Mittwoch, 9. März 2011

Free Landhausplatz

Über die ästhetische Qualität des neuen Landhausplatzes kann man streiten. Worüber man nicht streiten kann: er wird genutzt. Die ersten Sonnenstrahlen nach dem Winter haben buchstäblich Hunderte junge SkaterInnen, BMXerInnen und ZuschauerInnen auf den Landhausplatz gebracht und den Platz mit Leben erfüllt.




Seit der Beschlussfassung über die Renovierung kämpfe ich um die fixe Zusage, dass dort Skaten und Radfahren erlaubt sein soll. Die mündliche Zusage vom zuständigen Landesrat Christian Switak (VP) habe ich schon im Herbst 2009 erhalten. Nun gibt es sie auch schriftlich von ihm: "ich kenne niemanden, der die Absicht hat, dort das Skaten zu verbieten" schreibt er.

Eine Facebook-Gruppe "Free Landhausplatz" hat sich inzwischen gebildet, die dafür kämpft, dass der Platz im Zentrum der Stadt weiterhin allen Menschen zur Nutzung, auch zur sportlichen Nutzung zur Verfügung steht. Auch die ArchitektInnen den Platzes wollen das. Switak selbst lässt derzeit eine neue Platzordnung erarbeiten. Momentan ist nämlich das BMXen dort offiziell verboten, weil nur FußgängerInnen am Landhausplatz, einem "Privatplatz des Landes" erlaubt sind. Ich wünsche mir, dass der Eduard-Wallnöfer-Platz, wie der Landhausplatz offiziell heißt, wirklich allen Menschen zur Nutzung zur Verfügung steht. In Paris besuchen TouristInnen eigens Les Halles, um dort die StraßenkünstlerInnen zu sehen. Ein bisschen Belebung tut hier auch Innsbruck gut.

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

der platz zeigt eindeutig, wie lange auf ie bedürfnisse jugend vergessen wurde.

Anonym hat gesagt…

if the population is sufficiently passive and obedient, everything' s fine
(doesn't matter what else is happening )

weiter brav skaten spielen!

Anonym hat gesagt…

am besten die alten gleich erschießen... sparkassenplatz - eine betonwüste (zum skaten) adolf-pichler-platz (beinahe kein platz für kleinkinder)BTV-stadtforum platz rein zum skaten (ohne öffentliche sitzmöglichkeit), franziskaner-platz (beton pur mit ein paar bänken) maria-theresien-straße wie der rote platz beim obersten sowejet, hofgarten praktisch kahl und mit zwielichtigen gestalten)marktplatz (beton pur - zum skaten). dass den grünen insgesamt das taugt, erstaunt. werden wohl ein paar nette bubis skaten...
mir wäre mehr grün viel lieber. wer sitzt denn schon gerne wie auf einem repräsentierteller - außer dir?

Gebi Mair hat gesagt…

Wie gesagt, über Ästhetik kann man streiten. Ich würde mir in der Stadt auch mehr Grün und mehr Bäume wünschen. Jetzt, wo der Platz aber schon einmal da ist, sollte er auch genutzt werden dürfen finde ich.

Anonym hat gesagt…

Aber Gebi, du musst schon zugeben, dass die Aktionen der Grünen sehr gering waren, um einen grünen Platz im Stadtzentrum zu erhalten. Irgendwie scheinen hier zwei Interessen der Grünen aufeinandergestoßen zu sein...

Wie sieht es eigentlich mit der Haftung aus, wenn Skaten und BMXen erlaubt wird und es zu einem schweren Unfall kommt? Egal ob sich der Sportler bei einem Sturz selbst verletzt oder ein älterer Mensch oder gar ein Kind umgefahren wird und sich schwer verletzt? Mir geht es heir nicht ums dagegensein. Ich bin aber kein Jurist, deshalb stellt sich mir eben die Frage, wer da haften muss?

Gebi Mair hat gesagt…

Für Unfälle, so sie nicht auf schadhaften Bodenbelag oder Ähnliches zurückzuführen sind, haftet natürlich der Unfallschuldige selbst, so wie auf allen anderen öffentlichen Plätzen auch.

Anonym hat gesagt…

Auch wenn der Besitzer auf der gleichen Fläche BMXen erlaubt, wo Fußgänger den Weg queren? Das wundert mich jetzt aber stark, denn jede Baustelle muss so abgesichert werden, dass keine Gefährdung ausgeht. Eine normale Tafel reicht nicht aus.

Gebi Mair hat gesagt…

Es ist ja keine Baustelle. Auf Flächen, wo die StVO gilt, kann ich natürlich Radfahren. Dass ich niemanden gefährden oder verletzen darf, ist dabei selbstverständlich. Derzeit gilt am Eduard-Wallnöfer-Platz aber die StVO nicht, weil es sich um einen Privatplatz des Landes mit einer eigenen Platzordnung handelt.

Anonym hat gesagt…

Da du dir so sicher bezüglich der Schuldfrage bist, schlage ich vor, dass du dich bereit erklärst, die Haftung zu übernehmen falls es doch nicht so abläuft wie du es sagst.

p.s. das du den Vergleich mit einer Baustelle nicht verstanden hast, wundert ist nicht weiter verwunderlich aber erschreckend.

Anonym hat gesagt…

Zu dem anonym kommentar "die alten gleich erschießen":

Am Sparkassenplatz ist Skateboard fahren verboten, man sieht zwar öfters Skater, aber erlaubt ist es bei weitem nicht. Ganz im Gegenteil, wer dort skatet kommt zwangsläufig in Kontakt mit Sicherheitsbediensteten oder der Polizei, die einen dann vertreibt. Btv Stadtforum ist kein Platz zum skaten, genau so wie der Marktplatz, sondern ein leerer Platz...ohne Bänke und Bäume, ohne Rampen, Basketballkorb oder einer anderen Möglichkeit für junge Menschen sich sinnvoll zu betätigen. Es wird nur dort geskatet da die Sportanlagen (tivoli, usi, ...) die zu diesem Zweck gebaut wurden für die Masse die diesen Sport betreibt bei weitem nicht mehr ausreichen...denke wenn eine Anlage gebaut würde, die die Masse an Skatern (in ibk weit über 200) aufnehmen kann, würde sich die Situation IN der stadt wieder entspannen.

"dass den grünen das taugt, werden wohl ein paar bubis skaten..." so eine unqualifizierte aussage, die zugleich so viel über den Verfasser aussagt, habe ich lange nicht mehr gehört, und zu den bubis....skateboard fahren ist ein Sport wie Fussball spielen, es machen bei weitem nicht nur Kinder, und Tirol hat internationale Talente im Skateboardfahren hervorgebracht, davon können wir im Fussball nur träumen, obwohl jeder Ort für Fussballspieler eine perfekte Anlage bietet...Und der Sport ist für junge Menschen deshalb so attraktiv, weil die Gagen für Profis im internationalen Bereich sich längst mit dem Fussballsport vergleichen lassen.

Und obwohl ich Skateboard fahre, wäre auch mir mehr Grün lieber. denke nicht dass alle Plätze so menschenunfreundlich gebaut wurden, um skaten zu fördern. Es liegt auf der Hand dass keine Sitzmöglichkeiten vorhanden sind, um gewisse Randgruppen von den Plätzen zu vertreiben, was auch ich als Skater bei weitem nicht gutheiße. die Skateboardfahrer sind nur die Ersten, die diese urbanen Plätze für sich nutzen...

Mach es am Besten so wie andere ältere leute, sieh dir das Treiben am Landhausplatz an, sprich mit den Bmx Fahrern und Skateboard Fahrern über deine Sorgen, und du wirst sehen dass fast alle kooperativ sind und als Letztes andere Gruppen (zb Pensionisten, Kleinkinder, ...) vom Platz vertreiben wollen!

Und wegen der Haftung, natürlich könnten Unfälle passieren, genau so wie im Straßenverkehr oder sonst wo. Denke wenn du so Angst vor Unfällen hast, die andere verschulden könnten, ist das beste du bleibst zu Hause, denn auch auf dem Gehsteig kann es sehr gefährlich sein! Zu Hause wird dir wohl wahrscheinlich nicht mehr passieren als dass du dich noch mehr über andere aufregen musst, und irgendwann in trostloser Unzufriedenheit endest!

Anonym, 27 Jahre, Pädagoge, Bubi und Skateboardfahrer!

Anonym hat gesagt…

gutes kommentar vom "Bubi", welches die Situation genau wiederspiegelt...respekt!

Anonym hat gesagt…

lol
bist wohl auch ein selbstverliebter frosch. und ob pädagoge oder sandler bist, ist zumindest für mich einerlei. im gegenteil, i hab mit pädagogen zu tun und i muss dir sagen, i kenn keine 2. berufsgruppe, die auch nur annähernd so realitätsfremd ist.
wirtschaftlich patschert bis zum abwinken - und die sollen dann aus unseren kindern leistungsträger machen. auch wird bei konflikten diskutiert bist zum geht nit mehr - in der wirtschaft aber fliegst ruckzuck, wenn dich nit fügst.
i hör von denen leutn (a paar sind meine nachbarn und im leben strodumm), dass jeder seine bedürfnisse hat. als ob a dienstgeber sich nach an arbeitnehmer richtet. wenn i a bedürfnis hab, geh i scheißen.

kein wunder, dass die lehrer in einer tour frei haben - die leben ja unseren kindern ein regelrechtes schmarotzertum vor. und dann wundern sie sich dass die pisa studie von jahr zu jahr mieser ausfällt... dann solltns halt unterrichten wollen und keine klassenflucht betreiben!!

i hoff für dich, dass den unterschied zwischen an gehsteig und an skateboardplatz erkennst - aber wenn pädagoge bist, bist schon a genie wenn deine eigenen füaß siehst. junge skatler hauts ja ständig auf die goschn. wie sollten die bitte beim trainieren auf ältere oder ganz junge mitbürger ah no audapassen? übrigens - als fast 30jähriger bist für mi sicher kein junges bubi mehr - i hab mi schicksalsbedingt mit 17 mehr oder minder selbst versorgen müssen.
und i weiß echt nit wo lebst, wenn behauptest, dass beim btv- oder sparkassenplatz keine skater sind. i jedenfalls seh die TAGTÄGLICH! freilich sollen sich die jungen sportlich betätigen - aber eben in einem ausgewogenem verhältnis zu den kleinkindern und den älteren und alten.
wie sportlich die jungen drauf sind, sieht übrigens jeder superpädagoge bei den bankln vor den bushaltestellen, da hockn in der regel schulkinder, die grad 6 oder no mehr stundn gsessn sind und aus einem anderen bus ausgestiegen. die freikarten würd i - natürlich für alle außer leut mit an behindertenausweis - übrigens ersatzlos streichen. aber das wollen die damen und herren politiker ja nit, weil sie dafür "geld aus wien erhalten" (und nit etwa weil sie sooo sozial wären). wer wohl zahlt das "geld aus wien" wenn nicht wir alle, die steuerzahler?!!

Anonym hat gesagt…

haha, wenn man so liest was du ändern würdest wenn du was zum sagen hättest können alle ibker nur froh sein dass du nichts zum sagen hast!

Anonym hat gesagt…

das is so - es ist viel erlogen. die verkehrsbetriebe sind real gesehen total in der miesen. und dafür zahlen wir für fette bälger, die erst recht wieder teure behandlungen brauchen. in der stadt hat unter 3km hin zur bildungsanstalt überhaupt niemand gratis zu fahren. die leut würden nur gesünder. auch die alten brauchen - wenn sie nicht behindert sind - keine ermäßigung.
wir karren lauter loser gratis durch die gegend - und müssen für das alles zahlen.

Anonym hat gesagt…

bericht von 1994, selbes problem:

http://photos1.blogger.com/photoInclude/blogger/1960/612/1600/Zeitung.jpg

Gebi Mair hat gesagt…

Danke für diese Zeitungs-Perle!

Anonym hat gesagt…

ich kann nur eines sagen:
WIEN MUSS SICH EIN BEISPIEL NEHMEN!

so absurd das mit eurem platz für viele auf den ersten blick erscheinen mag -- aber genau das ist sinnvolle öffentliche landschaftsplanung heutzutage! ich wünsche mir mehr solche projekte für die unterschiedlichsten interessensgebiete.

der fantasie sind keine grenzen gesetzt ...

lg michael häupl