Vergangene Woche haben wir Grüne eine inhaltliche Einladung an die Tiroler Parteien ausgesprochen, über die Themen zu reden die die nächste Regierung bestimmen sollen, hier nachzulesen. Bis gestern Abend war Zeit, Antworten auf unseren Brief zu schicken.
Nun, die Antworten sind da.
Fritz Gurgiser hat rückgemeldet, dass er inhaltlich mit uns einer Meinung ist, was Umweltthemen angeht. Die Sozialdemokratie, die schon eine gesamte Periode den "Umwelt"landesrat stellt hat rückgemeldet, dass sie nicht so sehr über Umwelt reden wollen, sondern auch über einige sonstige Themen für die nächste Koalition. Die Liste Fritz hat auf die erfolgreiche inhaltliche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren hingewiesen und sich offen für Gespräche gezeigt. Nur Vorwärts hat, trotz anderslautender Ankündigung uns zu antworten nicht auf die Inhalte reagiert. Offenbar ist man dort damit beschäftigt, nicht vorhandene Posten zu verteilen, anstatt sich auf Sacharbeit zu konzentrieren wie immer propagiert. Dabei sollte gerade Anna Hosp wissen, dass man den Bären erst erlegen muss, bevor man das Fell verteilt. *) Update ganz unten. Die ÖVP hat geantwortet: Die ÖVP musste dazu von ihrem hohen Ross heruntersteigen und zugeben, dass ihre Erzählung nicht stimmt.
Tirol bleibt nämlich regierbar. Mit den Grünen. Mit oder ohne ÖVP.
Die ÖVP ist auf unsere Inhalte eingegangen, zeigt sich bereit über die Bewahrung der Tiroler Natur zu reden und verweist auf weitere Gespräche. Damit ist die bisherige These ihres Wahlkampfes "ÖVP oder Chaos" widerlegt. Die ÖVP hat erkannt, dass sie mit uns reden muss, wenn sie in der Regierung bleiben will.
Die ÖVP ist mit einem schweren Rucksack voller Jause nach oben gestartet, mit einem Mords-Plan in der Tasche. Sie hat sich aber als Halbschuhtouristen entpuppt und die Kondition ist ihr schnell ausgegangen. Jetzt pfeift's bei der ÖVP nach unten und ihr geht die Düse. Die ÖVP hängt in der Wand, kann nicht vor und nicht zurück und braucht einen Vorsteiger.
Wir kennen den Weg, die Schlüsselstelle wird nur mit uns Grünen zu bewältigen sein. Nun ergeben sich zwei Routen nach oben - eine mit ÖVP und eine ohne ÖVP, in einer Viererkonstellation Grüne-SPÖ-Vorwärts-Fritz. Schwarz-rot wird sich nicht ausgehen und schwarz-blau auch nicht.
Damit verhändert sich das bisherige Spiel: Bisher lautete die Frage nach jeder Wahl, wer es der ÖVP am billigsten gibt. Und das war seit 68 Jahren die SPÖ.
Nun lautet die Frage: Wer macht uns Grünen für Umwelt und Lebensgrundlagen die meisten Zugeständnisse? Die ÖVP oder eine Koalition gegen die ÖVP? Aber ohne uns geht nichts, und wir Grüne bieten unsere Führung an. Gespräche in den kommenden zwei Wochen werden zeigen, wer unser Führungsangebot annimmt, und der Wahlkampf in Tirol hat eine dramatische Wende genommen. Wir Grüne sagen nicht nur die Farbe an, wir haben auch die Trümpfe in der Hand.
*) Update 11.4.2013: Vorwärts hat nun doch geantwortet. In einigen schlanken Zeilen erklären sie, dass sie den Landesumweltanwalt nicht abschaffen wollen. Ja hoppla, so weit haben wir noch gar nicht gedacht. Wir wollten Verbesserungen für den Landesumweltanwalt und ihn weisungsfrei stellen. Das Verhandlungsangebot von Vorwärts ist nun, ihn nicht abzuschaffen. Es zeigt sich leider sehr deutlich: Vorwärts ist so mit Personalfragen beschäftigt, dass sie kaum Zeit für Inhalte finden. Und wo man Inhalte sieht, zeigt sich: Vorwärts Tirol heißt leider Rückwärts für den Umweltschutz.
9 Kommentare:
"Mut zum Mut!" - Starke Ansage lieber Gebi und ein sehr interessanter Blog Artikel. Die Vergleiche zum Bergsteigen zeigen wie viel Herzblut du auch in die Politik investierst. Das Team der Tiroler Grünen hat sich einen Regierungsplatz hart erarbeitet und verdient - Ich hoffe die Landtagswahlen werden dies bestätigen.
Alles Gute und bitte arbeite weiter für uns und das schöne Tiroler Land mit Herzblut und vollem Kampfeinsatz - DANKE!
LG
Da zeugst du schon wieder von grossem historischen wissen über tirol! Die ÖVP hat bis 1994 alleine regiert, ohne irgendwen anderen. wie du auf die aussage "Und das war seit 68 Jahren die SPÖ" kommst versteh ich nicht. entweder hast du keine ahnung von den tiroler regierungen oder kannst nicht rechnen.
von 1994 bis 99 waren übrigens auch die grünen sehr billig und gingen mit der övp ins bett. aber natürlich waren auch damals nur die grünen die guten... vielleicht verHändert sich dieses spiel ja auch.
"Wer es der ÖVP am billigsten gibt" ?
Das klingt ja schon fast nach Sexismus
Wie sagte schon Jesus vor ~2000 Jahren: 'Wer ohne Sünde ist, werfe den 1. Stein!'
Sich immer nur auf 1, 2, 3... Personen einzuschießen und seine eigenen Fehler "ausblenden" ist nicht schwer.
Jeder hat Dreck am Stecken - nur die Konsistenz ist bei jedem eine andere...
Der Gebi schreibt, dass andere nur mit Personalfragen beschäftigt sind und dabei die Inhalte vergessen. Dabei sind Gebis einzige Inhalte auf diesem Blog die anderen Parteien und deren Personal. Wo sind da die Inhalte?
nein, Tirol wird ohne die övp - die im schlechtesten fall doppelt soviele stimmen hat als der 2. stärkste definitiv unregierbar. das sagt der hausverstand und allein das demokratieverständnis. ich möchte nicht vom chaos reden - 5 jahre aussitzen wie in Innsbruck geht auch in aller stille - aber ohne die övp, die höchstwahrscheinlich mehr stimmen als der 2. und 3. zusammen hat erreicht, ist das land unmöglich lenkbar.
es geht noch immer nach den willen der wähler und nicht nach den gewisser ParteichefInnen.
ich für meinen teil kann mir sehr gut eine Koalition der Vernunft mit övp-grüne-spö ohne platter und gebi vorstellen. wenns ums land geht, hat man eben opfer zu erbringen.
... mit dem franz fischler oder Elisabeth zanon an der spitze.
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