Nun ist die Katze also aus dem Sack, und die Landesregierung hat ihr endgültiges Konzept für das Bergiselmuseum präsentiert. Man könnte es unter das Schlagwort stellen "Vom Herwigeum zum Platterbau."
Herwig Van Staa hatte in einem Anfall von Größenwahn alles in das "Museum der Tiroler Wehrhaftigkeit" packen wollen, das irgendwie vorstellbar war. Von der Geschichte Tirols über den Transit bis hin zu Europa sollte alles vorhanden sein. Dieses Konzept scheint gescheitert, nun hat das Modell Platterbau gewonnen. Unter dem neuen Landeshauptmann wurde das Museum eingedampft auf ein "Museum der Infanterie", wie der Hauptteil der Ausstellung über die Kaiserjäger heißt. Darin wird eine militärhistorische Darstellung dieses Truppenteils zelebriert und in eine Reihe mit der Bergiselschlacht gestellt, die im Wesentlichen durch das Riesenrundgemälde erklärt wird. Ein Raum für Schulklassen, in dem man sich mit Europa beschäftigen kann beendet die konzeptionellen Ideen auch wieder. Was vorher ein Anflug von Größenwahn war ist nun Ausdruck der Inkompetenz, und irgendwie passt das Bergiselmuseum wie die Faust aufs Auge zu den jeweiligen Landesherren.
1 Kommentar:
"Bergiselschlacht": am Bergisel hat nie eine Schlacht, in dem Sinne wie etwa in Leizig, Austerlitz oder Waterloo mit 10.000enden Toten, stattgefunden. Die Geplänkel und Scharmützel am Bergisel als "Schlacht" zu bezeichnen, ist schon Teil dieser Heroisierung der Geschehnisse von 1809, die die Grünen ja mit Recht bekritteln. Wenn es schon militaristische Begriffe sein mussen, dann würde ich Gefecht vorschlagen.
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