Samstag, 14. März 2009

Wie glaubwürdig ist die SPÖ?

Die SPÖ stellt sich gerne als jene Partei dar, die maßgeblich dazu beigetragen hat, die Studiengebühren abzuschaffen. In den Landtagsausschüssen hatte die SPÖ jetzt die Möglichkeit zu beweisen, dass es ihr ernst ist.

Ich habe einen Antrag gestellt, die Landesregierung möge prüfen ob es möglich ist, die Fachhochschul-Studiengebühren abzuschaffen. Seit der weitgehenden Abschaffung der Studiengebühren an den Universitäten kann die FH-Gebühren nämlich niemand mehr rechtfertigen.

Die Koalition aus ÖVP und SPÖ hat sich darauf verständigt, meinem Antrag nicht zuzustimmen, ihn aber auch nicht abzulehnen. Sie haben den Antrag ausgesetzt mit der Begründung, die Landesregierung müsse zuerst prüfen, ob eine Abschaffung möglich ist. Hä? Hatte ich nicht ziemlich genau das beantragt?

Aber egal. Die SPÖ konnte sich offenbar nicht durchringen, die Studiengebühren möglichst bald abzuschaffen sondern zögert die Sache durch Berichte noch weiter hinaus. Jetzt muss nämlich die Landesregierung einen Bericht erstellen, und dann kann der Landtag darüber befinden, ob die Landesregierung einen Bericht erstellen soll. Das ist Parlamentarismus à la SPÖ.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Grundsätzlich bin ich ja für Studiengebühren, inkl. der gleichzeitigen Möglichkeit von Stipendien, aber wenn schon, dann für alle Studenten, egal, ob Uni oder FH! Gerade die FHs werden von der Privatwirtschaft unterstützt, und viele Studenten dort haben schon Jobs, bevor sie abschliessen - das würde ich als Stipendium werten.....

Das ist jetzt etwas persönliches, aber nicht so ganz unwichtig: Ich habe mich Hobbymässig mal mit Mechatronik beschäftigt und bin irgendwann nicht mehr weitergekommen, mitten im Projekt, ein Student der Uni-Linz, der mittlerweile Magister ist, wusste noch nichtmal, worums geht, der gleich alte Schüler der FH Wels hat mir auf den ersten Blick die Lösung verraten können ;-)

Anonym hat gesagt…

Liebr Gebi, wo sind die Studiengebühren abgeschafft?
Die derzeitige Situation ist für faule Studenten mit einem 150 Semesterstunden-Studium gut.

Ich studiere (nicht BWL, Psychologie oder solche "Zweitstudien", sondern mein Fach hat mehr als 230 Semesterstunden bis zum Mag.) seit mehreren Jahren, und habe nie Studiengebühren bezahlt, da ich innerhalb der Mindeststudienzeit + Toleranzsemester war. Im Gegenteil, ich habe Geld vom STaat bekommen!!!!
Da ich mir neben diesem Studium noch ein zweites Standbein aufbauen wollte, habe ich ein zweites Fach belegt. Da ich mit meinem Hauptstudium zugedeckt bin, war es im Zweitstudium nicht möglich, innerhalb der Mindeststudiendauer + Toleranzsemester zu bleiben, da die Lehrveranstaltuneg nur jährlich angeboten werden. Früher war dies kein Problem, da nur das Hauptstudium zählte. Dank Rot, Grün und Blau nicht mehr. Nun hätte ich (obwohl ich im Hauptstudium derzeit schneller als die Mindeststudiendauer bin!!!!!) Studiengebühren zahlen müssen!
Super, die fleißigen werden bestraft, und die faulen gefördert!

Tut mir leid, aber für diesen Müll sind auch die Grünen verantwortlich. Darum werde ich sauer, wenn ein Grüner was von Studiengebühren redet.

Habt ihr Angst vor Leuten. mit mehr Bildung?

Gebi Mair hat gesagt…

Klar ist, dass mir lieber wäre wenn die Studiengebühren an den Unis komplett abgeschafft wären. Die derzeitige Regelung ist vor allem der FPÖ geschuldet, die sie nicht komplett abschaffen wollte. Kurt Grünewald hat für die Totalabschaffung verhandelt.

Jetzt sind sie abgeschafft für alle in der Regelstudienzeit, für alle mit Stipendium, für alle Berufstätigen mit mehr als 4.000 Euro Einkommen im Jahr unabhängig von der Studiendauer. Das sind leider nicht alle Studierenden, aber relativ viele.

Unter anderem deshalb, weil die Regelung an den Unis nicht ideal ist, kämpfe ich dafür, dass an den Fachhochschulen die Studiengebühren für alle abgeschafft werden.

Anonym hat gesagt…

Du vergisst einen wichtigen Punkt!!!!!!!!!!
Nicht für Studenten, die innerhalb der Mindeststudiendauer sind, sich aber weiterbilden möchten, und ein zweites Studium nebenbei machen wollen, was sich im Normalfall dann nicht zusätzlich in Mindeststudiendauer machbar ist!!!!
Das gab es bei der alten Regelung nicht.
Dort zahlte man als Östereicher, wenn man zu faul oder die Eltern zu wohlhabend waren.

Jetzt würde ich zahlen, obwohl meine Eltern weit weniger als die damalige Grenze verdienen, und ich mein Hauptstudium (mit 235 Semestersunden!!!!) in 9 statt 10 Semestern machen werde.
Gratulation den Grünen, dass sie hier zugestimmt haben.
Lieber ehrgeizige Studenten aus der Arbeiterklasse einen Stein in den weg legen, dafür aber reiche und faule Studenten verwöhnen!

Sei ehrlich, was habe ich falsch gemacht?
Ich bin im Hauptstudium in der Mindesstudiendauer, bin in der Freizeit sozial tätig, und da ich Ehrgeizig bin, wollte ich ein zweites Studium machen. Warum wurde ich von Rot-Grün-Blau bestraft?

Unter der alten Regelung war Studieren für ehrgeizige Österreicher kein Problem. Nun wird es uns nahezu unmöglich gemacht!
Danke!

Gebi Mair hat gesagt…

Ich weiß, dass das ein großes Problem ist - dafür musst du dich allerdings bei der FPÖ bedanken, die das in den Verhandlungen wollte.

Einige Freunde von mir lösen das so, dass sie ihr Nebenstudium abmelden, die Lehrveranstaltungen offiziell im Hauptstudium machen und dann für die Diplomarbeit wieder ins Nebenstudium inskribieren und sich die Lehrveranstaltungen dort anrechnen lassen. Nicht ideal, aber möglich.

Anonym hat gesagt…

Du kannst es drehen wie du willst, die Grünen haben zugestimmt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Grünen noch nicht die 5.stärkste Fraktion.
Wie soll dein Vorschlag gehen?Stunden dem Hauptfach eintragen lassen, dann zur Bachelor-Arbeit fürs Zweitstudium einschreiben, die Stunden anrechnen lassen, dnach sich wieder exmatrikulieren, die Stunden wieder beim Hauptfach eintragen lassen, und das selbe Spielchen wieder bei der Master-Arbeit?????????