Die Afrikanische Union hat heute bekannt gegeben, dass die Rechte von Guinea (Conakry) so lange ruhend gestellt werden, bis es wieder eine legitime gewählte Regierung gibt. Dabei ist es durchaus spannend ein bisschen nachzuforschen, was die neue Regierung, die sich an die Macht geputscht hat, eigentlich will.
Guinea hat große Bodenschätze, vor allem Bauxit, das für die Aluminiumherstellung benötigt wird, aber auch Gold und andere Rohstoffe. Seit Jahrzehnten verlangten große Teile der verarmten Bevölkerung eine Beteiligung am Reichtum, der zwischen korrupten politischen Eliten und vor allem ausländischen Konzernen aufgeteilt wurde.
Der junge Hauptmann Moussa Dadis Camara hat sich nun an die Macht geputscht. Seine ersten Stellungnahmen sind aber durchaus beachtlich:
- Er verlangt eine Neuverhandlung der Verträge mit den ausländischen Konzernen. Bis dahin ruht der Abbau von Bodenschätzen. Ein stellvertretender Konzerndirektor wurde mit einer Menge Goldes an der Grenze zu Mali festgenommen.
- Er kündigt an, mit dem Regionalismus der Stämme Schluss zu machen
- Er will gegen Korruption und Unsicherheit kämpfen
- Er verspricht demokratische Wahlen in zwei Jahren
Dass westliche Staaten wenig Freude damit haben, wenn hier ein Staat versucht, seinen Anteil an den Bodenschätzen zu sichern. Es bleibt ein schmaler Graz, auf dem sich Guinea bewegt und es bleibt zu beobachten, wie sich das Land weiter entwickelt.
Hier einige Links dazu:
Stellungnahme von Moussa Dadis Camara auf der offiziellen Regierungswebsite.
Aminata - Nachrichten über Guinea auf Französisch.
Guinéenews - Nachrichten über Guinea auf Französisch.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen