Montag, 28. Juli 2014

Und noch mehr Blicke in die USA

Nach der Washinton Bubble habe ich derzeit die Chance, das politische System der USA auch aus anderen Perspektiven zu sehen, die den ersten Blick vertiefen. In Sacramento, California hatte ich die tolle Gelegenheit eines Gesprächs mit John Laird. John Laird ist California Resources Secretary, also quasi der Umweltminister von Kalifornien. Er kontrolliert ein 8 Milliarden Dollar-Budget und hat uns von den Herausforderungen erzählt, die sich in Kalifornien aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre ergeben. Aber mehr noch: Laird war vorher Abgeordneter und Vorsitzender des Finanzausschusses zu jener Zeit, als Arnold Schwarzenegger Gouverneur war und als solcher einer seiner großen Gegenspieler. Zuvor diente Laird mehrere Perioden als Bürgermeister von Santa Cruz und war bereits vor 35 Jahren einer der ersten offen schwulen Politiker in den USA. Ihm zuzuhören war ein echter Genuss:

Secretary John Laird, CA
Aus Sacramento nach San Francisco zurückzukommen war übrigens sehr einfach. Und das liegt daran, dass es auf den Autobahnen eine "Car pool lane" gibt. Auf diesem Fahrstreifen dürfen nur Autos fahren, in denen zumindest drei Personen sitzen. Die Strafen bei Übertretung sind drastisch. Und der Effekt ist tatsächlich spürbar. In San Francisco habe ich übrigens auch noch gelernt, dass sich die Organisation von San Francisco Pride an der Frage, ob Chelsea Manning zum Grand Marshall ernannt werden soll - eine Art Ehrenschutz - zerstritten hat. Nach der Spaltung hat jener Teil obsiegt, der Manning ehren wollte, und folglich war Chelsea Manning, früher bekannt als Bradley Manning trotz ihrer Inhaftierung als Grand Marshall benannt.

Von der Westküste mit einigen weiteren spannenden Terminen ging es an die Küste im Süden, nach New Orleans. Die Partnerstadt von Innsbruck ist nicht nur von Hurrikan Kathrina gezeichnet, sondern auch von einer jahrzehntenlangen Kultur der Korruption. Das ging so weit, dass große Teile der Stadtverwaltung unter Zwangsverwaltung der Bundesbehörden gestellt wurden. Mit dem sogenannten consent decree in den Bereichen Polizei und Gefängnisse arbeitet nun Councilwoman Susan Guidry. Das Council ist so eine Art Stadtrat und besteht aus 7 direkt gewählten Mitgliedern, derzeit allesamt Demokraten; Guidry hat dabei ihren Sitz in einem Distrikt erobert, der üblicherweise republikanisch wählt:

Susan Guidry, Gebi Mair

Susan Guidry erzählte von den Schwierigkeiten bei der Reform des Gefängniswesens. Sie kämpft dabei mit dem ebenfalls direkt gewählten Sheriff, weil sie davon überzeugt ist, dass der Bau weiterer Gefängnisse das Kriminalitätsproblem in New Orleans noch nicht löst. Dass die Stadt ein Kriminalitätsproblem hat ist jedoch unübersehbar. Mindestens so groß wie das Kriminalitätsproblem auf der Straße ist aber das Kriminalitätsproblem in der Korruption. Der frühere Bürgermeister von New Orleans wird mit 21 Anklagepunkten wohl ins Gefängnis gehen. Am eindrücklichsten war für mich aber diese Geschichte: Walt Disney wollte vor Jahrzehnten Disneyland in New Orleans ansiedeln. Städtische Politiker verlangten aber so viel Bestechungsgeld, dass er schließlich nach Orlando, Florida auswich. Korruption zahlt sich also auch wirtschaftlich nicht aus.

9 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hoffentlich bezahlst du deinen Urlaub zumindest selbst!

Anonym hat gesagt…

Statt sich den Kopf über das Kriminalitätsproblem von New Orleans zu zerbrechen würde ich mich eher um das Kriminalitätsproblem mit der Innsbrucker Marokkanerbande kümmern. Oder um jenes der Bettelmafia, die wir erst im Land haben, seit die GrünInnen im Landtag sitzen.

Anonym hat gesagt…

Einfach toll, Gebi! Hast du auch schon mit Indianern gesprochen? Gib acht, dass sie dich nicht als Kalumet missbrauchen.

Anonym hat gesagt…

Der schwule Gebi Mair als Freiheitskämpfer gegen Putin?

Nicht demnächst, sondern hier und jetzt in diesem Theater.

GEHT ENDLICH MIT GUTEM BEISPIEL VORAN! hat gesagt…

WANN TUT IHR GRÜNEN ENDLICH ETWAS FÜR DIE OBDACHLOSEN UND ROMA???

IHR GRÜNEN BEZIEHT ÜBERDURCHSCHNITTLICHE GEHÄLTER UND LEBT IN GUTEN WOHNVERHÄLTNISSEN!!!

WORUM SPENDET IHR NICHT EINEN BETRÄCHTLICHEN TEIL EURES EINKOMMENS FÜR DIESE GRUPPEN!!!

WIESO KÖNNEN DIESE LEUTE BEI EUCH NICHT UNTERKOMMEN!!!

WAS SEID IHR NUR FÜR GEWISSENLOSE, HERZENSKALTE MENSCHEN???

HABT IHR KEIN SCHLECHTES GEWISSEN, WENN IHR WOHLHABENDEN FETTSÄCKE DIESEN MENSCHEN IN DIE AUGEN SCHAUT???

WANN LEISTET IHR ENDLICH EINEN BEITRAG, ANSTATT IHN IMMER NUR VON DEN ANDEREN ZU FORDERN???

WÄHREND DU IN DEN USA DEINEN URLAUB MACHST, HÄTTEST DU RUHIG EIN PAAR ROMA IN DEINER WOHNUNG EINQUARTIEREN KÖNNEN.

WIESO GEHT DAS NICHT??? DIE ROMA SIND MENSCHEN WIE DU UND ICH UND KEINEN DEUT SCHLECHTER!

WARUM KÖNNT IHR GRÜNEN UND ROTEN POLITIKER NICHT ENDLICH EINMAL EIN ZEICHEN SETZEN, DAS EURE WÄHLERSCHAFT ALS VORBILD NEHMEN KANN?

TUT ENDLICH WAS IHR FAULPELZE!

Anonym hat gesagt…

i bin frank stronachs Meinung. bei mir würde jeder Mörder die gleiche 2. Chance bekommen wie sein opfer!
und an eine glaubwürdige Politik glaub ich dann, wenn sich Politiker, wie viele alte firmengurus wenns mit ihrem betrieb bergab geht auch vor den zug schmeißen.
wäre das bei uns der fall, dann wären sämtliche zugsverbindungen wohl für längere zeit blockiert!

alles andere wundert mich nicht, wenn man sich auch nur ein wenig mit manche politcharakter befasst!

Anonym hat gesagt…

was hat denn dieser mensch immer mit den Roma?

bist selbst einer?

Anonym hat gesagt…

Irgendwie sprachlos. Kann es sein, dass die Proponenten dieser Partei den Haupt- schalter, der zur eigenen Intelligenz führt, abgeschaltet haben? Dieser Mann ist was in der Partei - Klubobmann? Oder gilt die andere These, dass sich Interessengruppen mit den Grünen einen willfährigen Haufen dummer Hühner halten?
Wie immer es auch sei. Politik ist tot, mause - tot. Bloß der Kasperl, der lebt.
Bertl

susane hat gesagt…

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