Tirol hat ein vorsintflutliches Landes-Polizeigesetz aus dem Jahr 1948, das die Prostitution in Tirol regelt. Im Wesentlichen wird darin der Straßenstrich verboten, Bedarfsprüfungen für Bordelle festgelegt, Werbeverbote für Bordelle festgelegt und Verwaltungsstrafen inklusive Primärarrest (Verwaltungshaft) definiert.
Landesrätin Zoller-Frischauf (ÖVP) hat nun eine Gesetzesnovelle vorgelegt, die die Zuhälter weiter stärkt und die SexarbeiterInnen schwächt. Unter anderem kann in Zukunft eine Wohnung von der Polizei beim bloßen Anschein der Prostitution betreten werden, und die Werbung für Sexarbeit in Tirol wird in Zeitungen und im Internet (!) verboten.
Wer die Position der SexarbeiterInnen stärken will, muss für eine Legalisierung des Straßenstrichs und der Wohnungsprostitution eintreten. Es braucht eine sozialrechtliche Absicherung, die Möglichkeit unselbständiger Erwerbstätigkeit und die Entkriminialisierung der sexuellen Dienstleistungen. Aber Landesrätin Zoller-Frischauf enttäuscht alle Hoffnungen, die es nach den ExpertInnengesprächen zur Sexarbeit 2006 und 2007 gegeben hat und verschärft die Bestimmungen stattdessen. Nicht nur entgegen dem Rat der Grünen, sondern auch entgegen dem Rat der Caritas, der Frauenabteilung und anderer Institutionen. Schade, die ÖVP geht rückwärts und vergisst dabei auf die Menschen. Ich hoffe, dass zumindest die SPÖ das anders sieht.
5 Kommentare:
tirol kriegt die kurve NICHT
leider.
Das Abdrängen in die Illegalität ist nicht gut.
Mit den geplanten Bordellen in Hall - Löfflerweg und Zirl - Panoramarestaurant werden andererseits auch geschütze Bereiche geschaffen.
also, dass du für den strich, pardon für sie sexarbeiterinnen und sexarbeiter, bist, in aller ehre. aber eines vorweg, die zoller-frischauf hat vollkommen recht. es geht auch um die gesundheit. i glaub, wir haben andere sorgen als den straßenstrich und die geheimprostitution zu fördern. und jeder ist halt nicht nur auf safe drauf und aufs rosetten lecken.
warum sollt dann die allgemeinheit zahlen?
Das schlimme ist, dass die Mädchen durch Drogen meist an ihre Zuhälter gebunden werden, und so aus dem Teufelskreis Zuhälterei kaum noch ausbrechen können. Ein härteres Durchgreifen wie es beiospielsweise Rudi Federspiel vorschwebt wäre diesbezüglich höchst begrüßenswert!
Lieber Gebi, nach den Erfahrungen in Deutschland mit der Liberalisierung, kann niemand mehr sagen das ist der Stein des Weisen. Im Gegenteil. Eine rechtlose Sklavenschicht hat sich gebildet, Menschenhandel, Frauen als Ware unerträglich...
Dasselbe hier auch in Innsbruck.
Ich glaube das das Milleu gewaltimmanent ist und wenn man es lioberalisiert ufert das aus. Tatort; Wegwerfmädchen. Ich bin für das Schwedische Modell ohne wenn und aber
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