Donnerstag, 24. Februar 2011

Mein Name ist Bauernbund, und ich weiß von nichts

Der Tiroler Bauernbund ist einer der Bünde der ÖVP. Der Tiroler Bauernbund besitzt ein großes Haus in zentraler Lage in Innsbruck. So groß, dass auch Teile der Landwirtschaftskammer dort zu hohen Preisen eingemietet sind. Vor einiger Zeit aber hat sich der Tiroler Bauernbund einen neuen Mieter für ein Lokal an der Straße angelacht. Dort war in den vergangenen Monaten Seltsames zu beobachten:

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich ein Lokal, das ich gemeinsam mit Matthias Holzmann von der Kronenzeitung wegen illegalen Glücksspiels angezeigt habe. Die zugehörige Homepage gehört übrigens einem gewissen Wolfgang Zaunschirm aus Igls. Ebenso wie die Homepage, die am Lokal im Bauernbund-Gebäude angegeben ist: www.plug-and-play.at

Diese Homepage funktioniert übrigens nicht, aber das hat den Bauernbund offenbar auch nicht gestört. Ebensowenig wie die Tatsache, dass im Schaufenster zwar einige Staubsauger stehen, aber es im Geschäft keine VerkäuferInnen gibt. Dort wurden nämlich keine Staubsauger verkauft. Wirklich interessant war nur, was im Hinterzimmer passiert:



"Zutritt für Betriebsfremde verboten" steht neben der Tür. Trotzdem wurden dauernd Menschen ein- und ausbegleitet. Die MitarbeiterInnen wechselten dabei die Straßenseite vom Glücksspiellokal auf der anderen Straßenseite ins Hinterzimmer beim Bauernbund.

Nun, was wird in diesem Hinterzimmer wohl passieren? Nach mehreren glaubwürdigen Hinweisen, wonach dort illegales Glücksspiel betrieben werde, habe ich am 2. Februar 2011 eine Sachverhaltsdarstellung wegen vermuteten illegalen Glücksspiels im Gebäude des ÖVP-Bauernbundes bei der Staatsanwaltschaft eingebracht. Hier meine Sachverhaltsdarstellung im Original.

Dem Bauernbund kam aber weiterhin nichts Spanisch vor. Anstatt im eigenen Gebäude einfach einmal nachzuschauen, verließ man sich auf eine Stellungnahme des Anwalts des Mieters. Dass der Anwalt bekanntermaßen häufig in Glücksspielsachen tätig ist, das wunderte den Bauernbund aber immer noch nicht. Die entsprechenden Mails sind auf der Homepage von Markus Wilhelm nachzulesen.

Der Bauernbund blieb blauäugig. Selbst als ich im Landtag einen Antrag gegen illegales Glücksspiel in Landesgebäuden eingebracht habe, in dessen Begründung angeführt war, dass in einem Haus, das einer Partei gehört, vermutlich illegales Glücksspiel stattfindet, wurden die dem Bauernbund angehörigen Landtagsabgeordneten nicht hellhörig.

Nun wurde der Druck aber scheinbar doch zu groß. Der Bauernbund hat selbst eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft gerichtet mit dem Hinweis auf Verdacht des illegalen Glücksspiels.

Ich denke mir halt: Die Nähe zum illegalen Glücksspiel muss für eine Partei unerträglich sein. Sowohl inhaltlich wie auch räumlich. Dass der Bauernbund nichts gesehen und gehört haben will, das kann ich ihm nicht glauben. Sonst hören und sehen sie schließlich auch alles, was in diesem Land passiert. Und wenn der Bauernbund davon wusste, dann stellt sich die Frage nach der Verantwortung dafür.

Gebi Mair vor dem Gebäude des Tiroler Bauernbundes, mit getarntem Glücksspiellokal

Die Kronenzeitung hat inzwischen Wind von der Sache bekommen, hier ihr Bericht.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Typisch Gebi. Wo ist nun deine ANtwort bezüglich der Betreuungshelfer beim Heer?
Immer das gleiche. Zuerst hast eine große Klappe, dann wird deine fehlende Kompetenz und dein Unwissen aufdeckt und dann schweigst einfach.

Hannes hat gesagt…

Was ist denn mit dir los? Lass die Beleidigungen und befass dich lieber selbst mit dem Thema... unglaublich die FPÖ - Kampfposter!
Daumen hoch für die einzig wahre Aufdeckerpartei... die Grünen! Danke Gebi!

Anonym hat gesagt…

Sicher deckt der gebi auf und das ist toll. Aber er soll doch bitte fragen in seinem Blog beantworten. ich möchte wissen was er darüber denkt und dazu zu sagen hat.

Der Bauernbund und die landwirtschaftskammer sind sicher ein Sumpf und jede Meldung dazu zeigt das den Tirolerinnen und Tirolern umso mehr. Interessant dazu ist die aktuelle Ausgabe des Echo. Da werd ich schon am Vormittag grantig...

Anonym hat gesagt…

@Hannes, nur weil man nicht deiner Meinung und der Meinung vom Gebi ist, muss man noch lange kein FPÖler oder gar FPÖ-Kampfposter sein. Auch wenn es dir unmöglich vorkommt, die welt ist etwas größer als die schwarz-weiß zuordnung.

deine Propaganda für die Grünen und deine wüsten RUndumschläge zeigen nur, dass ich einen Wunden Punkt getroffen habe. Gebis Unwissenheit.

Wenn dein Schatzi solche Behauptungen aufstellt, sollte er entweder dazu stehen oder sie zurücknehgmen. Nicht einfach stehenlassen und schweigen wenn es eng wird.

Anonym hat gesagt…

Süsses Foto von Gebi.
Du schuldest auch mir noch genug Antworten.
Egal, ich kann warten.
Wann sind die nächsten Landtagswahlen?

Jessica hat gesagt…

Ich kann dir nur Zustimmen, hoch die Grünen und dämliche Bauern, mal ehrlich ein Staubsauger im Fenster sagt doch alles aus. Hätten ja wenigsten einen guten Kobold nehmen können und den hübsch arrangieren können, so ist doch nur peinlich. Zum Glück nciht für uns ;).

Daumen hoch!

Anonym hat gesagt…

allerhand, kann man dazu nur sagén.
andrerseits - in der grünen-zentrale, also bei leuten die das gras wachsen hören, verkauft der kleiderbauer die tierpelze gegen die der alte van der bellen so kämpft und den streikobergenossen sogar ein mandat sichern wollte, weil er so gscheit ist.

wie können das die grünen denn verantworten mit diesem kaufhaus in einem haus zu leben? wo ihr doch moralisch so hohe ansprüche habts.

Gebi Mair hat gesagt…

Naja, wir können es zum Beispiel dadurch leichter verkraften, indem wir die TierschützerInnen, die gegen den Pelzverkauf beim Kleiderbauer demonstrieren immer wieder unterstützen, indem sie zB Strom aus dem Grünen Büro bekommen.

Aber richtig ist, ich wäre mit einem anderen Bürostandort auch glücklicher. Gute Vorschläge, möglichst barrierefrei?