Sonntag, 13. Februar 2011

Wenn schon ein Gesetz, dann für Skitouren und nicht dagegen

Gebi Mair auf Skitour: zuerst rauf...

In der heutigen Tiroler Tageszeitung jammern die Skiliftbetreiber wieder einmal, dass Skitourengeher die von Ratracs plattgewälzten Pisten mit ihren Spuren verunstalten. Und sie rufen natürlich nach einer Regelung, mit der sie sich die SkitourengeherInnen vom hals halten können.

Für den Wald gibt es in Tirol eine gesetzliche Regelung, um die lange gestritten wurde. Schlussendlich konnte durchgesetzt werden, dass der Wald von allen Menschen betreten werden darf. Für mich ist das mit den Skipisten so ähnlich: Skipisten nehmen derart große Flächen in Tirol ein, dass sie nicht privatisiert werden sollten.

Der Innsbrucker Jus-Professor Karl Weber argumentiert heute ähnlich, nämlich damit, dass das Recht, die Skipiste zu begehen "ersessen" sei, weil sie bereits seit 30 Jahren von Skitourengehern begangen werden. Das ist aber ein schwacher Rechtstitel. Was ist, wenn eine neue Piste gebaut wird?

Klar ist für mich allerdings auch, dass Skiliftbetreiber keine Haftung bei SkitourengeherInnen treffen kann. Ich als Tourengeher schließe keinen Vertrag mit dem Skilift ab, ich kaufe ja auch keine Karte bei ihnen. Ich kann also nich erwarten, dass sie die Piste für mich präparieren. Und ich muss schon selbst schauen, ob irgendwo ein Seil gespannt ist für einen Ratrac zum Beispiel. Das ist natürlich die andere Seite der Medaille, aber die halte ich für erträglich.

Ich bin dafür, allen Menschen das Recht einzuräumen, auch Skipisten jederzeit mit Tourenski begehen zu können, auf eigene Verantwortung. Das ist eine Frage der Privatisierung des öffentlichen Raumes, das ist eine Frage des Naturerlebnisses. Kurzum: wir sollten uns Tirol nicht von den Liftbetreibern wegnehmen lassen!

...dann runter: kann es Schöneres in der freien Natur geben?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

In gewisser Weise sind ja auch die meisten einheimischen Skitourengeher zumindest hin und wieder mit dem Lift unterwegs. Das muss ja irgendwie auch aus logischen Gründen so sein. Oder kennt jemand einen der als erstes den Berg hochlatscht und dann beginnt Ski fahren zu lernen? Zum Tourengehen benötigt man skifahrerisches Können und das erlent man sich als zahlender Gast auf den Pisten.

Insofern finde ich die Unterteilung, wie sie unsere Liftlobby macht, idiotisch. Es gibt nicht die "bösen" Tourengeher versus die "braven" Skigäste, ansonsten wären viele Tiroler schizophren veranlagt.