Freitag, 8. Juni 2012

Hypo und kein Ende

Es ist schon irgendwie erstaunlich: Da besitzt das Land Tirol eine Landesbank, und der Landeshauptmann ist nicht einmal in der Lage, dort eine Strategie durchzusetzen. Aktuelles Beispiel: der nun gefeuerte Italien-Vorstand der Hypo.

Die Hypo Italien hatte in den vergangenen Jahre enorme Verluste angehäuft, die schließlich in 125 Millionen Euro Wertberichtigungen resultierten. Dann wurde, zum Aufräumen, ein neuer Vorstand für das Italien-Geschäft der Landesbank installiert. Und offenbar ist es nicht einmal gelungen, diesen Vorstand auf eine Strategie einzuschwören. Nach internen Konflikten und passivem Widerstand aus Italien wurde der gesamte Italien-Vorstand nämlich jetzt abberufen. So wie vor zwei Jahren schon der Vorstand in Innsbruck abberufen wurde, weil er nicht bereit war, die Strategie des Eigentümers umzusetzen.

Irgendwie bekommt man fast das Gefühl, da sitzt jemand im Landhaus, und alles was passiert, passiert einfach. Von politischer Steuerung ist da nicht mehr viel die Rede. Und so gesehen ist es auch ein Zeichen von Hilflosigkeit, wenn nun der von ihm selbst eingesetzt Italien-Vorstand wieder abberufen wird. Damit muss man scheinbar rechnen, wenn man mit Platter zu tun hat. Statt dass er gemeinsam versucht, Strategien und Lösungen zu entwickeln, lässt er geschehen, und wenn die Kritik zu groß wird, dann lässt er feuern. Nein, politische Stärke schaut wahrlich anders aus.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

welche stärke außer vielleicht dein haargel hättest du denn? ein land hat keine bank zu führen. das kann nur daneben gehen - ganz egal aus welcher partei der landeshauptmann kommt. in der hypobank - vielleicht erkennst du das nicht, weil dich dein hass auf platter blendet - ist vom vorstand bis zur putzfrau keiner wirklich konkurrenzfähig. hier sind bankbeamte vor allem beamte. seit dem neuen vorstand wird man zwar beinahe von jedem niedergeküsst, so freundlich sind sie jetzt - aber die kompetenz wurde keinen hauch besser.
dafür platter verantwortlich zu machen ist mehr als billig, weil er ja sicher nicht die entscheiden kann, sich aus der hypo endlich zurückzuziehen.
außerdem gibt es eine bankenkrise bei der kapazunder wie der treichlnoch viel schlechter ausschauen wie die tiroler landeshypo. oder nimm die volksbank her oder andere.

Anonym hat gesagt…

lieber der platter bei empfängen als euere pitscheiderin, da verkommt ja innsbruck zum villacher fasching.

captain hook hat gesagt…

lieber gebi! nachdem du anscheinend weisst, wo lh platter fehler macht, was würdest du anders als machen? ich bitte um konkrete beispiele und nicht um floskeln!

Gebi Mair hat gesagt…

Beginnend mit Platters größtem Problem, culpa in eligendo: Die richtigen Leute aussuchen, das würde ich versuchen. Eine gemeinsame Strategie ausarbeiten und nicht Hals über Kopf arbeiten; dazu gehört etwa, dass ich die von Platter angeordnete Schließung des Geschäftes in Deutschland so nicht machen würde, weil da Geld verbrannt wird. Bei den spanischen Jumbo-Pfandbriefen je nach Qualität durchaus längeren Atem zeigen, dafür in Italien die Obligi schneller abarbeiten. Konzernstandards einführen, Geschäftsmodelle überarbeiten, Provisionsgeschäft stärken. An einem Sparten-Spitzeninstitut arbeiten. So in diese Richtung denke ich.

Anonym hat gesagt…

die richtigen leute habt ihr ja auch nicht. bei der övp kommt noch hinzu, dass die bünde bestimmen, wen sie ins rennen schicken. das mag vielleicht in deinen augen ein schwereer fehler sein - andrerseits ist damit aber 100%ige verhaberung ausgeschlossen. weil platter wird vom steixner sicher besser überwacht als dies je ein oppositioneller machen könnte. und umgekehrt detto. das bringt zwar mitunter viel leichter fehler einzelner an den tag - man erinnere sich an das brutale obmann-schlachten bei övp-niederlagen (frau oppitz fühlt sich im gegensatz nach 5% miesen bei 50% wahlbeteiligung als siegerin, wahrscheinlich mit ein grund so halbs aus der övp zu flüchten...), reinigt aber andrerseits die partei.

Anonym hat gesagt…

Das was die Hypo gemacht hat, ist mehr als fahrlässig. Normalerweise gehört die Sache vor den Strafrichter.
Von der Bilanzsumme her betrachtet ist das der noch größere Skandal als der der Leman Bank.

Anonym hat gesagt…

Die Grünen Tirols haben doch ihren Beitrag zur Prolongierung der Misere im Landhaus abgeleistet. Platter, platter- platter geht es so oder so nicht. In Zusammenhang mit der Hypo haben die Grünen ein paar Forderungen erhoben. Setzt die mal um, wir wären nämlich an der versprochenen Aufarbeitung alle brenne(r)nd interessiert. Was ist jetzt damit? Eure Außenwirkung ist mal die eines begossenen Pudels, Zustimmung zur Rettungsaktion und das Geld beides weg.
Wohin?
Und wozu das alles noch?
Tipp: das oppositionelle Platter-Ringlreiha ist als Antwort nicht befriedigend.

Anonym hat gesagt…

wie gesagt - politiker sollen keine bank führen. aber gerade das passiert jetzt weltweit. weil banken, die pleite machen no viel schlimmere auswirkungen hätten.