Montag, 26. Oktober 2009

Sekt für die Businessclass, Selters für die Holzklasse

Unsere Bahn-Manager haben wieder einmal mit einem Vorschlag aufhorchen lassen: In den Regionalzügen soll der Alkoholkonsum verboten werden. Dies sei deshalb notwendig, weil es Beschwerden von Bahnfahrenden über betrunkene Jugendliche gebe.

Das ist wirklich ÖBB-Politik vom Feinsten. Zuerst werden die ZugbegleiterInnen abgeschafft und dann wundert man sich, wenn das Sicherheitsgefühl der PassagierInnen sinkt. Nun soll ein Verbot die Situation wieder verbessern. Absurd ist das irgendwie schon: In den Fernzügen darf man sich weiterhin zu überhöhten Preisen in den Speisewägen volllaufen lassen. Aber in den Regionalzügen herrscht in Zukunft Puritanismus. Gegen wen sich diese Maßnahme richtet, ist auch klar - gegen Jugendliche, die sich die hohen Speisewagenpreise nicht leisten können, aber in manchen Regionalzügen vorglühen, wenn sie ausgehen. Die Ungleichbehandlung ist jedenfalls offensichtlich.

Eigentlich müsste die Politik dafür sorgen, dass Betrunkene nicht mit dem Auto fahren, sondern mit dem Zug und nicht umgekehrt. Mir sind ein paar besoffene Jugendliche im Zug jedenfalls lieber als alkoholisierte Autofahrer, die andere Menschen gefährden. Aber jede Wette, dass das die Bahn-Manager nur sehr wenig interessieren wird...

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

warst auch schon vorglühn, als du den text geschrieben hast?

bei der kritik bezüglich der abschaffung der zugbegleiter in regionalzügen geb ich dir recht.

aber der rest ist dummheit hoch zehn!
in speisewägen ist alkohol gestattet, da er hier vom personal ausgegeben wird, und dieses bei zu starker alkoholisierung nichts mehr gibt. auch ist mind. ein zugbegleiter anwesend, der einschreiten kann.
in regionalzügen steigen stockbesoffen jugendliche ein, bewaffnet mit mehreren flaschen alk. extremer lärm, beschädigungen, verunreinigungen und sogar blödes anreden anderer zugfahrer ist normalität, wenn man mit einen regionalzug am freitag nach 21:00 uhr nach innsbruck fährt.

hast angst, dasst bim nächsten vollrausch nicht mehr zugfahren darfst, oder suchst nach giftlern jetzt auch bei den alkis nach wählern?

Anonym hat gesagt…

Sehr geerhter Herr Mair!

Bitte fahren Sie einmal am Wochenden (abends) mit dem Zug von Telfs nach Innsbruck und versuchen Sie mit den betrunkenen Personen (meist sind es Jungendliche - das ist eine Tatsache, da ich täglich diese Strecke fahre und dies auch am Wochenende) vernünftig zu sprechen! Viel Glück dabei!!!

Anonym hat gesagt…

Ach, lassts doch den Gebi. Der betreibt halt wieder ein bisserl Klientelpolitik. Das ganze verratzte, versoffene linksalternative Prekariat wählt nun mal Grün.

Stellt euch vor, die würden nüchtern/clean. Dann könnten sie sich ja grad schämen, Links zu sein.

Anonym hat gesagt…

P.S.:

Gebi, ich schließ mich den Forderungen der Vorposter an. Pendel mal am Wochenende zu gewissen Zeiten im Zug, ich wette, dann siehst das Ganze auch anders. Was man sich da zum Teil bieten lassen muss, das ist nicht mehr feierlich.

Mal abgesehen vom obligatorischen rumgegröle, krachmachen und Gegenstände in der Gegend rumschmeißen: Dass man andere Fahrgäste auf tiefstem Niveau bepöbelt, insb. auch Frauen und junge Mädchen belästigt (das müsste dir als Gender-Freak eh zu denken geben, ist für so ein Mäderl vielleicht nicht so witzig, wenn ein Rudel Asoziale um es rumstehen und es deppert anlallen) und sich dann feige auf den Alkohol rausredet - das kann echt nicht sein.

Mach nur weiter so, deine Forderung stand heut eh in der TT; so purzeln die Prozente. Ich glaub, du kommst schneller auf dein Schiff, als dir lieb ist.

Sowas von abgehoben...

Anonym hat gesagt…

Wenn ich einwenden darf... das Problem ist nicht das Vorglühen oder die Betrunkenen. Hier sind wahrscheinlich 90% "brav", ruhig, oder wollen nur nen schönen Abend.

Aber es gibt nunmal eine Minderheit die pöbelt, egal ob betrunken oder nicht.
Grade letzte Woche wurde ich von 5 Mädels nur deswegen eine halbe Stunde verbal angepöbelt, weil ich ein Buch gelesen habe.

Da man aber gegen diese Unterschichtsschabraken keine Handhabe hat, wenn kein Zugbegleiter anwesend ist, war ich ihnen hilflos ausgeliefert!

Weiters lästig sind jene, die so laut musik hören per Kopfhörer, dass sie Ermahnungen es leiser zu stellen, schlichtweg ignorieren!

Anonym hat gesagt…

@ Anonym (08:34)

Seh ich ähnlich. Ich mein, es ist ein Vorrecht der Jugend, über die Stränge zu schlagen. Aber auch da gibts Grenzen.

So lange ists seit meiner Jugend auch nicht her, aber da gabs einfach gewisse Tabus, z.B. dass man Familien oder Mütter mit Kindern einfach in Ruhe lässt. Heutzutage kann sich jeder Halbstarke in dieser Hinsicht alles erlauben, und der geile Gebi findets trotzdem noch super. Ist schon witzig. Diese Leute verhalten sich derart unsozial und unsolidarisch, und können aber gerade auf die Unterstützung der Linken zählen, denen diese Werte doch vorgeblich so wichtig sind. Das verstehe wer will...