Mittwoch, 22. Februar 2012

Die Jagden des Christian Switak

Die Telekom hat Christian Switak auf die Jagd eingeladen. An die Trophäe erinnert er sich nicht. Er müsste erst im Keller nachschauen, hat er erklärt. Anfütterung sei das gewesen, und er sei dafür, Anfüttern zu verbieten. Es habe aber keine Gegenleistungen seinerseits gegeben.

Die Gemeinde Stans hat ÖVP-Landesrat Christian Switak ins Jagdrevier von Seilbahnkaiser Heinz Schultz eingeladen. Die Trophäe sei aber wertlos gewesen, hat er erklärt. 2.000 Euro für eine Einser-Gams sind wirklich wertlos. Und die Spende von Schultz an die ÖVP habe nichts mit Switak zu tun. Das gewöste Seilbahn-Penthouse sowieso nicht.

Alfons Mensdorff-Pouilly hat Christian Switak auf die Jagd eingeladen, und ÖVP-Nationalrat Franz Hörl dazu. Was sie geschossen haben, hat sie aber noch niemand gefragt.

Hohe Salve-Seilbahnkönig Anton Pletzer sagt, er hat Christian Switak nicht auf die Jagd eingeladen. Die Untertunnelung der Straße für sein Skigebiet habe er so bekommen. Und die Jagdpacht auf der Pebellalm auch. Die Beschneiungsanlage habe auch keine Jagdeinladung gebraucht. Ebensowenig die Beziehungen zur Hypo. Und auch nicht die Spende an die ÖVP.

Kurzum: Es gibt eine Möglichkeit, wie man relativ leicht herausfinden könnte, auf welchen Jagden Christian Switak war und auf welchen er nicht war: Indem er die Bezirkshauptmannschaften anweist, die Abschusslisten offenzulegen, soweit sie ihn betreffen. Wird Christian Switak das machen?

Gemeinsam mit Ingrid Felipe habe ich heute jedenfalls gefordert, was es eigentlich bräuchte:

Ingrid Felipe, Gebi Mair
Wir verlangen:
- Ein neues Parteienfinanzierungsgesetz für Tirol. Mit strengen Regeln gegen illegale Spenden, gegen Spendenwäsche und für Transparenz und Offenheit.
- Ein ordentliches Anfütterungsverbot. Für Regierungsmitglieder, Landtagsabgeordnete und Beamtinnen.
- Ein Verbot der Parteibuchwirtschaft. Und objektive Richtlinien zur Besetzung von Landes-Jobs.
- Ein konsequentes Unvereinbarkeitsgesetz. Weil bisher die Unvereinbarkeiten nie kontrolliert wurden, von  Ex-Landesrat Bodner bis Landesrätin Zoller-Frischauf.

Ob sich in Tirol eine Mehrheit anständiger PolitikerInnen dafür findet? Und ich wünsche mir, dass sich in der ÖVP Mitglieder finden, die erklären, dass sie nicht mit Landesrat Switak in einen Topf geworfen werden wollen.

Update: Ex-ÖVP-Nationalratspräsident Andreas Khol fand heute auf Radio Ö1, Jagdeinladungen seien "unanständig". Schar, dass er nicht auch noch einen Namen und eine Partei dazu in den Mund genommen hat.

10 Kommentare:

charly hat gesagt…

zuerst die leichen wegräumen in sweety's keller und nocha wean die gwei und krikl scho heagean.

Anonym hat gesagt…

i brauch keinen zusätzlichen grund um switak für total ungeeignet zu halten - eigentlich langt der hausverstand.

Anonym hat gesagt…

i kann mit khols stellungsnahme gut leben - er ist strikt für das anfütterungsverbot. und er selber hält das ein.
höchste zeit, dass das wieder eingeführt wird. ein wahnsinn, die ganzen aktionen in der letzten zeit. österreich hat offenbar nur mehr koruppte politiker.

Anonym hat gesagt…

Die wievielte Frisurenvariation von Mair ist das jetzt? :-) Vielleicht ist seine Eitelkeit das Hauptmotiv für seine politische Tätigkeit.

Daniel hat gesagt…

Hallo Gebi,

Nachdem mit Switaks Jagdeinladungen die nächsten Anschuldigen auf den Landesrat zukommen wollte ich mal nachfragen wie die Geschichte mit der Verletzung der Meldepflicht ausgegangen is?? Ist Christian Switak schon umgezogen bzw. offiziell angemeldet und hat es wegen der Verletzung der Meldepflicht irgendwelche juristischen Konsequenzen (Bußgeld etc.) gegeben?? Lg Daniel

Anonym hat gesagt…

Die Konsequenz kann nur lauten: Verschärfung der Korruptionsbestimmungen in Österreich, Verbot der "Anfütterung" und jeglicher Geschenks- bzw. Vorteilsnahme, Veröffentlichung sämtlicher Parteispenden ab 1,-, Veröffentlichung sämtlicher Nebenbeschäftigungen der österreichischen Politiker (zugänglich für alle Bürger via Internet)

Gebi Mair hat gesagt…

Die Sache mit dem Verstoß gegen das Meldegesetz ist scheinbar noch offen. Es hat Anzeigen gegeben, ich habe aber nicht gehört, was die Innsbrucker Bürgermeisterin als Meldebehörde hier gemacht hat.

unwählbar hat gesagt…

spät aber doch hat er den anstand zurückzutreten! naja, da könnten sich einige noch was abschauen...

Anonym hat gesagt…

Ich weiß nicht, ob man da was abschauen kann.
Ich denke, er musste abtreten. Dafür darf er in 2 oder 3 Monaten in einem landesnahen Unternehmen für 10.000 € Brutto einen Manager abgeben.
Weit ist es gekommen im schwarzen Tirol.

unwählbar hat gesagt…

mit dem abschauen meinte ich, bei offensichtlichsten verfehlungen zurückzutreten! der gebi unterstellte bereits mehrmals verschienenen personen öffentlich kriminelle handlungen, ohne irgendeinen nachweis zu bringen, ganz egal, ob es der wahrheit entsprach, oder nicht und verlangt von anderen anstand und moral. ich stelle darum die frage, ob das die seriöse politik sein soll, die wir uns alle wünschen?

selbstkritik ist eine tugend, die nicht nur die tiroler-vp vermissen lässt!