Man brauche ja nur 20 Hektar heißt es. In Osttirol sollen die Grenzen des Nationalparks Hohe Tauern verschoben werden, damit man ein Kraftwerk billiger bauen kann.
Konkret geht es darum, dass sich die Kraftwerksbauer einen Düker ersparen wollen. Das ist gewissermaßen eine "Unterführung" im Druckstollen und bei Kraftwerksbauern höchst ungeliebt. Darin können sich nämlich Sedimente ablagern. Außerdem ist mit Mehrkosten von etwa 1,3 Millionen Euro zu rechnen.
Und eben diese 1,3 Millionen Euro will man sich nun sparen und dafür die Nationalparkgrenzen verschieben. Es seien eh nur 20 Hektar heißt es. Außerdem sei der Schutzwald in diesem Gebiet forstwirtschaftlich genutzt. Und man biete 60 Hektar Ausgleichsfläche an, die ökologisch sowieso viel hochwertiger seien.
Wenn man wissen will, wie Profitgeier klingen, dann hat man hiermit die Antwort. Nicht einmal der Nationalpark Hohe Tauern ist für Kraftwerksprojekte Tabu. Und wenn es in den Kram passt, dann sind die bisherigen Nationalparkgebiete ökologisch minderwertig und andere Gebiete ökologisch viel interessanter.
Ich frage mich, warum die 60 ökologisch hochwertigeren Hektar dann nicht schon längst als Teil des Nationalparks nachnominiert sind. Und ich höre die Betreiber bis hier her: "Es sind ja nur 20 Hektar. Und wir brauchen ja nur diese eine Verschiebung, ansonsten brauchen wir überhaupt nichts."
So fängt das Lamento an, wenn es in Schutzgebieten ans Eingemachte geht. Hier muss ein Riegel vorgeschoben werden. Ein Schutzgebiet heißt so, weil darin die Natur geschützt werden soll, nicht die Profite von Kraftwerksbauern.
Ganz abgesehen davon, dass die Europäische Kommission der Republik mitgeteilt hat, dass sie die gesamte Isel mit ihren Zuläufern für Natura 2000-würdig und damit für schutzwürdig halten. Hier steht derzeit die Stellungnahme des "Umwelt"landesrates aus. Und beim Europäischen Gerichtshof schwebt diesbezüglich ein Verfahren. Umso frecher ist es, jetzt die Nationalparkgrenzen anzutasten. Ich erwarte mir von Seiten der Landesregierung eine klare Haltung in der Interessensabwägung Naturschutz gegen Profitgeier.
2 Kommentare:
Protokoll zur Durchführung der Alpenkonvention im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege - Artikel 11 – Schutzgebiete:
„Die Vertragsparteien verpflichten sich, bestehende Schutzgebiete im Sinne ihres Schutzzwecks zu erhalten, zu pflegen und, wo erforderlich, zu erweitern sowie nach Möglichkeit neue Schutzgebiete auszuweisen. Sie treffen alle geeigneten Maßnahmen, um Beeinträchtigungen oder Zerstörungen dieser Schutzgebiete zu vermeiden.“
platter wird vomn dinkhauser profitieren. gings rein nach sympathie würde er gleich viel reißen wie du - nämlich nix.
Kommentar veröffentlichen