Donnerstag, 16. Mai 2013

Natura 2000 in Tirol: Jetzt geht was weiter

Die Europäische Kommission hat Tirol im Dezember 2012 einen Brief geschrieben, den ich hier veröffentlicht habe. Darin stellt die Kommission fest, dass viel mehr Gebiete Tirols schützenswert sind als bisher geschützt wurden und regt die Nachnominierung von Natura 2000-Gebieten an. Explizit genannt wird auch, dass eine Nachnominierung von Piz Val Gronda und Isel geprüft werden sollte.

Für eine allfällige Nachnominierung von Natura 2000-Gebieten braucht es fachliche Gutachten als Grundlage. Im Koalitionsprogramm wurde nun vereinbart, dass alle Gutachten für Natura 2000 fachlich unabhängig erstellt und beurteilt werden.

Das ist ein riesiger Schritt. Bisher kannte Tirol nämlich nur eine Haltung zu Natura 2000: Die Blockadehaltung. Das ist nun vorbei. Endlich wird es auch in Tirol einen offenen Zugang zu Natura 2000 geben, und damit eine Chance für viele schützenswerte Regionen, Piz Val Gronda und Isel inklusive.

Die Beurteilung, was dann zu geschehen hat liegt allerdings nicht in Tirol. Wir müssen dafür sorgen, dass die entsprechenden Gutachten erstellt werden. Die weiteren Entscheidungen liegen bei der EU-Kommission. Wie die Kommission entscheidet (Schutz, kein Schutz, Rückbau, Strafzahlungen, ...) das ist beim besten Willen nicht vorherzusehen. Aber wir werden unsere Hausaufgaben jedenfalls erledigen und alles zum Schutz der Tiroler Naturjuwele vorbereiten.

28 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

aber wie ist der einwand vom hörl zu bewerten, dass bei piz val gronda ja rechtmäßige naturschutz- und baubescheide vorliegen?

Gebi Mair hat gesagt…

Auf nationaler Ebene. Aber die EU-Kommission hat ja schon vor Baubeginn mitgeteilt, dass es sein könnte, dass das Gebiet schon längst als Natura 2000 Gebiet nominiert hätte sein müssen. Deshalb bin ich gespannt, was die Kommission dann verlangt.

Anonym hat gesagt…

Habe ich das richtig verstanden. Sie würden es in Kauf nehmen oder gar befürworten, dass die EU rechtskräftige Bescheide im Nachhinein ausser Kraft setzt. Gott sei Dank sind sie nichts geworden in der Koalition und ihr Einfluss wird ein geringer bleiben. Und noch was: Die EU kennt fundamentale Rechtsprinzipien, was ihnen freilich nicht unterstellt werden kann.

giovanni hat gesagt…

Dein Wort in Gottes Ohr!
Sofern es nicht heißt: hier spricht der Präsident.
Es wäre zu hoffen dass die schwarzen Versprechungen und Zuckerln auch gehalten werden.
Aber die Ischgler bauen ja schon fleißig, damit nächstes Jahr fest geschifahrt werden kann und das Tal nicht stirbt.

Anonym hat gesagt…

Wenn die Grünen den Auftrag für eine fachliche Prüfung für eine allfällige Nachnominierung die Piz Val Gronda in Auftrag geben, wie soll das unabhängig sein?

Anonym hat gesagt…

"Aber die EU-Kommission hat ja schon vor Baubeginn mitgeteilt, dass es sein könnte, dass das Gebiet schon längst als Natura 2000 Gebiet nominiert hätte sein müssen."

ist das so explizit für piz val gronda gesagt oder ist es seitens der eu-kommission nur die allgemeine aussage, dass noch nachnominierungen in österreich vorzunehmen sind?

Anonym hat gesagt…

Man hat sich in den 90er Jahren mit überwältigender Mehrheit für den Beitritt zur EU entschieden und dadurch freiwillig Rechte an Bruxelles abgegeben. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum die Grünen im Wahlkampf mit der Erhaltung von Gebieten geworben haben, deren Schicksal im Grunde von der EU bestimmt wird. Das hat man doch gewusst. Jetzt wird offenbar in Einklang mit der ÖVP relativiert. Ich nenne das WählerInnentäuschung um Posten in der Landesregierung willen. Es wird den Grünen in Tirol schon bei den NR+Wahlen auf den Kopf fallen. Lt. jüngsten Umfragen befindet sich die SPÖ bereits in einem Aufwärtstrend. Und das ist auch gut so. Sie ist in einem wichtigen Punkt auch nicht umgefallen: Das Rückübertragungsgrsetz war für sie Bedingung für eine Regierungsbeteiligung. Dieser Haltung wird man sich entsinnen, geht es darum, wieder zu den Wahlurnen zu schreiten. Nach über 20 Jahren, in denen ich die Grünen gewählt habe, werde auch ich dessen eingedenk sein und meine Wahl entsprechend treffen. Und vielen anderen die Wahl der Roten empfehlen. Auf keinen Fall möchte ich eine Bundesregierung ohne SPÖ. Sie ist mir allemal näher als die Schwarzen.

Anonym hat gesagt…

Sie haben richtig verstanden. Die Grünen haben uns vorgemacht, sie könnten über Dinge bestimmen, die im Grunde von Bruxelles entschieden werden. Das ist doch ein Skandal und Täuschung der Wählerschaft.

Anonym hat gesagt…

Bis zur positiven Baugenehmigung stand der Piz Val Gronda bezüglich Natura 2000 nie zur Debatte. Komisch?

Anonym hat gesagt…

>Bis zur positiven Baugenehmigung
>stand der Piz Val Gronda bezüglich
> Natura 2000 nie zur Debatte.
> Komisch?

Piz Val Gronda wurde schon früher als Gebiet vorgeschlagen, aber vom Land nie als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen.

siehe:

https://www.alpenverein.at/portal_wAssets/docs/natur-umwelt/alpine-raumordnung/skierschliessungsprojekte/piz-val-gronda/PVG-gutachten-caricion-bicoloris.pdf

und


https://www.alpenverein.at/portal_wAssets/docs/natur-umwelt/alpine-raumordnung/skierschliessungsprojekte/piz-val-gronda/PVG-rahmentext-mai2013.pdf

Anonym hat gesagt…

ja genau der Alpenverein mit seinen "Möchtegern" Magistern ...

Anonym hat gesagt…

Beide Dokumente sind übrigens vom Mai 2013

Anonym hat gesagt…

WITTMANN, H. (2000): Nationalpark Hohe Tauern, Erfassung des alpinen Schwemm-landes mit Pionierformationen des Caricion bicoloris atrofuscae in den Bundeslän-dern Salzburg, Tirol und Kärnten.

Der Handlungsbedarf im Bundesland Tirol (aus WITTMANN, 2000, Seite 91 ff.)

„In Nordtirol wurden bisher nur Schwemmlandbereiche in den Ötztaler Alpen vom Natura-2000-Netzwerk erfasst. Zwar liegen hier sehr schöne und charakteristische Beispiele für Carex bicolor-Schwemmrasen vor (z. B. Rotmoostal), doch sind damit weder Carex atrofusca- noch Juncus castaneus- oder Juncus arcticus-Bestände erfasst.

Im Hinblick auf Juncus arcticus-Schwemmfluren kommt dem Bundesland Tirol eine besondere Aufgabe zu, da diese Vegetationseinheiten - aus österreichischer Sicht - nur in Nordtirol (mit Ausnahme des unsicheren Vorkommens in Vorarlberg) auftreten und daher auch nur hier in das Natura-2000-Netzwerk integriert werden können.

Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten, dass die im Plan 2 dargestellten Schwemmlandbe-reiche in der Silvretta- und der Samnaungruppe sowie in den Stubaier- und Zillertaler Alpen noch nachnominiert werden müssen."

Anonym hat gesagt…

jetzt lassts den grünen mal ihre Freude. der gebi lacht ja als ob er unter Drogen warat. i gönns ihm. das böse erwachen kommt schon no - die grünen haben nämlich falsch gespielt. sowas rentiert sich nie.
es ist kein Politiker heilig. auch das muss man sagen. die grünen hängen zumindest überall ihr arbeitsübereinkommen hin und zeigen damit, dass sie nix erreicht haben. soviel Ehrlichkeit hab i no nie erlebt. lauter miese und die no zeigen - irgendwie sympathisch, dieser trupp.

Anonym hat gesagt…

Ich als Schweizer kann nur den Kopf schütteln über die Politiker in AT! Ich würde sagen da ist ganz wo anders der Wurm drin…! Am schluss Zahlt dies eh wieder der Steuerzahler und die Grünen schiessen sich ein Eigentor. Da gibt es in der Schweiz etliche Beispiele dafür! Grüessli us dä Schwiiz

Gebi Mair hat gesagt…

Die EU-Kommission hat in ihrem Schreiben explizit Piz Val Gronda und Isel genannt, aber es geht natürlich darum, sich alle Projekte aus der Schattenliste genau anzuschauen, nicht nur einzelne.

giovanni2 hat gesagt…

wtf? schattenliste? ist das die aus der schublade von platter, hoerl, switak und schultz?

ja dann gute nacht tirol. mir wir schwarz vor augen.

Gebi Mair hat gesagt…

Die Schattenliste stammt um Umweltdachverband, also keine Sorge ;-)

Anonym hat gesagt…

Die Grünen hätten mit der schweizer Demokratie keine Freude. Dort ließe sich das Stimmvolk nicht so leicht in ihrem Sinne manipulieren. Und sie hätten nichts bis wenig zu sagen. ;-) Ein herzliches Gruezi in die Schweiz.

Anonym hat gesagt…

Und die EU wird letztendlich bestimmen. Da kannst Du Dir ansehen, was Du willst. Brüssel wird entscheiden. Und nicht ihr. So schauts aus. Also erzählt uns nichts vom Pferd. Wenn die EU zu dem Schluss kommt, dass der irrelevante Gipfel am Ende der Welt nicht schützenswert ist, werdet ihr daran nichts ändern. Rien. Niente. Nada. ;-)

Anonym hat gesagt…

Dein blöder Gipfel interessiert uns nur peripher und tangiert uns mit mit Nichten. Was habt Ihr im Sozialbereich weiter gebracht? Was habt Ihr getan, dass es keine Obdachlosen in Innsbruck mehr gibt? Was, dass nicht nur Ihr sondern auch die Menschen im Land noch menschenwürdig leben können? Wo ist da der große Wurf? Kann man den Piz Val Gronda etwas essen? Ist er aus Zucker und Lebkuchen wie das Knusperhäuschen der Hexe in Hänsel und Gretel? Wo ist die Reform der Mindestsicherung, die ihr selbst gerne ironisch als Minisicherung bezeichnet? Wo ist das alles?

Anonym hat gesagt…

wieso zählen die tamarisken am tauernbach weniger als jene an der isel?
weils der tiwag zum vorteil gereicht?

Gebi Mair hat gesagt…

Keine Sorge, auch die Natur am Tauernbach wird entsprechend auf Schutzwürdigkeit untersucht werden, so wie sonst überall auch.

Anonym hat gesagt…

Der Piz Val Gronda ist aus Stein und ganz vielen anderen "guten Geistern"...
Und die blöden Ischgler sollten speziellen Respekt vor dem Berg haben. Wenn ihr ihn nicht liebt, dann fürchtet ihn! Er wird euch beweisen, dass Stein härter ist als eure Borniertheit und seine Blumen sanfter waren als eure Todesangst.

Anonym hat gesagt…

Bloed ist der, der andere fuer bloed haelt.

Anonym hat gesagt…

und wenn nun diese fachlich unabhängigen Gutachten draufkommen, dass Val Gronda und/oder Isel nicht schützenswert sind?

Anonym hat gesagt…

Dann werden die Grünen vor dem System Platter einen Kotau machen, wie wir ihn noch nicht gesehen haben.

Anonym hat gesagt…

Dann werden die Grünen vor dem System Platter einen Kotau machen, wie wir ihn noch nicht gesehen haben.