Sonntag, 26. September 2010

Steiermark. Und weiter.

Die steirischen Grünen haben ein Plus vorne stehen. Mit den Wahlkarten wird es etwa ein Prozent sein, auf 5,5 Prozent. Relativ gesehen haben die steirischen Grünen damit ihren Anteil um ein Fünftel ausgebaut. Das verdient Respekt.

Es wird aber nicht reichen, um in die Regierung einzuziehen. Dies ist der FPÖ gelungen, die damit das Zünglein an der Waage sein wird. Die Grüne Warnung vor der Wahl, dass dies eine Richtungsentscheidung darüber ist, ob die Grünen oder FPÖ die Hand am Drücker haben, ist also eingetroffen.

Davon, dass wir Recht hatten, können wir uns aber nichts kaufen. Wir müssen uns überlegen, wie es der FPÖ gelingen kann, 5% zuzulegen, während wir nur 1% dazugewinnen können.

Der FPÖ ist es in den vergangenen Jahren gelungen, auf Identitätspolitik zu setzen. In einer unsicheren Welt bieten die Freiheitlichen ein Identitäts- und Welterklärungsmodell an, das zwar völlig falsch ist, aber dennoch funktioniert. Der Erfolg von uns Grünen wird deshalb nicht davon abhängen, ob wir öffentlich darauf hinweisen, dass wir das Gegenstück zur FPÖ sind. Unser Erfolg wird davon abhängen, ob es uns gelingt ein wirkmächtigeres Identitätsmodell dem freiheitlichen Modell entgegen zu setzen.

Wir müssen die Gestaltungsmacht erobern, darüber zu entscheiden, welche die zentralen Konflikte unserer Gesellschaft sind. Ist der zentrale Konflikt jener zwischen Zerstörung und Umweltschutz, dann werden wir Grüne auch stärker gewinnen. Ist der zentrale Konflikt jener zwischen Korruption und ehrlichem Einsatz für eine lebenswerte Welt, dann werden wir gewinnen. Eine Reihe zentraler Konfliktlinien für eine neue Identitätspolitik ist denkbar. Was wir Grüne brauchen ist eine Diskussion darüber, welche die zentrale Konfliktlinie sein soll. Und dann, wie wir die Gestaltungsmacht in der Politik darüber gewinnen, die zentrale Auseinandersetzung zu bestimmen und zu gewinnen. Hier lohnt es sich, nachzudenken. Und diese Strategiediskussion will ich in der nächsten Zeit führen. Weil uns ein Plus von einem Prozent nicht genug sein kann.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Richtig.
Das sehe ich genauso!
Gebe Dir vollkommen recht.
Eine Strategierdieskussion muss von Grund auf in den Grünen geführt werden, und das vor allem auch bei den Bundesgrünen.
In Zeiten, in denen die Themen eigentlich Grüne Heimspiele sein könnten (Umweltschutz, Klimawandel, Neue Energien, Soziales...etc.) schaffen die Grünen wie in Stmk grade mal 5,5% zu halten. Es muss etwas passieren. So kann es nicht mehr weitergehen. Und wenn man mit dem Ergebnis sich öffentlich auch noch Zufriedenheit ein- und es sich damit schönredet, dann sollte man sich die Sinnfrage stellen, ob man nicht besser etwas anderes machen sollte.
Ich bin für eine echte Neupositionierung der Grünen!

Anonym hat gesagt…

Warum löscht du alles? Ist die Realität wirklich so schlimm für dich?

Beobachter hat gesagt…

Solange die Grünen auf ihrem linken Multikultikurs beharren werden sie weiter stagnieren oder verlieren (immerhin haben bei dieser Wahl in der Steiermark insgesamt weniger Wähler Grün gewählt als bei der letzten Wahl, weshalb der geringe Prozentzuwanchs ausschließlich aus der geringeren Wahlbeteiligung resultiert).

Anonym hat gesagt…

für dass ein prominenter grüner eingsprungen is - naja. es steht ein plus davor, das stimmt.