife hat.