Donnerstag, 14. Januar 2010

Der Besinger der Leichenhaufen am Grab Andreas Hofers

Als "Besinger der Leichenhaufen" bezeichnete die Sozialdemokratie nach dem ersten Weltkrieg Bruder Willram. Johann Holzner von der Universität Innsbruck nannte ihn einmal den "martialischsten Worführer der tirolischen Kriegsliteratur." Es handelt sich um den wirkmächtigsten antiitalienischen Kriegshetzer Tirols im ersten Weltkrieg. Mit Gottes Hilfe werde man den "welschen Wicht" hinausjagen gehört dabei noch zu den harmloseren Formulierungen des monarchistischen katholischen Predigers, des meistgelesenen Tiroler Autors des ersten Weltkriegs.

Eben diesem Bruder Willram wurde in den 1920er Jahren die Ehre zuteil, auf einer Gedenktafel am Grab Andreas Hofers in der Innsbrucker Hofkirche verewigt zu werden.

"Ein Volk dem man die Heimat nahm
gräbt knirschend seinen Zorn und Gram
Hier in den Stein der Heldengruft
Und schwört bei Hofers Staub und ruft
'Wir werden rasten und ruhen nicht
bis unsrer Knechtschft Fessel bricht
Und Nord und Süd die Bruderhand
Sich reichen im deutschen Hoferland."

Wie diese Tafel eigentlich genau dort hin kam ist bis heute nicht erforscht. Tatsache ist, dass sie verändert wurde. Im ursprünglichen Gedicht Willrams ist nämlich nicht vom "deutschen" Hoferland, sondern vom "freien" Hoferland die Rede.

Ein Beispiel sei noch angeführt, um Bruder Willrams Sprachgewalt zu illustrieren:

"Und schütten Blut und Feuer
und hageln Eisensaat
Auf's gift'ge Ungeheuer
Voll Meineid und Verrat --
Und säubern deutsche Erde
Von welscher Niedertracht
Und hüten unsre Herde:
Die Dolomitenwacht!"

Wenn man das Motto "Geschichte trifft Zukunft" des Gedenkjahres 2009 ein bisschen ernst nimmt, dann darf nicht nur die Geschichte, sondern muss auch die Zukunft darin eine Rolle spielen. Ich glaube, dass Bruder Willram nicht mehr zur Zukunft passt. Als er Tiroler Landtagsabgeordneter war (1919), setzte er sich die die Aufrechterhaltung des Heiratsverbots für Lehrerinnen ein und auch dafür, dass Religionslehrer nicht bezahlt werden, weil die Aufgabe dann den katholischen Priestern bleibt.

Ich beantrage nun, die Tafel Bruder Willrams am Grab Andreas Hofers in ihrem historischen Kontext aufzuarbeiten und zu erklären und ergänzen. Mein Antrag mit vielen weiteren Informationen auch zu Bruder Willram und seinem autoritär-katholischen Gehabe findet sich hier.


Tiroler Tageszeitung: Gedenktafel sorgt für Aufregung (Gebi Mair)

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6 Kommentare:

Al_Andalus hat gesagt…

Eine interessante Dipolmarbeit rund um Bruder Wilram und sein Wirken befindet sich in der UB unter dem Titel "Beten für den Krieg?", eingereicht von David Schnaiter.
Lg

Dr. Christian warum hat gesagt…

Beten gegen die Schwuchteln wäre sinnvoller!

Gebi Mair hat gesagt…

UND WIEDER IT MEIN FAKER UNTERWEGS...

Dr.Mag. Christian Warum hat gesagt…

Es ist die Wahrheit! Der Gerechtigkeit muss zum Sieg verholfen werden. Schaut Euch doch nur denn Alfons Haider an, der in Willkommen Österreich eine ganze Nation heulend difamiert! Eine Bodenlosigkeit ist so etwas!

Gebi Mair hat gesagt…

Dieser Fake kann nicht von mir stammen, denn ergibt Sinn und von der geistigen Potenz her bin ich nicht in der Lage derartige Fakten zu erkennen.
ALSO WER IST DER FAKER FAKER ????

Gebi Mair hat gesagt…

Netter Versuch, aber nachdem ich immer angemeldet kommentiere, ist klar welches Posting von mir ist und welches nicht.

Liebe Grüße
Gebi