Donnerstag, 5. März 2009

Was ist jetzt mit der Landeseinheit?

Im Gedenkjahr 2009 wird von konservativen PolitikerInnen landauf landab die Landeseinheit zwischen Nord-, Ost- und Südtirol beschworen. Wenn es aber nicht um Sonntagsreden geht, sondern um konkretes Handeln, dann schaut die Sache schon wieder ganz anders aus.

Zwischen Bolzano/Bozen und Innsbruck gab es früher nämlich 7 Direktzüge in beide Richtungen. Seit heuer fahren in Richtung Bolzano/Bozen nur mehr 5 Züge täglich direkt, und in Richtung Innsbruck nur mehr 6 Züge direkt. Gestrichen wurden dabei unsinnigerweise die direkten Abendverbindungen. Der letzte direkte Zug aus Bolzano/Bozen fährt nun um 16.31 dort los, in die Gegenrichtung ist es nicht viel besser. Eine direkte Morgenverbindung aus Bolzano/Bozen gibt es immer noch nicht. Dass die Tagesrandverbindungen so verschlechtert wurden trifft insbesondere viele Studierende. Die Umsteigeverbindungen, mit unterschiedlich langen Wartezeiten am Brennero/Brenner sind jedenfalls eine Zumutung, insbesondere auch deshalb weil der Bahnhof dort immer noch nicht barrierefrei ist.

Die Landesregierung schiebt die Schuld auf die Trenitalia, diese habe die Verbindungen gestrichen. Das ist schon ein spannendes Phänomen, dass für die Verbesserungen immer die Landesregierung, für die Verschlechterungen immer andere zuständig sind. Ich wünsche mir nun, dass die Landesregierung in den Erstellungen eines neuen internationalen Fahrplans, die jetzt beginnen, endlich auch gute Verbindungen zwischen den Landeshauptstädten einarbeitet - nicht zuletzt im Gedenkjahr.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Deshalb bin ich ja auch für einen zusammenschluß von Nord- und Südtirol!
Denn dann hat dort wieder unsere ÖBB und Verkehrspolitik das sagen.

Gebi Mair hat gesagt…

Was die ÖBB mit dem neuen Fahrplan an Zügen gestrichen hat ist aber auch nicht ohne. Hier gibt es einen kleinen, noch unvollständigen Überblick:
http://www.gruene.at/linemap/

Anonym hat gesagt…

So weit ich das verstanden habe, sind die zweisprachigen Namen in Südtirol dazu gedacht, dass man je nach sprachlichem Kontext die jeweilige Form wählt. Das sorgt für Klarheit und Einfachheit. Bozen heißt auf deutsch nun mal Bozen genauso wie Trento auf Deutsch Trient heißt oder Mezzocorona Kronmetz. Das heißt dann nicht, dass man ein Deutschtümler ist, wenn man diese Formen verwendet oder geopolitische Ansprüche hegt sondern wiederspiegelt die Geschichte, die Traditionen und meist die kulturelle Offenheit einer Stadt/eines Gebietes.

Man könnte schließlich auch jedesmal München/Monaco/Munich/Minhene schreiben, das wäre aber unschön und überkorrekt.

Leider ist Südtirol nun mal nicht einfacht Italien oder einfach nicht Italien, da in sozialer/kultureller/politischer Hinsicht eine Vielfalt herrscht, die in keine schwarz-weiß Schemen passt.

Letztere werden hingegen vor allem von der deutschen Rechten und immer mehr auch von der SVP propagiert (siehe Landtagsbeschluss zur Widereinführung des Zweierlandtages).

Julia hat gesagt…

Thank you very much for this site and all the information it contains. I find it very interesting and I recommend it to everyone!
All the best. Friendly

Voyance par mail gratuite immediate