Wer an der privaten Universität des Landes Tirol UMIT in Hall studieren will, muss einen Vertrag unterschreiben. Dieser Vertrag enthält "allgemeine Geschäftsbedingungen der UMIT", die damit mit unterschrieben werden. Sich diese AGBs anzuschauen, ist lohnenswert. Man möchte nämlich nicht glauben, dass man sich an einer Uni befindet, sondern eher an einem Kindergarten:
"Der Ausbildungsvertrag kann von den zuständigen Gremien jederzeit aus wichtigem Grund beendet werden. Wichtige Gründe sind insbesondere die nicht fristgerechte Zahlung der Semestergebühr bzw. anderer Gebühren, der Verstoß gegen die Studien- und Prüfungsordnung, Betreiber- oder IT–Hausordnung, das Stören des Unterrichts in jedweder Form, das mehrfache unentschuldigte Fernbleiben von den Lehrveranstaltungen mit Anwesenheitspflicht und strafrechtlich relevante Handlungen."
Darüber mag man noch lachen. Weniger zum Lachen ist, dass die UMIT selbst Lehrveranstaltungen jederzeit absagen kann: "Die UMIT behält sich aus organisatorischen Gründen vor, insbesondere bei Nichterreichen von Mindestteilnehmerzahlen, einen Studiengang vor geplantem Beginn abzusagen oder Teile desselben zu verschieben."
Wirklich frech wird die UMIT, wenn es darum geht, die Studierenden abzuzocken. Wer sich beurlauben lässt, sollte doch tatsächlich beurlaubt sein, möchte man meinen. Nicht so bei der UMIT. Dort darf ordentlich weiter bezahlt werden, und zwar nicht zu knapp, bis zun 600 Euro im Semester, trotz Beurlaubung: "Eine Beurlaubung bewirkt für das jeweilige Semester eine teilweise Befreiung von der Semestergebühr. Es werden bei einer Beurlaubung 20% der Semestergebühr als Verwaltungs- bzw. Bearbeitungsgebühr in Rechnung gestellt."
Überhaupt ist die UMIT beim Kassieren gut: "Der Studienwerberin / dem Studienwerber werden für die Bearbeitung des Antrags Bearbeitungsgebühren in Höhe von EUR 35,- in Rechnung gestellt."
Weniger gut hingegen ist die UMIT bei der Organisation des Studiums. Für die Doktoratsstudierenden gibt es für das Sommersemester 2011 immer noch kein Vorlesungsverzeichnis. Und für das Studium "Ernährungswissenschaften" wurde der entsprechende Antrag auf Akkreditierung beim österreichischen Akkreditierungsrat wieder zurückgezogen, weil der Professor dazu abhanden gekommen ist.
Betroffene Studierende darf ich bitten, sich direkt bei mir zu melden, ich halte die Vorgangsweise der UMIT nämlich nicht für korrekt: gebi.mair@gruene.at
Update: Ein Teilerfolg - die UMIT erlässt den Studierenden des Doktorats Gesundheitswissenschaften die 20% Gebühr, falls sie sich beurlauben lassen, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet.
10 Kommentare:
"das Stören des Unterrichts in jedweder Form"
Gut, das wiederum find ich vollkommen o.k. Gerade auf der Uni gibt es genug Leute, die sich in irgendwelche VO´s setzen und dort in voller Lautstärke Plaudergeschichten austauschen. Ganz wild ists in einigen geisteswissenschaftlichen Fächern, da gehts z.T. zu wie im Tollhaus. Da hab ich schon Profs. verzweifelt um Ruhe bitten sehen, und nur wenige schicken die Leute vor die Türe (außer Prof.in Appelt, war köstlich ;-)). Das ist einer Universität unwürdig, und gehört auch abgestellt. Gerade, weil es auch den Kollegen gegenüber eine Sauerei ist.
Über den Rest lässt sich wirklich streiten...
Dass du damit ein Problem hast, wenn störende, nicht zahlende, schwänzende usw Studenten mit der realen Welt, also den Konsequenzen konfrontiert werden, ist nicht verwunderlich.
Weiters verwundert es nicht, dass dir eine Mindestteilnehmerzahl nicht bekannt ist. es viele Studien, bei denen nicht hunderte Studenten gemeldet sind. Auch bei uns im Naturwissenschaftlichen bereich kommt es vor, dass Vorlesungen nicht stattfinden, weil nur weniger als 3 Studenten sich anmelden. Würdest du etwas über den Tellerrand hinausblicken, also nicht nur dein billiges Massenstudium (Politikpseudowissenschaft) sehen, würdest nicht so viel Müll schreiben.
hallo "naturwissenschaftler" von 12:28
Es ist ein weit verbreitetes missverständnis, dass politikwissenschaft ein "billiges" studium ist - den einen oder anderen kotzbrocken oder stolperstein gibt es auch dort.
das einzig GEIWI-studium mit kaffeeklatsch-charakter ist die "Pädagogik" - aber das ist schon seit jahrzehnten so.
Die hochnäsigkeit der NATWI-studenten ist auf jeden fall unangebracht - ein bisschen lebensphilosophie würde euch erbsenzählern sicher nicht schaden.
Zur UMIT will ich mich nicht äußern, dazu weiß ich zuwenig: ich würd' das nur so sehen, dass ich für 2000 EUR (?) pro Semester am ende auch meinen akademischen grad haben möchte - dafür hab ich schließlich bezahlt.
ja, politikpseudowissenschaft ist ein SOOOOOO schweres Studium. Wir wissen es.
Sicher, so Stolperstein wie grundlegende mathematische Fähigkeiten um einfache Statistik zu betreiben.....
Ich möchte mich nicht in einen Infight angehender "Akademiker" einmischen, gebe aber zu bedenken, dass ich die Vermittlung "grundlegender mathematischer Fähigkeiten" schon in der Volksschule vermisse.
Ich glaube, Mr. VWL, Einstein -"Fachjournals" und jetzt Naturwissenschaftler sind ein und derselbe Troll. Da erlaubt sich einer einen verspäteten (und missglückten) Faschingsschmäh.
Und nein, ich will mich mit niemandem Treffen, um Inskriptionsbestätigung/Studienblatt o.ä. zu sehen.
@Anonym mit großer Klappe und vollen Hosen.
Der einzige Troll bist du. Sonst stänkert niemand herum, hat dann aber nicht den Mut sich zu stellen.
Belegbar ist, dass du mit Lügen gearbeitet hast und mir nie getätigte Aussagen anhängen wolltest. So Aktionen betreiben nur dumme Trolle.
Und, die Zeitschriften in denen Publikationen veröffentlicht werden, nennen sich nun mal Journals. Aber da zeimlich klar ist, dass du noch nie eine Uni betreten hast, sei dir das verziehen.
p.s. ich kann auch nichts dafür, dass dein geliebter Gebi selbst beim Billigstudium Politikpseudowissenschaften fast die doppelte Zeit benötigt hat. Auch wenn es dir weh tut, es ist nun mal so. :-)
einfach nur rofl
Es scheint eine gewisse Aggression hier zu geben ;-) Ich halte die AGBs überwiegend für rechtswidrig, diese Frage wird noch gesondert zu klären sein.
i weiß auch, dass sie verschwinden müssen - aber in ganz europa. und das wird leider dauern.
auch werden wir alle noch an der meeresvergiftung durch die japanische atomkatastrophe leiden - alle, auch österreich.
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