Nicht verbieten, sondern überzeugen. Das war von Anfang an unsere Linie in Sachen Standschützenmarsch. Dieser Marsch wurde vom damaligen NS-Gaumusikleiter Sepp Tanzer für Gauleiter Hofer komponiert. Nachdem die Geschichte des Marsches bekannt geworden ist, wurde der Ruf nach einem Verbot laut, damit der Marsch nicht mehr bei landesüblichen Empfängen gespielt wird. Mein Weg war immer: nicht verbieten, sondern die Musikkapellen überzeugen.
Auf der Homepage des Blasmusikverbandes steht nun, nach einem Vorspann über die NS-Geschichte: "(...) Der Blasmusikverband Tirol wird informieren und sensibilisieren, um Verantwortungsbewusstsein und eine kritische Betrachtungsweise von Musikwerken zu fördern.
Zur Problematik 'Standschützen-Marsch':
Der 'Standschützen-Marsch' von Sepp Tanzer ist durch seine ursprüngliche Widmung an den Gauleiter Hofer belastet. Der Blasmusikverband Tirol empfiehlt daher seinen Mitgliedskapellen, auf das Spielen dieses Marsches aus Respekt vor den Opfern des NS-Regimes zu verzichten."
So wünsch ich mir das - mögen andere dem Beispiel folgen!
9 Kommentare:
Dass der Standschützen-Marsch nicht mehr gespielt werden soll, damit haben Sie rein gar nichts zu tun. Was Sie da schreiben ist an Peinlichkeit, Verlogenheit und Scheinheiligkeit nicht mehr zu überbieten. Allein Markus Wilhelm ist es zu verdanken, dass dieses Thema solchen Abschluss hat.
ein schöner marsch der verboten wird, nur weil er in die ns-zeit fällt. meine musikerherz blutet!
musik hat noch keine menschen umgebracht!
1. Verbieten hätten Sie ihn nicht können. Lernen Sie die Grundrechte. Blicken sie mal in die Verfassung.
2. Die Überzeugungsarbeit hat Markus Wilhelm geleistet. Ihm gebührt der Dank.
3. Dem Vorstand des Blasmusikverbandes gebührt Anerkennung und Respekt für die Bereitschaft, nachzudenken und entsprechend zu handeln.
4. Schande gebührt dem Obmann des Blasmusikverbandes, Platter (das ist der, der Sie am Nasenring führt), der bisher keine Nachdenbereitschaft und Nachdenk-fähigkeit gezeigt hat.
In welcher Zeit leben wir? Jetzt wird schon Musik verboten? Was kommt als nächstes? Bücherverbrennungen?
Lass die Kirche im Dorf. Nix wird verboten! Es soll lediglich ein Marsch nicht mehr gespielt werden, der einem Nazi gewidmet war.
Was hat Mair persönlich getan, um die Musikkapellen zu überzeugen?
Oder schmückt Mair sich nur mit fremden Federn?
Verboten wird aber auch nur deshalb nichts, weil die gesetzlichen Grundlagen dafür (noch) fehlen. Mit echter Aufarbeitung der Vergangenheit hat das natürlich nichts zu tun. Im Gegenteil! Aber um echte Aufarbeitung geht es nicht, wie man weiß.
Es ist ein Zeichen der Zeit, dass diejenigen, die ein noch ungeklärtes Verhältnis zur neueren Geschichte haben, aller Orten als Wichtigtuer auftreten und sich mit NS-Anschuldigungen, die Sie hinsichtlich aller möglichen Personen suggerieren, in Szene setzen, um als "die Besseren" dazustehen. Wer das nötig hat, verdient keinerlei Achtung.
Sepp Tanzer war kein Nazi. Den Standschützenmarsch zu verbieten oder Empfehlungen auszusprechen, ihn nicht mehr zu spielen, ist verlogen und ein Bruch mit unserem Wertekanon, in dem Wahrheit über der Autorität steht. Solche Preisgaben sind skandalös und gemahnen an die Bücherverbrennung im Dritten Reich. Kann man sich nicht einfach über diesen wunderbaren Marsch freuen, statt eine derart unangemessene Schuldkultur in die Wege zu leiten? Wo bleibt die musikalische Unbefangenheit bei einem Heimatlied?
Norbert Voll
Norbert Voll. Ein einfacher Blick auf Wikipedia reicht, um zu sehen, dass Sepp Tanzer ein Nazi war:
"Im Juli 1938 wurde Sepp Tanzer Mitglied der NSDAP"
Oder auch hier, sogar mit Mitgliedsnummer:
https://www.tiroler-volksmusikverein.at/wp-content/uploads/2015/12/volksmusik-in-tirol-im-ns.pdf
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