Der Skigebietszusammenschluss von Muttereralmbahn, Axamer Lizum und Schlick durch das Ruhegebiet Kalkkögel ist ein Unsinn, das hat sich inzwischen ziemlich weit herumgesprochen. Nur die Touristiker wissen noch nichts davon. Deshalb haben sie sich überlegt, die Pleitebahn Muttereralm, die mit mit 12 Millionen Euro überschuldet und zahlungsunfähig war, zu übernehmen. Einen Teil haben die Gemeinden gekauft, den Rest soll der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer nun kaufen.
Tourismusverbände sind bekanntlich keine Neigungsgruppe, sondern sie bestehen aus Zwangsmitgliedern: Wer einen Gewerbeschein besitzt, ist Mitglied und bezahlt Umlage. In Innsbruck sind das 17.000 Gewerbetreibende. Damit die aber nicht zu viel zu reden haben, wurden bei der Generalversammlung des Tourismusverbandes Stimmklassen eingeführt: kleine Gewerbetreibende haben wenig Stimmen, Hotelbesitzer haben viele Stimmen. Offenbar reicht das aber immer noch nicht:
Für die Übernahme der Pleitebahn gibt es heute eine Generalversammlung des Tourismusverbandes im Congress Igls (16 Uhr). Offenbar fürchtet man sich davor, dass der Hausverstand organisiert auftritt. Deshalb hat man vorsichtshalber die 17.000 Mitglieder nicht schriftlich eingeladen, sondern nur einen Aushang beim Tourismusverband gemacht, in der Hoffnung dass die 17.000 nicht von der Generalversammlung erfahren. Ganz legal, trotzdem eine Frechheit. Ich gehe heute jedenfalls gemeinsam mit einigen anderen zur Versammlung hin; wenn sie schon Einladungstricks brauchen, um die Pleitebahn zu übernehmen, dann sollen sie sich zumindest kritische Fragen anhören müssen.
10 Kommentare:
im tourismusverband gibt es deshalb eine zwangsmitgliedschaft, weil wir alle davon profitieren. auch der kleinste tischler, denn der hotelbedienstete könnte sich den kasten nicht leisten, wenn der tourist ihm seinen gehalt bezahlen würde...
wieviel sinn aber der kauf der mab macht, ist eine andere frage. rein vom sentimentalen her, erhaltet sie bitte, schliesslich haben wir fast alle dort das schifahren gelernt.
vom wirtschaftlichen her ists wahrscheinlich eher "suboptimal".
über die art und weise des tvb kann man denken, wie man will, du selbst antwortest auch fast nur auf die kommentare, die dir nicht kritisch gegenüberstehen....
Zum vorigen Kommentar:
1. Zwangsmitgliedschaft:
No-Na hängt im Wirtschaftskreislauf alles zusammen, aber das ist noch kein Grund einen einzelnen Wirtschaftszweig einseitig und zwangsweise zu fördern.
Umgekehrt profitiert ja auch der Wirt gegenüber der Tischlerei von den Tischlergesellen die dort mittagessen, und trotzdem gibts keinen Zwangsverein zur Förderung aller Tischler.
2. Übernahme der MAlmBahn aus Sentimentalität:
Für Tränendrüsenpolitik ist der TVB nicht zuständig!
Der TVB hat einen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen , und der bedeutet eindeutig, dass der TVB keine Seilbahnen besitzen soll, schon gar nicht defizitäre!!
Für sentimentale Muttereralmbahnveteranen könnte man ein Spendenkonto einrichten.
du hast schon recht mit deiner kritik, nur dass der tvb ja mehr macht, als nur die hotels zu fördern. die bankerl auf den wanderwegen z.b.
ausserdem ist der tourismus bei uns ein wirktschaftsfaktor, der überdurchschnittlich viel geld hereinbringt, darum glaub ich schon, dass eine überdurchschnittliche förderung gerechtfertigt ist.
zur mvb sind wir uns, glaub ich, eh einig, denn wenn schon zwangsmitgliedschaft, dann keine sentimentalität! ich glaub, dass ist zuerst nicht rausgekommen!
ic finds interessant, dass der gebi weiss, was die verantwortlichen des tvb gehofft haben. vielleicht wollten sie einfach nur € 10540,- sparen!?! soviel kosten nämlich 17000 briefsendungen innerhalb österreichs und wie der gebi richtig erkannt hat, das ist nur innsbruck...
Ohne Demokratie wärs noch viel billiger...
Bei der Hauptversammlung heute hat sich der Vorstand für diesen Fehler entschuldigt, offenbar bin ich also nicht der einzige, der das so sieht.
stimmt, dann könnte man sich deinen gehalt sparen!!!
Offensichtlich ist das jetzt geregelt und somit erledigt.
was ist denn mit der bahn rausgekommen? das wäre nämlich das eigentlich interessante, oder?
Es waren ca. 100 Stimmberechtigte anwesend, das Dreiklassen-Stimmsystem hat dann zum Ergebnis geführt, dass ca. 5.500 Stimmen für den Kauf der Muttereralmbahn waren, etwa 14 Stimmen dagegen und ca. 120 Enthaltungen.
hmmm, naja, ob ich das jetzt gut finden soll...
hast du zufällig eine statistik, wenn jeder nur eine stimme hätte? 14 dagegen wäre da ja auch zu wenig gewesen...
ja, nein, vielleicht, weiss nicht, hab angst??? hast du keine, hast du eine? oder willsst du nicht antworten? falsche frage?
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