Montag, 16. September 2013

Ehrlich währt am längsten

Es war keine ganz einfache Entscheidung: Die Verkehrszählungen der ASFINAG auf der Inntalautobahn waren über Monate hinweg fehlerhaft. Das hat dazu geführt, dass der IG-Luft 100er öfter geschaltet war als er sollte. Nun haben AutofahrerInnen auch Strafen erhalten, obwohl eigentlich 130 erlaubt gewesen sein hätten sollen. Bei Geldstrafen mag das Problem nicht so groß sein, aber wenn PendlerInnen aufgrund dieses Messfehlers der ASFINAG der Führerschein abgenommen wurde, dann kann das zu einer individuellen existenziellen Katastrophe führen.

Die Entscheidungsfrage war nun: Soll man den Fehler öffentlich machen und damit auch den IG-Luft 100er und die Messungen dafür in Misskredit bringen? Oder soll man die Sache einfach verschweigen, weil die Messungen inzwischen ja wieder richtig funktionieren und hoffen, dass es keiner merkt?

Wir haben uns für den hoffentlich nachhaltigsten Grundsatz entschieden: Ehrlich währt am längsten, auch wenn es manchmal weh tut. Wir werden den Messfehler der ASFINAG öffentlich machen und in Kauf nehmen, dass dies für das Land Tirol einiges an Geld kostet, das an AutolenkerInnen zurückbezahlt werden muss. Transparenz ist aber wichtiger, und Ehrlichkeit ist unbezahlbar.

Vielleicht ist es ein kleiner Beitrag dazu dass Menschen wissen, dass ihnen mit einer Grünen Regierungsbeteiligung auch unangenehme Dinge nicht einfach verschwiegen werden, sondern dass wir die Sache mit der Transparenz tatsächlich ernst meinen.

Und eine abschließende Lehre aus der Geschichte vielleicht auch noch: Komplizierte Algorithmen zur Steuerung der Geschwindigkeit sind fehleranfällig, und über die Wirkung kann man streiten. Das System hat deshalb hoffentlich bald ausgedient, und es wird von einem Müll- und Schrottfahrverbot für LKWs und einer Geschwindigkeitsreduktion für LKWs und dem konstanten Luft 100er für PKWs abgelöst - im Sinne der Lungen der Kinder des Inntales.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wenn Transparenz ein Grundsatz ist, dann gibts da auch keine EntscheidungsFRAGE! Ihr seid mittlerweile so weit, dass ihr euch fragen müsst, ob ihr Transparenz wollt! Zumindest bist du da ehrlich genug zu sagen, dass manche grüne Grundsätze keine Grundsätze mehr sind!

Und dass du am besten die Fehler der Anderen aufzeigen kannst, das wissen wir auch schon lange, nur was du sonst so kannst, das weiss niemand!

Anonym hat gesagt…

Jaja. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Außerdem stehen NR-Wahlen an und die Grünen fallen in den Umfragen zurück. Transparenz muss überall herrschen. Ich möchte die auch dort haben, wo Menschen z. B. keine oder eine zu niedere Grundsicherung erhalten, obwohl ihnen mehr zustehen würde. Transparenz möchte ich auch bei TIWAG, HYPO und Korruption. Auch bei den Gehältern für Frauen. Ich möchte Transparenz bei Diskriminierungen jeglicher Art. Und dabei, was mit unseren Daten passiert. Transparenz will ich auch dort, wo geförderte Wohnungen von VermieterInnen privat zu Wucherpreisen vermietet werden. Alles soll auf den Tisch. Nicht nur das Unvermeidliche. Und nicht nur vor der Wahl. ICH WILL WISSEN!

Anonym hat gesagt…

Die Grünen und Ehrlichkeit. Vor allen Dingen nach der Wahl..... Jetzt auf einmal.... Vor den NR-Wahlen! Weil die Umfragen zusehend schlechter und schlechter werden? Wären die Grünen tatsächlich soooooo ehrlich, wären sie jetzt nicht in der LR. Ehrlich währt am längsten.... Demzufolge müssten die Grünen bei den anstehenden Wahlen zumindest in Tirol und Sbg. hart abgestraft werden.

Anonym hat gesagt…

mit der Ehrlichkeit kanns ja dann nicht so weit her sein, wenn sich überhaupt die Frage stellt ob man zu Unrecht eingehobene Strafgelder zurückerstatten soll oder nicht.
Mir scheint dass das Rechtsempfinden dieses Politkasperls schon arg ramponiert ist .
WIR haben entschieden..... wer hat entschieden?
Darf Klein Gebi auch schon mitentscheiden?

Anonym hat gesagt…

Es ist sehr erhellenden in Bezug auf unsere Politikerkaste, dass sich derartige Fragen überhaupt stellen! Die Grünen haben nur IHRE PFLICHT getan in diesem Fall. Nicht mehr und nicht weniger. Es zeigt dieser Vorfall aber, wie verderbt unsere Politik inzwischen ist. So verderbt und jenseits jeglicher Ethik, dass sie an die große Glocke hängen müssen, wenn sie ausnahmsweise einmal das tun, was billig und recht ist. Das, was man/frau von uns StaatsbürgerInnen tagtäglich verlangt. Das, was uns ins Gefängnis bringen kann, tun wir es nicht. Die Meldung ist in diesem Fall nach hinten losgegangen, weil sie impliziert, dass PolitikerInnen im Normalfall vertuschen und unehrlich sind. Eine wirklich gute Leistung für einen Dissertanten der POWI. Ein unreflektiertes Posting nach dem anderen.

Anonym hat gesagt…

Haben die Grünen da wirklich erst länger nachdenken müssen? Ist es denn nicht von vornherein klar, dass man den Leuten sagt, dass die zu Unrecht bestraft worden sind, dass man ihnen zu Unrecht den Führerschein entzogen hat?

Anonym hat gesagt…

nachdenken, ob man ehrlich sein soll...
also makaberer geht's echt nicht mehr.
euere Ehrlichkeit könnt ihr gleich auch bei den agrargemeinschaften unter beweis stellen. aber da dürft ihr nicht - sonst gibt's vom günni eins aufs pfoti. selbst wenn sich die Felipe ihm anbiedert wie eine polit"arbeiterin". lol

Anonym hat gesagt…

Wegen IG- L gab es Führerscheinnabnahmen? Ist das Ernst gemeint. Oder doch das unvermeidliches Kleinbeigeben vor den NR- Wahlen.
Bin mir gar nicht sicher, ob ein Gericht die Strafhöhe von IG- L lediglich auf die bloße Geschwindigkeitsübertretung reduzieren würde. So klar ist das nicht.
Ja, die ehrlichen Grünen, da muß schon die Existenzbedrohung des_r pendelnden Automoblist_i_e_n herhalten, gell?