Dienstag, 15. Juli 2014

Wenn Bürgermeister schon wieder irren

Irren ist menschlich. Mir kommt aber vor, dass sich in Sachen Natura 2000 in Osttirol die Irrungen doch irgendwie häufen. Aber alles von Anfang an:

Häufig sagt man ja, man solle die Entscheidungen möglichst auf lokaler Ebene treffen, weil dort die Experten und Expertinnen vor Ort sitzen. BürgermeisterInnen zum Beispiel. In der Realität zeigt sich aber manchmal, dass die Sache konkret dann doch anders aussieht. Manchmal sitzen vor Ort nämlich nicht ExpertInnen, sondern Lobbyisten in eigener Sache. Die Sache mit der Isel und Natura 2000 ist so eine Sache.

Die Isel mit ihren Zubringern wurde als letzter frei fließender Gletscherbach südlich der Alpen von der EU-Kommission als nachnominierungswürdig für das europäische Schutznetzwerk Natura 2000 auserkoren. Dass die Isel Natura 2000-Gebiet werden wird und soll, darüber gibt es inzwischen breite Einigkeit, auch mit den Bürgermeistern vor Ort.

Nun haben verschiedene Organisationen bereits Vorschläge eingebracht, wie man das Gebiet an der Isel abgrenzen sollte, um die Indikatorart Deutsche Tamariske zu schützen. Der Umweltdachverband etwa hat einen sehr konkreten, umfassenden Vorschlag eingebracht.  Wir haben ihn umgehend in den Prozess mit aufgenommen und lassen ihn von Fachleuten beurteilen. Und auch die Bürgermeister der Region haben nun einen Vorschlag eingebracht, den wir natürlich ebenfalls fachlich beurteilen lassen werden.

Trotzdem seien mir einige Anmerkungen erlaubt: Ich versuche seit beinahe einem Jahr, die fachlichen Grundlagen für den Ausweisungsvorschlag des Planungsverbandes der Bürgermeister unter Berufung auf das Umweltinformationsgesetz zu erhalten. Die Bürgermeister haben bisher alles getan, um diesen Zugang zu verhindern. Das geht so weit, dass ich deshalb sogar vor Gericht gehen musste - Ende Juli findet dazu ein Termin am Landesverwaltungsgericht statt, wo ich davon ausgehe dass sie gezwungen werden, die Daten herauszurücken. Über die fachlichen Grundlagen kann ich also noch nicht im Detail etwas sagen, aber so viel schon: Die Deutsche Tamariske ist eine Zeigerart. Sie zeigt an, dass ein Fluss intakt ist. Intakt ist ein Fluss vor allem wegen seines Geschiebehaushalts, seiner Abflussdynamik als frei fließender Gletscherfluss. Es macht deshalb keinen Sinn, einen Zaun um  bestehende Exemplare der Deutschen Tamariske zu setzen und zu hoffen, dass die Pflanze überlebt. Sie braucht nämlich einen frei fließenden Gletscherfluss. Ein Abgrenzungsvorschlag, der nun die Quadratmeter rund um jede einzelne Pflanze schützen will hat also grundsätzlich etwas missverstanden.

Was die Bürgermeister darüber hinaus offenbar nicht wissen: Selbst wenn man einen Zaun nur um jedes einzelne Exemplar er Deutschen Tamariske setzen würde, dann gibt es bei Natura 2000 den sogenannten Umgebungsschutz. Das heißt, dass man bei der Beurteilung von Projekten im Umfeld von Natura 2000-Gebieten nicht nur die Projekte in den Natura 2000-Gebieten selbst, sondern auch in der Umgebung betrachten muss, wenn sie Einfluss auf das Schutzgebiet haben. Das wäre bei Querbauten in der Isel, wie sie den Bürgermeistern für Kraftwerke vorschweben aber definitiv der Fall. Ein Abgrenzungsvorschlag à la selection nützt also auch den Kraftwerksbetreibern nichts.

Ich finde es etwas schade, dass die Bürgermeister nun versuchen, den partizipativen Prozess vor Ort auf diese Art und Weise zu hintertreiben. Es wird ihnen aber nicht gelingen. In diesem Sinne: Danke für den Vorschlag. Wir schauen ihn gerne an, ich halte ihn fachlich aber für ungeeignet und bin schon gespannt auf den Vorschlag, den die Fachleute des Landes ausarbeiten werden und auf den partizipativen Prozess vor Ort. Den Pfad des Konsenses sollten auch die Bürgermeister nicht verlassen.

22 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mair, was ist mit der Beantwortung der Frage, ob die CBL-Verträge gekündigt seien. Da hört man nichts von Ihnen. Es ist vielleicht auch ein zu schwierige, jedenfalls für Sie. Deshalb eine andere, Ihren Kenntnissen entsprechendere: Wie sind die Öffnungszeiten in Schwimmbädern?

Anonym hat gesagt…

Liebe Grünen das wird der nächste Umfaller. Seid ihr wirklich so schwach oder habt ihr wirklich so eine Gier Mentalität?

Anonym hat gesagt…

Die Grünen sitzen im Rollator, geschoben von der ÖVP. Irgendwann werden sie an irgendeiner dunklen Ecke stehengelassen und als Sondermüll entsorgt. Niemand merkt es und niemand vermisst sie.

Anonym hat gesagt…

Herr Mair, Ihr Natura-2000-Blabla nervt inzwischen. Erklären Sie uns lieber einmal, weshalb z. B. ausgerechnet drei Bundesländer, in DENEN DIE GRÜNEN MITREGIEREN, DIE QUOTEN HINSICHTLICH DER ZAHLREICHEN ASYLWERBER I NNENN NICHT ERFÜLLT WERDEN? Tun die Grünen am Ende nur sozial und fremdenfreundlich, solange es nichts kostet??? Oder scheitern sie ständig an der ÖVP, weil sie dieser nichts entgegenzusetzen haben? Und wie sieht es mit der Mindestminisicherung aus? Bedienen die Grünen am Ende nur mehr die bürgerliche Öko-Schickeria??? - Ihr seid alle so heuchlerisch am Weg, dass es mich inzwischen richtig ekelt.

Anonym hat gesagt…

Gebi Mair. Ein Phänomen.

Anonym hat gesagt…

Was sollte Mair schon erklären können? Dieses berufslose Kerlchen hat doch von nix eine Ahnung. Ausser Schwafelei, Geschwätz und Labereien kommt von dem nichts. Absolut unfähig, einfachste Fragen zu beantworten. Laut Andreas Brugger, sogar zu blöd Gesetzestexte zu lesen. Vom Verstehen erst gar nicht zu reden.

Anonym hat gesagt…

Herr Mair, wenn Sie schon entgegen der deutschen Rechtschreibung in vorauseilendem Gehorsam brav gendern, dann sind Sie sicher dankbar um meinen Hinweis:

Sie haben vergessen, das Wort "Lobbyisten" zu gendern. Oder werden nur positiv konnotierte Begriffe gegendert?

Anonym hat gesagt…

Der Herr Mair kann nicht einmal richtig gendern. Was kann er überhaupt?

Anonym hat gesagt…

Mair ist ein nachtwandelnder Kostenfaktor.

Anonym hat gesagt…

Sehr geehrter Herr Mair,
es ist erschütternd, wie wenig Respekt und wie viel Verachtung Ihnen entgegen gebracht wird.
Man liest, dass Sie sich für den "Lauf für Obdachlose" so peinlich angebiedert hätten und gleich wieder ausgeladen wurden und Sie auch unfähig seien Gesetzestexte zu lesen. Und dann sollen Sie, man kann es kaum glauben, gesagt haben, Sie würden nur für das Ausdenken lustiger Sachen hochbezahlt. Und die Schwulenfahne wollten Sie in Sotschi hissen. Nein, nein, nein, das alles machen doch nur Pfeifen, die nicht alle Speichen auf der Felge haben.
Es ist wirklich an der Zeit, Herr Mair, den Menschen hier in Tirol einmal zu zeigen, welch überragender Politiker Sie doch sind oder zumindest sein möchten. Bitte geben Sie uns doch einen kleinen Überblick Ihrer bisherigen Leistungsbilanz.

unwählbar hat gesagt…

weil schon das gendern hier angesprochen wird. warum wird hier ganz am anfang von Bürgermeisterinnen gesprochen, im laufe des textes aber nur mehr von Bürgermeistern? meines wissens nach zumindest in lienz eine Bürgermeisterin in amt und würden! wird also nur bei lust und laune gegendert?

Anonym hat gesagt…

Haben Texte mehr als 3 Sätze, lässt bei Mair offensichtlich die Konzentration nach. Er sollte sie von Chefgenderin Baur redigieren lassen, falls sie nicht gerade unterwegs auf Lagerplatzsuche für Sinti und Roma ist.

iselmänner hat gesagt…

Partizipativer Prozess vor Ort, Einbindung der der lokalen Bevölkerung...

und warum gelten dann die zwei Abstimmungen in Prägraten und Virgen übers mögliche Kraftwerk nichts?
Hängts vom Ergebnis ab?

Anonym hat gesagt…

blablabla pfetschen-gebi ... hockt in der regierung und kümmert sich um blümelen anstatt um die menschen. des ist doch verrückt

Anonym hat gesagt…

Pfetschen-gebi hockt nicht in der Regierung, er mimt nur den Klubobmann. Auch die "Grünen" regieren nicht wirklich mit. Felipe macht das Platter-Groupie und Baur, ja was macht die eigentlich? Ach ja, die gendert. Es ist doch schön, wenn Menschen im Alter noch eine Aufgabe haben. Ob die Frau Baur jetzt Briefmarken sammelt, Kreuzworträtsel löst oder mit Leidenschaft gendert, ist letztlich egal. Sie hat eine Beschäftigung, die sie bis in ihr tiefstes Inneres zu erfüllen scheint.

Anonym hat gesagt…

Herr Mair, nimmt auch der Vizebürgermeister Mayerl aus Dölsach Sie nicht ernst? Was Sie auch tun, überall nur Kopfschütteln. Jakob Wolf wird Ihnen schon sagen wo es lang geht. Sie können dann mit dem Kopf nicken oder auch nicht, ist eh wurscht. Mair, Mair, was ist aus den "Grünen" nur für ein jämmerlicher Haufen geworden.

Anonym hat gesagt…

scheinbar handeln die Grünen nun auch mit "lukrativen" Posten... aber das ist eine andere Geschichte.

Anonym hat gesagt…

Wie aus angeblichen VP-Insiderkreisen zu hören, soll Landeshauptmann Platter dem Forum in Alpbach die geplante zweigeschossige Tiefgarage mit 6,7 Mio Euro bezuschussen. Herr, Mair, entspricht das den Tatsachen?

Anonym hat gesagt…

Gebi ich muss jetzt echt mal sagen du hasts echt nicht einfach mit deinem Blog! Ich mein keine Frage, du formulierst sehr provokant (mir ein wenig zu provokant, aber naja) aber die Reaktionen darauf sind ja eher belustigend als ernstzunehmend...
Da les ich jetzt 18 Kommentare und kein einziges hat irgendwas mit dem Thema zu tun. Nicht der Hauch eines sinnvollen Beitrags kommt daher... Aber na gut irgendjemand muss ja sehr viel Zeit haben aus Lust und Laune einen Blog voll zu spammen. Na wems taugt...

Anonym hat gesagt…

Da kann ich mich nur anschliessen. Dass die Rolle als Juniorpartner in einer Koalition wesentlich schwieriger ist, als Opposition zu spielen ist eine Sache. Dass hier aber nur primitive Aussagen der untersten Schublade gegen Herrn Mair gepostet werden, ist ein Armutszeugnis für die Politkiebitze, denn eines muss man schon sagen, es ist spürbar geworden, dass in Tirol eine neue Partei in der Regierung sitzt. Mehr klare Aussagen a la Kalkkögel würd ich allerdings auch besser finden.

Anonym hat gesagt…

Wie kann man solche Menschen, wie sie in der Regierung sitzen ernst nehmen. Auf Unsinnige Handlungen folgen unsinnige Kommentare. Bauer bleibt Bauer selbst wenn er auf seidenen Kissen schläft. Die Kommentare als Reaktion werden daher dem Niveau angepasst.

Anonym hat gesagt…

Hallo Gebi,
Durchhalten heißt die Devise!
Es ist ein Trauerspiel, wenn man es nicht schafft die ISEL kraftwerksfrei zu halten.
Sich von einem abgewählten Politiker vorführen zu lassen kann es wohl nicht sein.
Hoffentlich erfüllt sich aus politischer Sicht nicht folgender Spruch:
"Nur die dümmsten aller Kälber (Grüne), suchen sich den Metzger selber!"