Der Bund wurde vorgestern von einer Ratingagentur im Rating heruntergestuft wurde, in dem Fall von A1 auf A2. Was im Bund passiert ist, kann für das Land noch sehr teuer werden, und ich will kurz erklären warum: Im Rahmen der TIWAG-Cross Border-Geschäfte wurde von den US-Trusts als Vertragspartner angenommen, dass es eine Eigentümerhaftung des Landes für die TIWAG gibt. Die besteht ja auch tatsächlich. Deshalb hat die Bonität des Landes eine Auswirkung auf die Kosten des CBL-Geschäfts der TIWAG, weil die US-Trusts zu Recht davon ausgegangen sind, dass das Land zahlen wird, wenn die TIWAG nicht mehr zahlen können sollte. Deshalb hat die Bonität des Landes auch eine direkte Auswirkung: Wenn das Land Tirol unter ein bestimmtes Rating fällt, dann muss die TIWAG für zusätzliche Sicherheiten sorgen. Das bedeutet, sie muss zusätzliche Letters of Credit beschaffen. Das kostet, und zwar gar nicht wenig.
Das bedeutet also, dass die TIWAG, ohne einen Landtagsbeschluss einzuholen, das Land Tirol in seinem politischen Spielraum massiv eingeengt hat. Wenn das Land im Rating fällt, dann kostet das nämlich bei der TIWAG Millionen. Und dass das Land im Rating fällt ist nicht unmöglich. Der Landtag hat ja gegen die Stimmen der Grünen nicht nur ca. 25% der Hypo in Form von Partizipationsscheinen verkauft, sondern für die 100 Millionen Euro Eigenkapital auch noch eine Ausfallshaftung übernommen. So etwas mögen Ratingagenturen üblicherweise überhaupt nicht. Und was passiert, wenn das Land für Konjunkturmaßnahmen frisches Geld aufnehmen muss, weil die Ertragsanteile des Bundes sinken? Richtig, das Rating ist gefährdet.
Ob TIWAG-General Wallnöfer wohl weiß, wie weit das Rating des Landes sinken darf und wie teuer es wird, wenn das Land unter das (von der TIWAG!) vereinbarte Rating fällt? Das fände ich ja durchaus eine spannende Information. Aber hätte es die TIWAG von selbst Wert gefunden, darüber zu informieren? Zumindest nicht den Landtag. Wenn das im Land jemand wusste, dann einer, der jetzt noch in der Landesregierung sitzt: Platter war damals schon Kulturlandesrat. Wusste er davon? Da kann man ja nur mehr den Kopf schütteln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen