Donnerstag, 11. Oktober 2012

System Matrei


Andreas Köll ist nicht nur Landtagsabgeordneter der ÖVP, Obmann von Günther Platters ÖAAB und Bürgermeister der höchstverschuldeten Gemeinde Matrei in Osttirol, sondern auch Geschäftsführer der Goldried Bergbahnen. Der Zusammenschluss der Goldried Bergbahnen mit dem Skigebiet Kals von Skikaiser Heinz Schultz (ja, der mit dem Switak-Penthouse) führte unter anderem dazu, dass der Landesrechnungshof sich genötigt sah, festzustellen, dass 42% der gesamten Tiroler Wirtschaftsförderung für Seilbahnen an Projekte von Schultz ging. Fraglich sei außerdem die rechtliche Zulässigkeit der Förderungen an Schultz und noch vieles mehr.

Eben dieser Andreas Köll trägt gerade wieder zu einem Bravourstück bei. Als ob es nicht genügen würde, dass Kölls Gemeinde Matrei an die 40 Millionen Euro Schulden hat, wie ein Prüfbericht der Bezirkshauptmannschaft kürzlich feststellen musste - nein, Köll muss sich auch in den Tourismusverband Osttirol einmischen.

Offenbar ist Köll nämlich der Ansicht, dass der Tourismusverband Osttirol auch noch zu wenig Schulden hat. Das Land als Aufsichtsbehörde hat zwar bereits mit der Zwangsverwaltung gedroht, Entschuldungspläne wurden gewälzt, Eigentum des Tourismusverbandes sichergestellt - kurzum: Dem Tourismusverband Osttirol stand auch bisher schon finanziell das Wasser bis zum Hals.

"Wenn ihr da dagegen seid, bin ich in Zukunft gegen jedes Projekt in Lienz" wird von Köll kolportiert. Das Hotel Goldried in Matrei zählt mit 574 Betten schon bisher zu den größten Hotels in Tirol. Nun soll es 200 weitere Betten bekommen. Und ein Schwimmbad. Und 2 Millionen Euro vom Tourismusverband. Wie bitte? Ja richtig. 2 Millionen Euro vom überschuldeten Tourismusverband. Ein Aufsichtsratsmitglied macht das nicht mit und ist zurückgetreten.

Als "System Matrei" bezeichnet die Tourismusabteilung des Landes, was dort gerade passiert. "König von Osttirol" nannte das Nachrichtenmagazin Echo Andreas Köll. Und im Oktober-Landtag gab es einen neuen Vorschlag: "Krampus von Matrei." Alles läuft aufs Gleiche hinaus: Wo dieses System zuschlägt, wird es teuer.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bravo Gebi, bravo

Anonym hat gesagt…

Lieber Gebi, jetzt simma auch offiziell da wo ma inoffiziell immer gwesen san: auf ECHO-Niveau.

Und i hab immer glabt, die Politik war für die Leit da.

Anonym hat gesagt…

nachdem (ehemalige) echo schreiberlinge grünen wahlkampf machen, ists nicht überraschend.

unwählbar hat gesagt…

selbst sind sogar ja/nein fragen zu kompliziert, informationen und infos kommen aus tirls klatschbrüdern oder von markus wilhelm, aber das ist sie tolle politik des gebi mair. ich finds schade um die tiroler grünen, denn das einzig gute für die grünen in tirol is der platter!

Anonym hat gesagt…

Man hört Gebi postet auch gerne beim Wilhelm in seiner Hilflosigkeit. Tja wenn das heute schon Politik ist.

kraftwerksdialog hat gesagt…

dass es sich beim köll um eine vp-typische aber in bezug auf seriosität grenzwertige person handelt, muss ja auch den matreiern bekannt sein.

wieso besteht dann der gemeinderat nur aus zwei listen, wovon die eine hälfte zum köll und die andere zum ehemaligen vp-vize steiner gehört.
keine sp, keine fp, keine grünen im gemeinderat.

ist schon komisch

Anonym hat gesagt…

Wahrscheinlich sind die grünen einfach zu schwach um dort den leuten zu zeigen, das sie eine alternative wären. vielleicht gehts ihnen aber auch einfach gut und sie sind mit ihrem bürgermeister sehr zufrieden, die verschuldung merkt ja niemand wirklich direkt. der gebi schreit auch nur aus der ferne, in matrei war er wahrscheinlich auch nicht häufig und es gab auch schon pressekonferenzen in osttirol, wo auch der gebi (bewusst) gelogen hat!