Donnerstag, 1. September 2011

Ja wo isses denn?

Wieder von meiner politikwissenschaftlichen Exkursion zurück muss ich feststellen, dass sich in der österreichischen Politik nicht viel getan hat in letzter Zeit. Die schlechten Quoten der ORF-Sommergespräche sind wohl ein Indikator dafür. Am spannendsten finde ich noch die folgende Geschichte:

Der Rechnungshof stellt in seinem aktuellen Bericht fest, dass 475 Objekte aus dem Tiroler Landesmuseum derzeit nicht auffindbar sind. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Verleih meist vom Land selbst durchgeführt wird und nicht über das Museum. Es gibt weder Standortkontrollen noch in allen Fällen Verträge über die Kunstgegenstände. 51 Ikonen wurden mehr als ein Jahr lang in einer Privatwohnung gelagert, viele Objekte wurden nicht versichert und noch vieles mehr. Das ist ein Umgang mit Kunstwerken nach Gutsherrenart, als ob sie der Landesregierung persönlich gehören würden.

Über den Verbleib eines solchen Leihstücks kann ich übrigens Auskunft erteilen: es hängt in einem Büro in Wien, wenn es sein Nachfolger nicht abgenommen hat: Albin Egger-Lienz, ein Gemälde von zweifelhafter Provenienz aufgrund seines Erwerbes in der Nazi-Zeit "Sämann und Teufel":


Und ein weiterer Bericht des Rechnungshofes ist interessant. Alle MieterInnen der TIGEWOSI, die das Gefühl haben, zu viel Miete zu bezahlen, sollten hier nachlesen. Dann wissen sie, warum. Nachzulesen ist übrigens auch, dass die Zinssenkungen der Gemeinnützigen, auf die Landeshauptmannstellvertreter Hannes Gschwentner als sozialdemokratischen Erfolg so stolz ist (von 3,5 auf 2,0%) nur für zwei Jahre gilt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

da hast wiederum recht. das museum soll haften - und zwar jene persönlich, die die kunstwerke verliehen. sind die verstorben soll den schaden der landtag - also auch du - zu einem gerechten schlüssel zahlen.
weil eines steht fest - die bevölkerung ist schuldlos. übrigens betrifft das nicht nur das land, sondern auch bezirkshauptmannschaften, die stadt etc.pp.
keuine blunzn braucht einen namhaftren künstler hängen oder ausgestellt haben - sieht man von den regierungsmitgliedern, die ja auch repräsentative agenden wahrzunehmen haben, ab.
es gibt sogar auf sachbearbeiterebene leute, die kunstwerke hängen haben. das ist purer unfug.
wobei man sagen muss, ich rede von namhaften künstlern. die öffentliche hand wird nämlich nicht selten nahezu genötigt, jeden schas abzukaufen - auch auf drängen der grünen hin. die expertisen stellen dann wenn nicht gar der "künstler" selbst in der regel parteitreue maturanten, die sich hochgedient haben...

Anonym hat gesagt…

was in den kulturabteilungen lagert,ist zu mindestens 50% teuer bezahlter, aber unbrauchbarer mull. musst nur in die archive mal nachschauen.
geistesgestörte, die aus therapiezwecken malen, sind mindestens gleich gut...
nur haben die halt keine alternative "lobby", die den staat - also uns allen - für jeden scheiß das geld aus der tasche zieht.