Dienstag, 24. August 2010

Von 7 auf 27 Millionen in vier Jahren

Projekte mit exorbitanten Kostensteigerungen scheinen in Tirol an der Tagesordnung zu sein. Zuletzt etwa die Unterinntaltrasse. Nun aber auch noch ein anderes Projekt: Das Bergiselmuseum, vormals "Museum der Tiroler Wehrhaftigkeit."

 "Als Kostenrahmen habe die Landesregierung sieben Millionen Euro festgelegt, betont van Staa. Damit wäre auch Koalitionspartner Hannes Gschwentner (SP) einverstanden, dem kolportierte 15 Millionen zu viel gewesen wären" zitiert "Der Standard" vom 12.7.2006 den Landeshauptmannstellvertreter. Sieben Millionen also im Jahr 2006.

Im Jahr 2009 sind es schon 20 Millionen. Landesrätin Beate Palfrader (VP), laut stenographischem Protokoll der Landtagssitzung vom 7.5.2009: "Wir werden die 20 Millionen nicht überschreiten, wir werden sie nicht überschreiten. (Abg. Willi: Das Grundstück wurde ja auch angekauft!) Das Grundstück war ein Tausch. (Abg. Willi: Der Grund vom Stift Wilten, wo das Restaurant war, das wurde auch angekauft.) Die Gesamtkosten des Projektes werden 20 Millionen nicht überschreiten. Von diesen 20 Millionen hat das land 4,5 Millionen, 4,7 Millionen zu beahlen."

Im April 2010 betragen die Gesamtkosten des Projektes laut einer Anfragebeantwortung von Palfrader an mich 20,4 Millionen Euro.

Wenn man sich nun die bisherigen Finanzbeschlüsse anschaut, sieht man:
4 Millionen Euro Republik Österreich
3 Millionen Euro Stadt Innsbruck
0,6 Millionen Euro Tourismusverband Innsbruck
7 Millionen Euro Landesgedächtnisstiftung
0,6 Millionen Euro EU-Interreg
12 Millionen Euro Land Tirol (Landtagsbeschlüsse)

Summe: 27,2 Millionen Euro. Dazu kommen laut Landesregierung noch Gelder von der Südtiroler Landesregierung. Ich bin schon gespannt, wie Gschwentner argumentiert, dass er auch weiterhin für die Riesengeldverschwendung am Bergisel ist, auch wenn sie statt 7 nun 27 Millionen Euro kostet. Und auch, wie Palfrader erklärt, dass ihr bisheriges Wort nicht mehr gilt. Aber wahrscheinlich finden es beide nicht so tragisch, es zahlen ja die SteuerzahlerInnen.

Tiroler Tageszeitung: Neue Zahlen heizen Streit um Bergiselmuseum an

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das bergiselmuseum ist eine einzige frechheit. wer, außer alte nazis, hatscht denn zum bergisel um den irren hofer zu bewundern?
und ginge es diesen heuchlern wirklich um die wehrhaftigkeit tirols, wäre dieser betrag beim militär weit besser investiert. dann hätten wir auch besseres gerät für den katastrophenfall.
wer nur zurückschaut, verunfallt - nicht nur beim autofahren.
die monarchie hatte sehr erfolgreiche feldherren - aber dazu zählte der sandwirt mit sicherheit nicht.
und wie selbstbewusst derzeit tirol ist, sieht man an den täglichen kniefällen vor der eu oder in wien.
die heutige wehrhaftigkeit zählt - und sonst rein gar nix. und gelder hat es nur für jene zu geben wo es auf sicht auch rentiert. oder eine tiroler volksbefragung, ob zb x-millionen an südtiriol nicht besser in nordtirol investiert werden sollten. weil für dass uns die südtiroler "mögen" (das tun viele andere auch), würde ich jedenfalls keinen cent zahlen.
mander, wir leben im 3. jahrtausend - es isch zeit!

Anonym hat gesagt…

... weil die mehrheit hebt sicher bezgl. südtirol lei die pappen, weil sie die hoffnung auf eine wiedervereinigung nit aufgibt.

genau das gegenteil is der fall; die südtiroler profitieren nämlich so glei von 2 staatren. lol