Gemeinsam mit meiner Kollegin Christine Baur habe ich das Verhältnis von Frauen und Männern im Tiroler Schuldienst analysiert. Die auffälligsten Fakten zusammengefasst:
- die Schulaufsicht ist überwiegend männlich (ca. 80%)
- die SchulleiterInnen sind in AHS, BMHS, Hauptschule, Poly und Sonderschule überwiegend männlich (ca. 85%)
- die SchulleiterInnen in den Anstalten für Kindergartenpädagogik überwiegend weiblich (75%)
- der Anteil der LehrerInnen ist in allen Schulen außer den BMHS deutlich höher als der Anteil der Männer
- der Anteil der Frauen im Verwaltungspersonal ist in allen Bereichen deutlich höher als jener der Männer
Das bedeutet:
Karrierepositionen im Tiroler Schuldienst werden nach wie vor überwiegend von Männern eingenommen. Ausgenommen sind die Laufbahnen für angeblich "typisch weibliche Berufe" wie KindergartenpädagogIn. "Gleich und gleich gesellt sich gern" scheint hier das Motto zu sein. Und dies, obwohl der Anteil der Lehrerinnen in fast allen Bereichen deutlich höher ist als jener der Lehrer. Offensichtlich gibt es auch im Schuldienst eine gläserne Decke, gegen die noch kein ausreichendes Gegenmittel eingesetzt wurde.
Wenn LehrerInnen- und LeiterInnenposten in unterschiedlichen Schulen unterschiedlich männlich/weiblich besetzt sind, dann hat das natürlich nicht nur Auswirkungen auf die LehrerInnen und LeiterInnen selbst. Es gibt auch Auswirkungen auf die SchülerInnen, die dadurch Rollenvorbilder erhalten und Bilder darüber, wie die angeblich "normale" Verteilung zwischen Frauen und Männern in der Gesellschaft aussieht.
Ich wünsche mir deshalb nicht nur Fortbildung von LehrerInnen in geschlechtssensibler Pädagogik und die Möglichkeit, die eigene Rolle zu reflektieren. Ich wünsche mir vor allem auch, dass es im Land Tirol endlich einen innovativen Frauenförderplan gibt, der auch im Schulbereich wirkt.
1 Kommentar:
Dafür gibt es weitaus mehr weibliche Schüler- und Studentinnen als männliche Kommilitonen!!!
Ned immer Jammern lieber Gebi
lg
Hans
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