In der heutigen Tiroler Tageszeitung malt ÖVP-Nationalrat, Bürgermeister, Hotelier und Seilbahnlobbyist Franz Hörl ein Szenario an die Wand, das lautet: ohne künstliche Beschneiung müssten 70-80% der Skigebiete in Tirol zusperren. Für ihn ist das natürlich ein Horror. Die Folge: das Ende des Tourismus in Tirol, Entvölkerung der Täler. Das müsse auf jeden Fall verhindert werden. Dafür sei man auch bereit, die Kosten von 2,5-4,50 Euro je Kubikmeter künstlichem Schnee zu tragen. Dafür werde in Tirol nur Strom, Luft und Wasser verwendet.
In Deutschland wurde das Wort "alternativlos" heuer zum "Unwort des Jahres" erklärt. In der Begründung hieß es, das Wort suggeriere, dass es keine Alternativen und damit auch keinen Diskussionsbedarf gebe. Ich finde das eine sehr kluge Wahl. Ich will deshalb auch für Tirol in Alternativen denken:
Wenn 70-80% der Skigebiete ohne künstliche Beschneiung nicht überlebensfähig sind, ja dann? Warum sie nicht schließen und jene weiter offen halten, die ohne künstlich produzierten Schnee funktionieren? Richtig ist, dass der Tourismus in Tirol dann nicht mehr so organisiert werden könnte, wie er es derzeit wird. Es bräuchte Alternativen, warum Menschen nach Tirol kommen sollen und hier ihre Zeit verbringen.
Bei vielen Schigebieten ist es mit der Beschneiung und der Energieverschwendung ja nicht getan. Sie sind auch wirtschaftlich defizitär. Dazu gehört zum Beispiel die Axamer Lizum. Kürzlich hat jemand den Vorschlag gemacht, man sollte in der Axamer Lizum doch die Liftanlagen schließen, die Gastronomie erhalten und aus der Region ein Skitourengebiet machen. In Innsbruck gibt es bereits 30.000 SkitourengeherInnen, und diese Begeisterung kann auch für Gäste ansteckend sein.
Dieses Denken in Alternativen würde uns allen nicht schaden. Ja, was wäre denn ohne Kunstschnee? Warum nicht wirklich überlegen, ob man 80% der Skigebiete zusperren sollte und auf umweltverträglicheren Tourismus umsatteln?
1 Kommentar:
Wer bezahlt eigentlich Deinen Lohn?
Die scheiß Kapitalisten.
Super Gebi!
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