Donnerstag, 20. Mai 2010

Thanks for all


Mit den per Protokoll gesicherten Worten des Landesbaudirektors und Leitstellen-Aufsichtsrates Herbert Biasi nach seinem Besuch beim dänischen Rettungskonzern Falck leitete der Prutzer Bürgermeister Walter Gaim gestern die Bezirksversammlung des Roten Kreuzes Landeck ein: "Thanks for all." "Thanks for all", das könne Falck bald sagen, nachdem das Rettungswesen in Tirol durch die ÖVP an einen gewinnorientierten ausländischen Anbieter verscherbelt worden sei. Der Ortsstellenleiter der Ortsstelle Nauders erklärte bei seinem Jahresbericht: "Wenn das alles kommt, was hier geplant ist, werde ich meine Uniform in drei Teile teilen. Ein Teil ist für den ÖVP-Abgeordneten Mattle. Ein Teil ist für Landesrat Tilg. Und ein Teil ist für Landeshauptmann Platter. Dann können sie sich den Rettungsdienst selber machen."

Die Stimmung gestern war explosiv. Dass sich das Rote Kreuz nun per Ausschreibung um etwas bewerben dürfe, was es seit 150 Jahren zur großen Zufriedenheit erledige, sei nicht hinnehmbar. Für mich war es vor allem spannend zu sehen, wie alle Zahlen des vergenen Jahres präsentiert wurden - auch der gesamte Rechnungsabschluss. Die Behauptungen aus der ÖVP, man müsse das Rettungswesen neu ausschreiben, weil es keine Transparenz beim Roten Kreuz gebe, sind deshalb absolut hinfällig. Die Bürgermeister der ÖVP sitzen in den Bezirksausschüssen des Roten Kreuzes, sie können zu den Generalversammlungen hingehen und erhalten alle Zahlen.

Die Verunsicherung unter den RotkreuzlerInnen war jedenfalls groß. Ich habe in meinem Redebeitrag versucht zu erklären, dass 1. noch nicht fix ist, ob die Tiroler Bietergemeinschaft den Zuschlag erhält. An die Tiroler Tageszeitung gingen seitens des Landes nämlich bewusst falsche Zahlen, die die Bietergemeinschaft als Billigstbieter darstellen sollten, der sie nicht sind. Und 2. bedeutet der Zuschlag der Rettungs-Ausschreibung noch nicht, dass die Rotkreuz-Grundsätze gesichert sind. Von den 7 Rotkreuz-Grundsätzen sind jedenfalls 3 massiv gefährdet, auch im Fall eines Zuschlags: Unabhängigkeit, Einheit und Freiwilligkeit.

Nun darf man gespannt sein, wie es weitergeht. Landesrat Tilg hat gestern verstanden, dass er in einem wesentlichen Punkt der Ausschreibung bisher von falschen Voraussetzungen ausgegangen ist: Er war bisher der Meinung, nur Notfallsanitäter (ca. 600 Stunden Ausbildung) dürften Patientenführer am Rettungswagen sein. Gestern hat er verstanden, dass das Gesetz auch Rettungssanitäter (ca. 300 Stunden Ausbildung) dafür zulässt. Das haben wir ihm zwar schon sehr lange gesagt, aber gestern hat er es offenbar kapiert. Das ist ein wesentlicher Punkt zum Erhalt der Freiwilligkeit. Ob das an der Ausschreibung aber noch etwas ändern wird, das wird sich erst in der nächsten Zeit zeigen.

Tiroler Tageszeitung: Feuer am Dach im Rotkreuzbezirk


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27 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hab heute in der deutschen Zeitschrift "Rettungsdienst" über die Ausschreibung in Tirol gelesen und dann auf dieser Homepage hier Folgendes gefunden:

"Laut Gesetz: Rettungssanitäter als verantwortliche Patientenführer auf österreichischen Rettungswagen."

Das ist ja unglaublich! Da hoffe ich dann aber ganz fest, dass mir in Österreich nix passiert. Und dann am besten noch einer, der nur 3 oder 4mal im Monat fährt.

Eieiei! Und die Krönung für mich wäre, wenn der Fahrer dann noch ein Zivi (ohne Rettunssanitäter-Ausbildung) wäre...

Sowas nennt sich bei uns Krankentransport. Im Rettungsdienst bin ich froh, dass wir da qualitativ höhere Maßstäbe (Rettungsassistent/Notfallsanitäter) anlegen. Aber für euch ist das scheinbar zu teuer... ;-) Verstehe ich schon. Notfallvorsorge ist ja nicht so wichtig. Da spart man gerne.

Grüße aus dem Nachbarland, ihr Armen!

Anonym hat gesagt…

Zu meinem Post von oben:
Ich meine das nicht despektierlich. Ihr tut mir wirklich Leid und wer in der Notfallvorsorge so spart, muss arm sein.

ein freiwilliger hat gesagt…

Herr Anonym,

Ihre Aussage ist ein kompletter Schwachsinn, oder gehören Sie zu einer Gruppe die Lügen verbreiten?

Nach SanG/02 darf nur ein ausgebildeter Sanitäter am Steuer sitzen und der was hinten beim Patienten sitzt ist ja natürlich der Verantwortliche RS od. NFS. Gab es jemals in diesen Jahrzenten ein gerichtliches Verfahren gegen einen RS der falsch gehandelt hat? Gab es schon so viele Tote Patienten auf unserer Trage? Also Mir ist noch nichts aufgefallen...

Dann würde ich bloß nicht nach Italien fahren, denn in einigen Gebieten wartet man auf den Rettungsdienst und wenn Glück hast auch ein NA. Hubschrauber schon gar nicht! Also lästern Sie nicht über ein System wo Sie keine Ahnung haben. Das Wissen erlernt man nicht aus einer Zeitung, Herr Anonym!

ein freiwilliger hat gesagt…

Zusatz,

Also habe ich das richtig gelesen? Herr Landesrat Tilg hatte keine Ahnung das auch Rettungssanitäter lt. SanG. 2002 als Transportführer verantwortlich sind und nicht nur NFS? Was ist das für ein Politiker der eine Ausschreibung verlangt und nicht mal seine Aufgaben richtig erledigt? Herr Tilg sollte von seinem Amt zurücktreten!

Sollte Herr Tilg wirklich die freiwillgen aus dem System im Rettungsdienst bzw. Notfallrettung verbannen, so wird ihm eine Bruchlandung ereilen! Es gibt sehr viele freiwillge NFS inkl. NK und die werden danach die Uniform an den Nagel hängen... Somit werden freiwillige RS&NFS zu professionellen Helfern unter den Bürgern...

anderer freiwilliger hat gesagt…

Eigentlich ist es doch egal, ob RS oder NFS als Transportführer, wenn die Ausschreibung vorsieht, dass es keine Freiwilligen mehr im Rettungsdienst geben soll.

@Gebi Mair: Die 3 Grundsätze Unabhängigkeit, Einheit und Freiwilligkeit des Roten Kreuzes sind überhaupt nicht gefährdet, denn das Rote Kreuz hat ja durchaus noch andere Aufgabenbereiche als den Rettungsdienst. Dort können sich Freiwillige nach wie vor einbringen.

Anonym hat gesagt…

Lieber "ein Freiwilliger",

dann hab ich also alles richtig verstanden: in ihrem Lande werden Rettungswagen mit Sanitäter (Fahrer) und Rettungssanitäter (Transportführer) besetzt. Das ist im Vergleich zu Deutschland, wo als Fahrer mind. ein Rettungssanitäter und als Transportführer ein Notfallsanitäter (bei uns genannt Rettungsassistent) eingesetzt werden muss, qualitativ eine Klasse schlechter.

Bezeichnend finde ich, dass sie sich lieber an vermeintlich qualitativ schlechter gestellten Ländern orientieren, statt sich an Systemen zu orientieren, die Möglichkeiten aufzeigen, das eigene System zu verbessern.

Bei der Einstellung kann ich nur sagen: Gut`Nacht Tirol...

ein Freiwilliger hat gesagt…

Lieber Anonymer vom 20. Mai 2010 16:31

Lernen Sie erst mal die Gesetzeslage in Österreich oder besser lesen sie das Sanitätsgesetz von 2002!

Glauben Sie wirklich ein NFS darf im RTW mehr durchführen als ein RS? Solange die Ärztekammer in ganz Österreich bestimmt, sagt der Notarzt was ein NFS mit NK zu machen hat und nicht der NFS selbst!

Der einzige Fehler ist: Der NFS ist der Fahrer im HA-Bereich und der Zivildiener/Rettungssanitäter ist hinten beim Patienten! Freiwillig sieht es meistens so aus: Fahrer: RS oder NFS/Transportführer: RS oder NFS und bei einem Notfall fährt der NEF gleich mit oder kommt sofort nach! Somit ist zu 95% bei einem Notfall beim Transport ins KH ein NA beim RS im RTW dabei! NICHT WIR ENTSCHEIDEN WAS AUSBILDUNG/RECHTE ANGEHT SONDERN ÄRZTE UND POLITIKER!

Erst mal richtig erkundigen, dann kritik schreiben!

sidi hat gesagt…

Ich war gestern auch bei dieser Jahreshauptversammlung dabei (als Freiwilliger) und finde dass Gebi Mair mit seiner Behauptung, dass Grundsätze des Roten Kreuzes gefährdet sind, sehr wohl recht hat.

Ja es stimmt, dass das RK auch in anderen Gebieten Aufgaben erfüllt bzw. zu erfüllen hat und vergleichsweise nur in einem geringen Prozentsatz aller Staaten in denen eine staatlich anerkannte RK-Organisation existiert, der Kranken- und/oder Rettungstransport von eben dieser durchgeführt wird.
Und genau DAS ist der Grund, wieso diese Grundsätze gefährdet sind - denn mit der Teilnahme an dieser Ausschreibung werden diese Grundsätze in einem der wichtigsten Aufgabenbereiche des RK in Österreichs massiv verletzt! Das Argument "ist ja nur ein Teilbereich" kann man nicht gelten lassen! Entweder man steht hinter den RK-Grundsätzen oder man kann sie gleich über Bord werfen!! Und ich finde auch, dass hier nicht die Politik schuld hat, sondern dass das RK von sich aus sagen hätte müssen: "Nein, wir machen bei so etwas nicht mit!".

Das Gegenargument dafür, dem ich jetzt zurzeit auch klar zustimme (da man das Ruder nicht mehr zurückreißen kann), ist natürlich (auch diese Aussage ist gestern gefallen): "Wir sind es der Tiroler Bevölkerung schuldig!" - und genau deswegen muss man jetzt auch hinter der Ausschreibung stehen. Die Grundsätze werden meiner Meinung nach klar verletzt, aber ich vertraue auf das Rote Kreuz, dass wenn wir den Zuschlag bekommen diese Grundsätze weiterhin so gut als irgendwie möglich beachtet und eingehalten werden.

Anonym hat gesagt…

Liebe anonyme

Um diese Situation ein wenig aufzuklären, habe ich mir erlaubt die Ausbildungen von Sanitätern in Österreich und in Deutschland zu vergleichen:

Rettungssanitäter Deutschland:
160h Theorie + 160h Klinikpraxis + 160h Rettungsdienst-Praxis

Rettungssanitäter Österreich:
100h Theorie + 160h Rettungsdienst-Praxis

Rettungsassistent Deutschland:
2 Jahre Ausbildung (weiß der Geier wieviele Stunden das sind ...)

Notfallsanitäter Österreich:
160h Theorie + 40h Krankenhaus-Praktukum + 160h Praktikum auf einem Rettungsmittel mit Notarzt
für Kompetenzen: Notfallkompetenz Arzneimittellehre: 40h
Notfallkompetenz Venenpunktion: 50h
Notfallkompetenz Intubation: leider nicht genau gefunden ... wohl um die 30-40h

Quelle:Google & Wikipedia Artikel: Rettungssanitäter, Rettungsassistent, Notfallsanitäter

Was schließt man daraus? Ich würde mich grundsätzlich scheuen die Situationen in Ö und D pauschal zu vergleichen, da auch die beiden Berufsbilder deutlich unterschiedlich sind.
Man würde aber generell dazu tendieren, die deutschen Kollegen als besser ausgebildet anzusehen ... ist wohl so, und auch nicht zu ändern: Die Ausbildungen sind gesetzlich festgelegt.

Die letztgenannten ~750h Ausbildung sind als Maximum bei der derzeitlichen gesetzlichen Lage in Österreich anzusehen!

Aber! Lieber Herr/Frau anonym Nr.1, sie sollten sich überlegen, wie viel machen diese Ausbildungsunterschiede wirklich aus? In Deutschland wie in Österreich wird bei lebensbedrohlichen Notfällen IMMER ein Notarzt mitalarmiert. Das heißt, ein Notfallsanitäter/Rettungsassistent hat im schlimmsten Fall nichts zu sagen, sondern assistiert dem Notarzt...

Es gibt in Tirol (Einwohnerzahl: 706.724) 12 bodengebundene und 8 luftgebundene Notarztstützpunkte, zusätzlich werden in ländlichen Regionen noch ansässige Praktiker mitalarmiert.

Meiner Meinung nach ist mit dieser Anzahl eine flächendeckende Versorgung einwandfrei möglich. Und hier ist ein kritischer Punkt, wenn man Medienberichten glauben darf (ich verweise hier auf einen früheren Post von Gebi Mair, in dem er Ausschreibungsdetails verrät) ist eine Reduzierung der NA-Stützpunkte von 12 auf 3 bis 12 vorgesehen ... Was das für die Qualität des Rettungsdienstes in Tirol bedeutet kann man sich ja denken...

Abschließend möchte ich noch etwas zum finanziellen sagen, bzw. eine einfache Frage in den Raum stellen:

Wie kann ein privater Konzern, der nur hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt billiger sein als einer, der Ehrenamtliche miteinbezieht?

Und die Preisreduktion ist ja das erklärte Ziel dieser Ausschreibung (siehe oben erwähnter Post) und zwar mit 60%

Anonym hat gesagt…

lassts endlich die rettung vom system her wie sie is - bauts meinetwegen a paar doppelgleisigkeiten ab und macht sie sie etwas moderner - aber dann aus!!! die freiwilligkeit zu demontieren, ist ja a irrsinn wie er gar nit ärger gehen könnte. behandeln tut im übrigen a arzt. ob mi a professor wo auklaubt und mi dann womöglich an anzubildenden arzt überlässt, bringt doch nix.
da will doch einfach a politiker oder narrischer beamter nit an fehler eingestehen. ja, man darf a fehler machen. kreisky gestand sie - adenauer soundso...
wahnsinn in was man sich da verrennt!!!

Anonym hat gesagt…

Ich bin der "erste" Anonyme. ;-)

Danke an vorherigen Schreiber für die Infos zu den unterschiedlichen Ausbildungen.

Dass die Unterschiede so erheblich sind, war mir in diesem Maße gar nicht bewusst. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht provozieren, aber ich bin halt, was Qualität des Rettungsdienstes betrifft, anderer Meinung.

Durch meine Interpretation der detaillierten Ausbildungsinformationen komm ich schon zu dem Schluss, dass es im österreichischen Rettungswesen eher um Quantität als um Qualität geht.

Ich bin der Meinung, dass man die Systeme sehr wohl vergleichen darf, da der Auftrag und die Verantwortung in Österreich wie in Deutschland identisch ist: Rettung von Menschenleben.

Dem Argument, dass bei Lebensgefahr immer ein Notarzt dabei ist, kann ich nur bedingt zustimmen. In -schätzungsweise- 95% der Einsätze trifft der NA nach dem RTW ein oder muss evtl. erst nachalarmiert werden. In dieser Zeit muss der NFS/RS den Patienten eigenverantwortlich therapieren (evtl. Venenpunktion, Intubation). Jetzt möchte ich gar nicht über die Ausbildung in Deutschland zum Rettungsassistenten sprechen, aber ich denke, ein RTW ohne NFS mit Notfallkompetenzen ist kein qualifiziertes Rettungsmittel. Da das aber gesetzlich möglich ist, existert ein RTW nur auf dem Papier, aber halt nicht leistungstechnisch.

@"ein Freiwilliger": sie wollen mich nicht verstehen, aber sie müssen das auch nicht. Es geht mir nicht darum, was ein NFS gesetzlich darf, sondern was er zu leisten im Stande ist, wenn er einen Patienten in Lebensgefahr ohne NA behandeln muss. Und ja, solche Fälle gibt es. Wenn sie der Meinung sind, dass es völlig egal ist, ob ein NFS oder ein RS den Notfallpatienten behandelt, dann müssen sie grundsätzlich die Sinnhaftigkeit der NFS-Ausbildung in Frage stellen.

Gesetzesvorschlag von "ein Freiwilliger": RS mit Notkompetenz und gut ist`s, oder? NFS abschaffen?

Anonym hat gesagt…

Über Qualität und Quantität könnte man jetzt natürlich streiten ...
Allerdings muss ich Ihnen in einem Punkt widersprechen: Ich würde die Situation, in der man keinen Notarzt in unter 15-20 Minuten bekommt (ob per Hubschrauber oder Auto) als Ausnahme bezeichnen.

Auch darüber könnte man streiten, leider habe ich dazu keine Zahlen (gefunden) ...

Und eine Tatsache ist auch, dass laut Alarmierungsschema der Leitstelle Tirol tendenziell lieber mehr Einsatzmittel als weniger disponiert werden, sprich im Zweifel mit NA

Und noch mehr zum Notfallsanitäter mit Kompetenzen: Dieser darf gerademal 16 verschiedene Medikamente (zu entnehmen Arzneimittelliste 1 und Arzneimittelliste 2) verabreichen, und davon 3 Medikamente i.V. (exkl. Infusionslösungen: NaCl, Ringerlactat, HAES, Glucose Medikamente: Adrenalin, Atropin, H1-Antagonist)...
Quelle: http://old.t.roteskreuz.at/show_medium.php?mid=407


Meiner Meinung nach kommt es darauf an, ob man sein Rettungssystem auf Sanitäter oder auf Notärzte stützen will...

Und eine Anmerkung zu Quantität und Qualität: In einer Region wie Tirol, bei der in der Wintersaison überdurchschnittlich VIELE leichtere Verletzungen auftreten spricht meiner Meinung nach nichts gegen mehr weniger gut ausgebildete Sanitäter (mit Betonung auf weniger gut, ich würde diese Ausbildung keinesfalls als "schlecht" bezeichnen)

Anonym hat gesagt…

das system muss erhalten bleiben. i bin kein grüner. peinlich, dass a paar das nit checken. da i den tilg alles andere als dumm einschätz, scheint er an verhängnisvollen befehl von oben erhalten zhaben.
da gehts nit nur um a ausschreibung sondern um die soziale kultur eines landes. und das in zeiten, wo die leut ohnehin von jahr zu jahr mehr verrohen und instrumentalisiert werden. da wünscht man sich a eigenheim und a familie - und in der realität sind die jungfamilien weit von ihren eltern entfernt, rennen - so sie keine assis sind - beide arbeiten und die kinder wachsen "kinderbetreut" wo alles zwar geistig gesteuert, aber seelisch verkommen ist, auf. wir züchten uns leut, dö sehr rationalisiert denken, heran. sozusagen super arbeitsmaschinen. kein wunder, dass dann später einmal alte leut oder leut mit beeinträchtigungen, die eben nicht mehr in die ratio der anderen passen, in heimen dahin vegetieren müssen. das sollten sich alle hinter die ohren schreiben, die staatlich gelenkt (also fremdbestimmt) mit sozial verwechseln.
sozial nämlich wäre, dass alte leute solange es nur irgendwie geht, in ihrer vertrauten umgebung bleiben. ins heim gehen heißt, und das is fakt, ah wenn jetzt alle hysterisch blärren werden, sozusagen in an sarg probeliegen gehen mit wanderprogrammen und bunten abend sozusagen als mensch entmündigt zu werden.
jungfamilien bräuchten mehr geld - und kinder eine bezugsperson. dann würde die welt sozialer, so aber ist sie rein leistungsgetrimmt.
nur gut, dass alle, auch die idioten die diesem wahnsinn das wort reden, vielleicht einmal betroffene werden.

und den naiven jungen eltern sei ah eines klar gesagt, leut die etwas werden wollen, sind - soferne sie nit in der politik durch die gegend schleimen - alles andere als unproblematische tuckmäuser. also alles andere als an der leine herführbar.

Anonym hat gesagt…

nachtrag

allein wenn man bedenkt wie weltfremd und oft bar jedes hausverstandes diese sogenannten pädagogen sind. nicht wenige von ihnen stehen im hundsgewöhnlichen leben total neben die schuach.wia mecht dann so a looser a kind gscheit formen?

Anonym hat gesagt…

Wohin Diskussionen, die beim Rettungsdienst beginnen, nur führen können! ;-)

anderer freiwilliger hat gesagt…

Also ganz versteh ich das noch immer nicht, warum eine Ausschreibung die Grundsätze des RK gefährden soll. Derjenige, der die Ausschreibung durchführt, hat das Recht vorzugeben, WAS Inhalt der Ausschreibung ist. Und unter welchen Bedingungen! Ich glaube über diese Tatsachen muss man nicht diskutieren. Wenn sich nun einer an dieser Ausschreibung beteiligen will, dann muss er auch den Inhalt akzeptieren. Und wenn er das nicht will (oder wegen seiner Grundsätze nicht kann), dann darf/kann er eben an der Ausschreibung nicht teilnehmen.

Die Grundsätze würden nur dann gefährdet werden, wenn das RK gezwungen wäre die ausgeschriebenen Tätigkeiten zu übernehmen. Aber gezwungen wird ja niemand, oder?

Anonym hat gesagt…

Also nocheinmal für alle die aus irgend einem Tal "gekrochen kommen" und von professionellem Rettungswesen keine Ahnung haben:

qualitativ hochwertige Notfallrettung ist nur mit hauptberuflichem, gut geschultem Personal möglich. Es geht auch nicht ausschließlich um den Ausbildungsstand der Mitarbeiter, sondern vorallem um deren Routine bzw. Berufserfahrung und die kommt bekanntlicherweise durch Regelmäßigkeit.

Und für die unter "Uns", die noch nicht verstanden haben, daß es mitlerweile eine europaweite Ausschreibungspflicht gibt und das Land Tirol ledeglich präventiv und rechtlich korrekt handelt, die sollten jedliche Diskussionen umgehend einstellen und sich vorher erst einmal informieren gehen.

Berufsretter

Anonym hat gesagt…

Tja, das Land Tirol will augenscheinlich nur hauptamtliches Personal, wie man bei der 1. Ausschreibung gesehen hat, da wurden die Ausbildungsvorraussetzungen derart hochgeschraubt, dass es für jeden Ehrenamtlichen unrealistisch war, auch nur in die Nähe eines RTW zu kommen.
Aber irgendwie will das Land Tirol ja auch Freiwillige, also ersteinmal offensichtlich um in der Öffentlichkeit gut dazustehen ... und zweitens hat ma ja gesehen, dass sogar das billigste Angebot auf die erste Ausschreibung doppelt so teuer war, wie das bisherige System ...

Wie soll das zusammenpassen?

Zuguter letzt möchte ich noch einen Kritikpunkt an bei weitem die meisten Politiker unseres Landes richten:

Wie soll man etwas verbessern, wenn man den Ist-Stand nicht kennt?

Vielleicht wäre es nicht so schlecht, einmal selbst bei ein zwei Diensten mitzumachen, nur zuzuschaun ...
Wäre glaub ich auch für unsere bloggenden deutschen Retter nicht so schlecht.
Die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus, als ein Papier ...

Anonym hat gesagt…

@"Anonym: Tja, das Land Tirol will augenscheinlich..."
>>
Als Erstes frage ich mich, was an "derart hochgeschraubten Ausbildungsvorraussetzungen" so negativ sein soll? Ich denke um die Qualität zu erhöhen, muß man die Ausbildungsvoraussetzungen zwangsweise anheben.
Wenn diese "Anhebung" dann bewirkt, daß Ehrenamtliche nicht mehr auf dem RTW fahren dürfen/können, zeigt es doch nur den "Mißstand" auf, der aktuell besteht, oder?

Die freiwillige Mitarbeit beim Roten Kreuz ist eine ehrenwerte Aufgabe und ich habe großen Respekt vor jedem, der Menschen in seiner Freizeit helfen möchte. Diesen Freiwilligen sollte man das auch weiter ermöglichen, allerdings eher im Rahmen anderer Aufgaben, wie zum Beispiel den Ambulanzdiensten oder dem qualifiziertem Krankentransport. Notfallrettung ist ein zu komplexes Aufgabengebiet und sollte deshalb rein Hauptberuflich betrieben werden.

Ich frage mich ernsthaft ob die Kostenfrage, die hier so umfassend diskutiert wird, in direkter Relation zum kostbarsten Gut, DER GESUNDHEIT DES MENSCHEN, stehen darf? Auf der Ganzen Welt kostet professionelle Medizin meistens mehr Geld, auch in Tirol.

Zum Abschluß möchte ich das Thema der "deutschen Retter" aufgreifen. Eure Posts sind genauso erwünscht wie die österreichischen, denn Qualität hat keine Ländergrenzen! Dazu muß ich auch keine "Freiwilligen-Schicht" gefahren sein, um das zu wissen.

Berufsretter

Anonym hat gesagt…

mit deiner "qualität" kannst scheißen gehen - für wie dumm haltest denn die leut? die ärztliche versorgung in spitälern wird mieser werden. DA FÜHRT KEIN WEG VORBEI!! nur weil der blade tilg offenbar an haberer von irgendwem versorgen muss, musst nit die leut verarschn. i brauch an columbo im op und nit als bahrtraga. oder glabst der mediziner im spital empfängt befehle von an deutschn untergeordneten arschloch?

sorry, aber i musste deutlich werden.

Anonym hat gesagt…

DEUTLICH ist richtig...Du hast dich grad deutlich "ins Aus" geschoßen, denn auf dem Niveau eine Dikussion führen ist eher ... ähm ... arm ;o)

Anonym hat gesagt…

ich schließe mich der Meinung des Hr. Anonym "DEUTLICH ist richtig..." an.

Auf diesem Niveau diskutieren, ist ein deutliches Zeichen von geistiger Insuffizienz. Meiner Meinung nach sind solche Diskussionen nur produktiv, wenn sich Menschen mit gleichem Hintergrundwissen und etwas Allgemeinbidung daran beteiligen.

Berufsretter

Anonym hat gesagt…

PS: übrigens auch lesenswert im Blog:

>>Nicht einmal Erwin Pröll versteht die Tiroler ÖVP<<

ein grüner hat gesagt…

@ Anonym (post vom 21. Mai 2010 02:25)

[...]Und die Preisreduktion ist ja das erklärte Ziel dieser Ausschreibung (siehe oben erwähnter Post) und zwar mit 60%[..]

Die 60% Gewichtung sind nicht kausal für die Ausschreibung sondern einzig und allein die EU Richtlinie 2004/18/EG und daraus resultierende nationale Gesetzgebungen. Und nur weils mit 60% gewichtet wird heist noch lange nicht, dass nach dem Billigst-Bieter-Prinzip und nicht nach dem
Best-Bieter-Prinzip vergeben wird.


@ Anonym (post vom 23. Mai 2010 10:40)

[...]Wie soll man etwas verbessern, wenn man den Ist-Stand nicht kennt?

Vielleicht wäre es nicht so schlecht, einmal selbst bei ein zwei Diensten mitzumachen, nur zuzuschaun ...
Wäre glaub ich auch für unsere bloggenden deutschen Retter nicht so schlecht.
Die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus, als ein Papier ... [...]

Ich glaube, ich hab genügend im deutschen wie im östereichischen Rettungswesen, als Zivi/Azubi/Hauptberuflicher/Freiwilliger, im Fahrdienst/auf der Leitstelle, als Ersthelfer wie selbst als Patient erlebt. Ebenso hab ich mich ein gutes Zeitl auf universitärem Niveau mit Gesundheitsökonomie & Gesundheitsmanagement befasst.

Da muss ich dir leider sagen: Die Durchführung des ganzen mag erbärmlich sein. Aber Ausschreibung wie Anhebung der Mindeststandards und Strukturen durch das Tiroler Rettungsgesetz 2009 und die daraus resultierende Ausschreibung sind dringend notwendig, um eine zeitgemäße Noftfallrettung garantieren zu können.
Denn was ich teilweise hier in Tirol so erlebe ist einfach nur ein absolute Trauerspiel.

Anonym hat gesagt…

Qualitätssteigerung: Super!

Allerdings wage ich stark zu bezweifeln, dass das ganze dann kostengünstiger wird ...

Die Leitstelle Tirol kostet ja auch bereits ein Vielfaches der ursprünglich geplanten Ausgaben...

Wenn ich als Freiwilliger am Ende meine Uniform abgeben muss, dann finde ich das zwar schade, aber was solls, ist ja nicht so, dass ich sonst nix zu tun habe ^^

Und ich pflichte dir bei, dass manche von uns wohl nicht die nötige Intelligenz oder die richtige Einstellung für diese Tätigkeit mitbringen. Es gibt aber auch hauptamtliche Negativbeispiele ...

Sei es wie es sei, es wird immer gute und schlechte Sanitäter geben ...

Ich frage mich nur eins:
Sind alle Freiwilligen wirklich SO schlecht?

Anonym hat gesagt…

Aja, einen kleinen Kritikpunkt möchte ich noch anbringen:

Weis eigentlich jemand von euch was in Herrn Tilgs ach so transparenter Ausschreibung eigentlich drinsteht, ich meine im exakten Wortlaut?

Anonym hat gesagt…

@ "Sind alle Freiwilligen wirklich SO schlecht?"

Auf gar keinen Fall! Ich kenne Freiwillige, die sich auf einem Niveau befinden, das sich durchaus sehen lassen kann (Intensiv- und Anesthäsiepfleger, Medizinstudenten im ca. 5ten Semester, ...)

Ich HOFFE, dass diejenigen, die das Zeug dazu haben auch bei (hoffentlich) gehobenen Qualitätsstandards ihre Aufgabe zu erfüllen (und das auch noch gratis), in der Notfallrettung immer einen Platz haben.

@ "Die Durchführung des ganzen mag erbärmlich sein." & "... Herrn Tilgs ach so transparenter Ausschreibung ..."

OHJA: Ich frage mich, warum kann man eine europaweite Ausschreibung nicht auch in Tirol veröffentlichen - z.B. auf der Internetseite der Landesregierung. Vor allem würde das so einigen Spekulationen den Wind aus den Segeln nehmen ...