Die heutige Tiroler Tageszeitung veröffentlicht eine Umfrage zur Landtagswahl. Und die freut den Landeshauptmann wenig. Aber dazu später. Zuerst zur Sonntagsfrage: In der Sonntagsfrage heißt es (Klammer: Vergleich zum Ergebnis 2008)
ÖVP 40% (-0,5%)
FPÖ 17% (+4,6%)
SPÖ 16% (+0,5%)
GRÜNE 13% (+2,3%)
Dinkhauser 8% (-10,3%)
Piratenpartei 4% (-)
Gurgiser 2% (-)
KPÖ/Christen - (-2,5%)
Die ÖVP liegt also noch unter ihrem historisch schlechtesten Wahlergebnis 2008. Und die Stimmen der Liste Fritz wandern nicht zur ÖVP zurück. Das sind wichtige Erkenntnisse. Die FPÖ profitiert vom Bundestrend, die SPÖ stagniert.Wir GRÜNE können stabil zulegen, das freut mich natürlich. Und ich denke, wir werden in den nächsten Wochen auch noch Schwung erzeugen, der uns weiter nach vorne bringt. Ich freue mich also über die Umfrage.
Interessanter ist die Landeshauptmann-Frage. Die Tiroler Tageszeitung hat sich nämlich nicht mehr getraut zu fragen "wen würden Sie wählen?", sondern nur mehr "wer käme für Sie grundsätzlich in Frage?". Und "grundsätzlich" käme Landeshauptmann Günther Platter für 31% in Frage. Grundsätzlich. Das heißt, konkret wählen würden ihn noch deutlich weniger.
Das sind Werte, die liegen meilenweit unter jenen, die Herwig Van Staa vor der Wahl 2008 hatte. Und damals musste man Van Staa sogar auf den Plakaten verstecken. Das passiert in der aktuellen Sommerkampagne der ÖVP auch schon. Kein Wunder, dass das Profil Günther Platter in seiner heutigen Ausgabe "Hoppala-Landesrat" nennt, und Van Staa darin zitiert wird, mit einem derartigen Nachfolger strahle sein Licht nur umso heller...
21 Kommentare:
ich freu mich nicht über statistiken, in denen eine fpö 17% bekommt! ganz ehrlich, da sollt sich nie jemand drüber freuen. und 13% sind auch nicht wirklich viel, vor allem, nachdem du bei der fpö den bundestrend siehst. die grünen sind in innsbruck in die regierung eingezogen, wo folgt man da dem trend und warum ist da nicht mehr rausgekommen? aber das ist halt auch grüne taktik, alles ist gut...
Dass bei der FPÖ Tirol der Bundestrend nicht durchschlägt ist offensichtlich. Aber dass sich die Innsbrucker Ampelkoalition noch nicht auswirkt halte ich angesichts des Befragungszeitraums für relativ logisch, da gabs die Regierung ja noch nicht ;-)
... das wird sicher eine spannende Richtungswahl.
Ich frage mich, ob die GRÜNEN auf Landesebene, ähnlich wie die Stadt-GRÜNEN bei der GR-Wahl in Innsbruck, das Antreten der "Piraten" ebenso nur milde belächeln und quasi mit aller Ignoranz darauf hoffen, dass der grüne Schwund durch Proteststimmenwähler nicht so schlimm wird?
Ich erinnere nur daran, dass es gerade in Innsbruck relativ leicht gewesen wäre, die Truppe ohne Programm und ernsthafte Kandidaten zumindest ansatzweise vom "piratischen Charme" zu entzaubern. Aber Pitscheider hat sich auf "die-braucht-man-nicht-ernst-nehmen"-Aussagen beschränkt.
Oder läuft bei den GRÜNEN bereits das von Peter Pilz angedachet Vereinnahmungsprojekt "Offene Türen für Matrosen" an?
Mit der langjährigen Innsbrucker Gemeinderätin der GRÜNEN, Anuschka Samsinger, ist mittlerweile ja bereits eine sehr laute Stimme auf dem Piratenboot präsent.
Kommt die "feindliche Übernahme"?
Oder sind dir/euch die Seeräuber weiterhin egal?
Ich glaube, der Piraten-Ofer ist derzeit im Gemeinderat einmal ausreichend beschäftigt. Ich warte jetzt einmal auf inhaltliche Initiativen, nicht nur Streitereien, und dann red ma weiter.
Danke für die freundliche, ausweichende Politiker-Antwort.
auf die inhaltlichen alternativen warten wir bei den landesgrünen auch, nicht nur streitereien (richtung VP)...
platter ist kein optimaler landeshauptmann, weil er zuviel zaudert. der müsste viel mehr auf den tisch hauen. leider - und da teile ich auch grüne bedenken - ist
seine regierungstruppe die schwächste, die je in einer landesregierung war - ausgenommen steixner, dafür inklusive gschwentner.
Schlägt bei FPÖ der Bundestrend nun durch oder nicht?
Im Blog ja, in deiner ANtwort weiter oben nein.
Naja, und 13% Grün ist vielleicht auch nicht der absolute Hammer. 2008 waren doch 20% anvisiert (gar nicht von den 137000 jungwählern gesprochen)?
Und dass ein Dinkhauser immer noch 8% haben kann, Piraten 4% (2 chaotengruppen in summe quasi in Summe gleich viel die landesweit vernetzte Grün-Truppe) ist eigentlich auch erstaunenswert.
2010 hatten die grünen doch schon mal 15% bei den umfragen. ist das jetzt ein erfolg, wenn man den (theoretischen) zuwachs halbiert?
Da sind wir in einer bestimmten Schwankungsbreite, deshalb sage ich ja: Wir können stabil zulegen, wenn man die vergangenen Jahre im Zeitverlauf betrachtet.
Und ich denke, dass wir in den nächsten Wochen auf die Überholspur wechseln werden, dazu angesetzt haben wir jedenfalls schon.
FUNDSACHEN.
Weil grad von den Piraten die Rede war: auf ihrer Homepage
http://www.piratenpartei-tirol.at/stammtisch/termine
(etwas nach unten scrollen)
bieten die Jungs ab morgen Einsteigerkurse ins Piratenbusiness an.
Zitat:
"Am Mittwoch Abend machen wir den Start zur A R B E I T S G R U P P E
I M M O B I L I E N - & P R O J E K T F I N A N Z I E R U NG M I T T R E A S U R Y- A B S I C H E R U N G S M E T H O D E N. Die Veranstaltung versteht sich als vorbereitendes Seminar zur ersten Piraten-Pool-Finanzierung."
Als Referent fungiert der stellvertretende Gemeinderat der Innsbrucker Piraten, "DemokratPirat" Dr. Heinrich Stemeseder.
Piraten-Pool-Finanzierung?
Eine neue Variante von Kaffeefahrt?
Piraten als Finanzdienstleister?
Die Truppe verdient Beachtung. In jeder Hinsicht.
Na ja, mal ehrlich, eine Partei, die eigentlich keine Inhalte hat außer die, die die Gruppe, also die Wähler, vorgibt, nehm ich nicht ernst. Die Piraten sind aber leider deshalb von Bedeutung, weil viele Leute glaube, dass sie Bedeutung habe ... that's it!
Mit der gleichen Logik könnte ich behaupten, daß die Grünen vehement für die Einführung der Studiengebühren eintreten, nur weil ihr ehemaliges Mitglied Karlheinz Töchterle dafür ist.
Moment mal, die Wahlpartei "Piratenpartei" stand auf dem Wahlzettel, ihr Spitzenkandidat wurde in den Gemeinderat gewählt, und der Zustellungsbevollmächtigte der Liste steht weiterhin zu diesem Mandatar. Das ist natürlich der einzig legitime Vertreter der Piratenpartei im Gemeinderat, alle anderen haben die gleiche Legitimation wie ein Bienenzüchterverein, oder seh ich da etwas falsch?
Nun, das Wahlrecht bietet zwar den BürgerInnen die Möglichkeit jemanden zu wählen, bedauerlicherweise aber keine, jemanden wieder abzuwählen. Deshalb sitzt auch Martin Graf noch im Parlament und Alexander Ofer noch im Gemeinderat. Dieser unglückliche Umstand berechtigt den parteilosen Gemeinderat Ofer jedoch nicht Namens der beim Bundesministerium für Inneres als politische Partei und nicht als Bienenzüchterverein registrierten "Piraten Partei Tirols" Stellungnahmen abzugeben oder zweifelhafte Anlageprodukte zu verkaufen.
Alexander Ofer ist also der Martin Graf der Piratenpartei?
Er ist weiterhin der Vertreter der Wahlpartei, gemeinsam mit dem Zustellberechtigten Heinrich Stemeseder, oder sehe ich da etwas falsch?
Grundsätzliche Frage: Wie stehst Du zum Demokratievolsbegehren Mein OE, getragen unter anderem von J. Voggenhuber (mittlerweile Gottseibeiuns der Grünen ;-)?
Würde mnich interessieren, finden sich doch viele gute Ansätze darin.
Lieber Gebi Mair!
Wenn man Ofers Homepage beachtet, so wird man unter "Kandidaten" eine um die Hälfte geschrumpfte Liste vorfinden. In der Tat ist es so, daß Ofer in meinen Augen nicht Vertreter der Wahlpartei ist, hat er soch doch von der Parteibasis entfernt, welche ihn schließlich abgewählt hat - und nun hat er auch noch die Auflistung der 8 Gemeinderatskandidaten auf die Hälfte zurück geschrumpft, weil ihm die andre Hälfte nicht gefiel...
@ Irene: diese Darstellung ist falsch.
Auf der Ofer-Homepage sind die Kandidaten für die Landtagswahl 2013 angeführt, nicht jene von der vergangenen Gemeinderatswahl!
Da musst du auch auf anderen Polit-Seiten lange suchen, bis Du die Kandidaten längst vergangener Wahlen findest.
Der Piratenzwist ist inzwischen ermüdend, v.a. wenn die Protagonisten beider Seiten mit Halbwahrheiten um sich werfen.
Wer vertritt denn die Wahlpartei? Da wird's jetzt spannend, weil derjenige, der das von sich zu Unrecht behauptet durchaus im spannenden strafrechtlich relevanten Dunstkreis unterwegs ist...
Die Wahlpartei existiert nicht mehr, da diese in der Gemeinderatspartei aufgegangen ist. Eine Gemeinderatspartei ist jedoch lediglich ein Begriff aus dem Innsbrucker Stadtrecht, sie besitzen keine Rechtspersönlichkeit, womit sich die Frage der Vertretung nach außen wohl erübrigt
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