Freitag, 28. August 2009

Ihre Daten, für jeden einsehbar

In Tirol sind PatientInnendaten mit Angabe von Name, Adresse un Krankheit völlig problemlos für jeden im Internet einsehbar. Tirol heute berichtete gestern darüber, was wir Grüne hier aufgezeigt haben.

Dass es sich um einen Datendiebstahl handelt, wie die Leitstelle vermutet ist übrigens falsch. Das Problem liegt ganz woanders. Die Sicherheitslücke muss geschlossen werden, wir haben Leitstelle und Landesregierung entsprechend informiert. Damit hier nicht zu viele Leute auf die Idee kommen, wie das gehen könnte, werde ich die Sache erst näher erläutern, wenn die Lücke behoben ist.

Die Leitstelle kostet jedenfalls viele Millionen, eine sichere Datenübermittlung ist dennoch nicht gewährleistet. Das ist der Skandal, und nicht dass jemand diesen Umstand aufgezeigt hat. Die Staatsanwaltschaft kann ihre Arbeit einstellen, gefragt ist die Datenschutzkommission, die gegen die Landesregierung ermitteln sollte.

--

Update 23.50: Landesbaudirektor Herbert Biasi (der im Aufsichtsrat der Leitstelle sitzt) meint allen Ernstes, er verstehe die Aufregung nicht. Schließlich gehe es nur um Transportdaten, und es sei unverantwortlich, für den Datenschutz hier Geld zu investieren. Angesichts der Kosten der Leitstelle von über 8 Millionen nur in der Errichtung und 2,5 Millionen jährlichem Defizit ist das eine besondere Chuzpe. Namen, Adresse, Krankheiten von Menschen, darüber hinaus Einsatzorte von Feuerwehren (das freut Brandstifter sicher) - und dem Land ist der Schutz dieser Daten zu teuer.

Ich habe die Landesregierung heute auch davon informiert, dass ich der Ansicht bin, dass die Ausschreibung nach dem Rettungsdienstgesetz jetzt gestoppt werden müsste. Wenn es so einfach ist, die Einsatzdaten einzusehen, dann kann es auch sein, dass sich Konkurrenten der derzeitigen Rettungsdienste ebenfalls informiert haben und sich so einen Vorteil in der Ausschreibung verschafft haben könnten. Ich bin gespannt, ob die Regierung das in ihre Überlegungen mit einbezieht.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

da muss i dir rechtgeben. das ist ein skandal, wo köpfe auch ganz oben rollen sollten. was nützen eide, wenn dann jeder sehen kann an was die leute leiden.

bin gespannt, welche konsequenzen gezogen werden. ich hoff, nicht nur ein armer wurtstl entlassen. der hiefür höchstverantwortliche gehörte in den häfen.

alles was recht is.

Anonym hat gesagt…

bin gespannt, welche konsequenzen dieser skandal nach sich zieht.

in dem fall bin ich absolut dafür, dass der politisch höchstverantwortliche zurücktritt.

das hat weder mit einer partei was zu tun noch mit sonst was: so etwas darf es einfach nicht geben!!
weil allein dass dies passieren konnte zeigt - selbst bei völliger "schuldlosigkeit" der politisch zuständigen - dass hier keine akzeptanz und der wille zu einer korrekten berufsausübung gegeben ist - dass also angenommen wird, die politische stelle ist dafür entweder zu verhabert oder zu blöd: derartige politiker sind ausnahmslos rücktrittsreif.

Anonym hat gesagt…

Wo finde ich das?

Anonym hat gesagt…

null toleranz. gerade politiker, die selbst ihre gehälter verschweigen und sich hinter ihre anonymität verkriechen, dürfen hier nicht ungeschoren davon kommen. der murcks passierte, das sei mit aller deutlichkeit festgestellt, auch weil man den politischen kopf für inkonsequent hält.
es gibt eine ressortverantwortlichkeit. der zuständige ist mehr als rücktrittsreif.