Mittwoch, 27. März 2013

Ja dürfen's denn des?

Auf den Leserbriefseiten in Innsbruck geht's derzeit rund: oberhalb vom Planötzenhof, entlang des Weges zum Höttinger Bild finden Baumschlägerungen mit großen Maschinen statt. Die Rede ist vom Kahlschlag und davon, dass der Boden umgegraben werde. Stellt sich die Frage: dürfen's denn des?

Das herauszufinden ist derzeit gar nicht ganz einfach. 1.200 naturschutzrechtliche Bescheide werden derzeit in Tirol pro Jahr erstellt. Darin wird beschrieben, welche Maßnahmen zulässig sind und welche Einschränkungen es gibt. Das gilt etwa für Geländeaufschüttungen, für Baumaßnahmen in Schutzgebieten und für vieles mehr.

Der naturschutzrechtliche Bescheid geht an den Projektbetreiber, an die Gemeinde und den Landesumweltanwalt. Der Projektbetreiber legt den Bescheid naturgemäß einfach ab; hoffentlich hält er sich daran. Die Gemeinde legt den Bescheid zum Akt und macht nichts weiter damit. Und der Landesumweltanwalt darf den Bescheid auch nicht veröffentlichen.

Die Natur ist unser gemeinsames Gut. Wenn sie zerstört wird, dann häufig unwiederbringlich. Wir alle haben ein Interesse daran, dass Naturschutz-Auflagen auch eingehalten werden. Wie wäre es, wenn die Bescheide mit naturschutzrechtlichen Auflagen einfach veröffentlicht werden? Wenn es eine Datenbank gäbe, wo man nachschauen kann, welche Maßnahmen erlaubt wurden und wo die Grenzen liegen.

Dann braucht es keine große Aufregung geben. Dann kann man nämlich selbst nachprüfen, ob Genehmigungen vorliegen. Wenn eine Maßnahme genehmigt ist, dann wunderbar. Und wenn über die Genehmigung hinausgearbeitet wird, dann kann man den Projektbetreiber ganz einfach anzeigen, und die Behörde kann den rechtmäßigen Zustand wieder herstellen.

So könnten wir alle zum Naturschutz beitragen und dafür sorgen, dass unser gemeinsames Gut erhalten bleibt. Derzeit wird dies leider vom Amtsgeheimnis verhindert. Ich gehe auch davon aus, dass die Qualität der Bescheide noch besser würde, wenn es die kontrollierenden Augen der Öffentlichkeit darauf gibt. Transparenz hat Vorteile für alle: für die BeamtInnen ebenso wie für die Projektwerber, die BürgerInnen und in diesem Fall auch die Natur. Sie hat nur einen Nachteil für jene Naturfrevler, die sich nicht an Bescheide halten wollen. Und denen sollte sowieso das Handwerk gelegt werden.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gabi lass das mit den Bäumen, Holz wächst bei uns mehr nach als gefällt wird und wenn die mit der Arbeit fertig sind schauts nicht mehr häßlich aus!!!

Anonym hat gesagt…

Transparenz sollte eigentlich selbstverständlich sein. Weg mit der Amtsgeheimniskrämerei!

Anonym hat gesagt…

Gebi, bitte schau dir doch zumindest die wichtigsten Landesgesetze an und lass sie dir erklären, wenn du sie nicht ganz erfassen könntest. Für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung braucht es keine naturschutzrechtliche Genehmigung.

kraftwerksdialog hat gesagt…

ists nun ein frevel und eine quasi-illegale handlung, die da gesetzt wurde?
mountainbiken ist ja am weg entlang den marterln streng verboten. das passt irgendwie nicht.
auch wenn die piz val gronda glamouröser ist, die innsbrucker interessieren sich auch fürs höttinger bild und würden gerne mehr erfahren.

Anonym hat gesagt…

das höttinger bild ist ein Wallfahrtsort und hat so zu bleiben wie es ist!
beim burgstadl, der katastrophal forstwirtschaftlich abgehandelt wird wurde vor einigen jahren von der Stadt "weil es die höttinger Bauern für den Burgstadl benötigten" über fast 3!!! Jahre eine regelrechte Autobahn mit grellster Beleuchtung gebaut.

Dafür erwarte ich mir zu allermindestens eine anständige Aufforstung bzw. dass endlich die faulen Bäume weg geräumt werden. der burgstadl ist die grüne Lunge Tirols.

und was die autobahn betrifft - da werden wohl prominette schwuletten die dort hinfahren mit den höttinger Bauern verwechselt.

Anonym hat gesagt…

Frechheit sowas. aber manche werden schon die richtigen zuzeln.
wenn weisst, wen der Promi aus Dallas zuzelt hat, sag mas bitte - ah i hätt a lange Wunschliste.

Anonym hat gesagt…

wenn ein journalist schlauer ist als ein selbsternannter umweltpolitiker undauf die idee kommt, einfach bei den bundesforsten nachzufragen, dann ists schon traurig. die tt hats einfach getan und damit brauchst nicht übers amtsgeheimnis schimpfen, sondern einfach nachlesen.

http://www.tt.com/%C3%9Cberblick/6343794-6/bundesforste-ziehen-sich-den-%C3%A4rger-der-wanderer-zu.csp