Dienstag, 1. März 2011

Ruhe bei den Rechten

Rechts herrscht derzeit ziemliche Ruhe. Irgendwie passt die Weltlage auch nicht ins rechte Weltbild: Moslems, die für die Demokratie kämpfen. Europa, das Despoten und Potentaten jahrelang stützte. Ein rechtsextremer Buchverlag, der die Exklusivrechte an der deutschen Version von Gaddafis Grünem Buch hält. Eine arabische Jugend, die sich nicht in die Luft sprengt. Solidarität unter den Entrechteten. Es ist eine echt schwierige Zeit für die Rechten.

Kein Wunder, dass man dort plötzlich recht still geworden ist. Die simplifizierenden Welterdeutungsmuster der Rechten funktionieren einfach nicht mehr. Das ist schon auch eine wichtige Erkenntnis im Westen: Die sexuelle Revolution ist im Nahen Osten schon lange angekommen, und sie war ein starker Motivationsfaktor in Ägypten, neben anderen wie dem Hunger und dem ökonomischen Mangel natürlich. Und so manche Pauschaltouristen wundern sich derzeit vielleicht, wo sie eigentlich immer Urlaub gemacht haben.  Hier bricht gerade ein bisher in sich geschlossenes Weltbild in sich zusammen, und das ist hoffentlich für die nächsten Jahre entscheidend: Ich bin davon überzeugt, dass die arabischen Revolutionen die Rechte in Europa schwächen werden.

In Österreich darf man ganz rechts ganz besonder still sein, sind doch Jörg Haiders Kontakte zu Muammar Gaddafi nach Libyen legendär, ebenso zu seinem Sohn Saif Gaddafi, mit dem er unter anderem beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel auftauchte. Saif Gaddafi hielt Haider auch bis zum Schluss die Treue, er besuchte Haiders Begräbnis.

FPÖ-Minister Hubert Gorbach, Muammar Gaddafi, FPÖ-Landeshauptmann Jörg Haider (Bildlink: Kleine Zeitung)

FPÖ-Landeshauptmann Jörg Haider, Saif Gaddafi (Bildlink: Kleine Zeitung)

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

dem gaddafi-clan wurde in letzter zeit von vielen hofiert. gesellschaftsfähig machte gaddafi aber weder haider noch strache, sondern der linke weltbürger bruno kreisky. ich kann mich an den medialen aufschrei wegen seiner bruderküsse noch gut erinnern.

die welt demokratisiert sich, da geb ich dir recht. jetzt sag i aber was perverses, was der schleimige westen verheimlicht: das bessergehen dieser staaten geht zulasten der hochentwickelten länder. wenn nämlich jeder genau das gleiche darf, dann verrecken wir ruckzuck oder müssen mehr als schmerzhafte einschnitte machen (gerade in der ökologie).
gadaffi, mubarak und konsorten sorgten über jahrzehnte dafür, dass der westen über die umwelt nicht viel nachdenken musste...

der ökologische supergau wäre eine totale demokratisierung chinas.

um mich nicht misszuverstehen - ich bin auch dafür: aber uns muss klar sein, dass der preis für uns gewaltig ausfallen wird. das ist fakt, will man freie menschen.

Anonym hat gesagt…

Vielleicht bin ich blöd, aber Gebi ist das wirklich deine Meinung als Master in Politikwissenschaft? Ich bin verwirrt. Schließt sich Demokratie und "rechts" im "Westen" aus? Ist China kommunistisch und rechts? Haben Rechte nicht eher ein Demokratie- bzw. Rechtsverständnis als Linke die eher den Anarchismus bevorzugen? Man kann nicht "rechts" in einer Demokratie mit "rechts" in einer Diktatur vergleichen, so einfach ist es nicht. Man kann nicht Treffen mit Menschen verurteilen, da dabei nichts "böses" geschieht. Das widerspricht vollkommen euren Gedankengutes, dass alle Menschen gleich sind. Darf man nicht miteinander reden? Steht es nicht jedem frei selbst zu handeln und zu entscheiden (natürlich im gesetzlichen Rahmen)? Ich hätte viele Fragen, aber prinzipiell beziehen sich alle diese auf Grundrechte eines Menschen, die du direkt bzw. indirekt verurteilst. Plötzlich fällt mir wieder ein Zitat ein: "Der Antifaschismus von heute ist der Faschismus von morgen!"

Gebi Mair hat gesagt…

China ist nicht kommunistisch und rechts, ja. Für den Kommunismus fehlt eine wesentliche Voraussetzung: "Der Kommunismus beginnt mit der Abschaffung des Staates" (MEW3).

leofranz hat gesagt…

Hoffentlich liest Chavez deinen Blog...

Anonym hat gesagt…

wie der kommunismus begann, wie er funktioniert und endet hat man in den letzten 100 jahren zu oft gesehen. China hat ein Einparteisystem mit der Partei: Kommunistische Partei Chinas

ist nur ein weiterer beleg für deine absolute inkompetenz.

Gebi Mair hat gesagt…

Nur weil sich selbst etwas einen Namen gibt, glauben wir ihm aber nicht, oder? Ich kann mich auch Superman nennen und zu Recht wird mir keiner glauben, dass ich Superman bin. Also nur weil sich die KP China so nennt, ist China nicht kommunistisch...

Anonym hat gesagt…

die ganze welt (mit ausnahme von dir und ein paar freunden dieser gewaltideologie)sieht china als kommunistisch.
mir ist schon klar, dass bei dir dein studium nicht viel gebracht hat, deshalb gebe ich dir gerne etwas nachhilfe.

"den Kommunismus" gibt es nicht. es gibt viele schriften und theorien und sehr viele versuche dies in die realität umzusetzen. so wie es nicht eine einzige demokratische staatsform gibt, sondern viele formen der demokratie, haben alle kommunistischen staaten ihre eigene richtung verfolgt. ALLE dieser kommunistischen staatsformen brachten der bevölkerung unterdrückung und armut.
die kommunistische partei chinas ist aus den marxistischen ideen entstanden und beruft sich heute immer noch auf diese, wenns gerade passt.

Anonym hat gesagt…

... das ist ein müßiges thema und da darf man auch als sympathisant anmerken, hätte ich mir von einem politikwissenschaftler einen differenzierteren beitrag erwartet.

kurze anmerkung zum thema "arabische welt"
- ich glaube nicht, was in der zeitung steht
- die einzelnen interessengruppen sind schwer einzuordnen
- die ganze region ist auf dem weg vom regen in die traufe.

...aber du gräbst den haider aus: werd endlich erwachsen!

Anonym hat gesagt…

Nachhilfe hat bei Gebi keinen Sinn mehr, aber heute ist
Unsinniger Donnertag.