Donnerstag, 4. Juni 2009

Bundesregierung verhindert billiges Studiticket

Das IVB-Studiticket in Innsbruck ist an den Bezug der Familienbeihilfe gebunden. Das ist natürlich Unsinn, weil viele Studierende unverschuldet die Familienbeihilfe verlieren, beispielsweise weil sie nicht rechtzeitig Prüfungen bekommen. EU-AusländerInnen erhalten sowieso keine Familienbeihilfe und damit auch kein verbilligtes IVB-Studiticket.

Gegen diese Praxis habe ich 2006 bei der EU-Kommission Beschwerde erhoben, weil ich will dass alle Studierenden das verbilligte IVB-Studiticket bekommen können. Dort hat man sich die Sache angeschaut und 2007 die österreichische Bundesregierung aufgefordert, Stellung zu nehmen, weil die EU-Kommission die Angelegenheit für eine Verletzung von EU-Recht hält.

Und seitdem ist nichts passiert. Die österreichische Bundesregierung war bis heute nicht in der Lage, der EU-Kommission ihre Sicht der Dinge darzustellen, und die Kommission kann deshalb bis heute nicht entscheiden. Wer draufzahlt? Die Studierenden, weil sie immer noch kein verbilligtes Studiticket bekommen können. Vielleicht denkt der/die eine bei der EU-Wahl am Sonntag auch daran, wem er/sie das zu verdanken hat.

Das Innsbrucker Stadtblatt berichtet heute auch darüber, nachhzulesen hier.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Als grüner Politiker müsstest eigentlich den Drahtesel fordern... :-)
Aber mal ernsthaft, das verbilligte Ticket muss schon Grenzen haben. Gerade als Grüner solltes doch daran arbeiten, dass die Kluft zwischen arm und reich kleiner wird.
Wenn es nicht möglich ist, das Studium innerhalb der Toleranzfrist zu beenden, dan gibt es Ausnahmeregelungen.
Und deutsche und italenische Studenten mit österr. Steuergeld Geschenke machen ist falsch. Kein Mensch hindert die deutsche Regierung daran, ihren Numerus clausus-Flüchtlingen das Ticket auch zu 100% zu zahlen. Aber der österr. Steuerzahler kann doch nicht die deutsche Bildungspolitik finanzieren.

Anonym hat gesagt…

Das mit der EU-Rechtsverletzung mag sein, aber die wahren Schuldigen sind doch einfach die IVB!

Dieses deppate Unternehmen gibt ja nicht einmal Studentenrabatte gegen Vorweis eines Studentenausweis - nein, man muss sich erst einen Ermäßigungsschein kaufen.

Der Ball liegt also nicht primär in Wien, sondern hier in Innsbruck!

Schließlich ist die IVB/IKB/Stadt Innsbruck Verursacher dieses Problems.

Interessant übrigens auch, dass Innsbruck hier so eine Sonderrolle spielt. Wozu gibt es denn bitte den VVT? Ein Blick nach Vorarlberg wäre nicht nur tariflich auch einmal angesagt, da könnte man sich was abschauen.

PS: Und dem Georg Willi gehört einmal erklärt, dass der Railjet nicht als Pendlerzug für die Unterinntaler eingeführt wird, sondern als Schnellverbindung zwischen österreichischen Großstädten. Nicht jedes Tiroler Kaff braucht einen RJ Halt... genau wegen dieser dämlichen Haltepolitik braucht der ÖV auf langen Distanzen jetzt schon ewig.

Anonym hat gesagt…

da lob ich mir euere toleranz und den weitblick. schon mal daran gedacht, dass alle studierenden, insbesondere die ewigstudenten die mit abstand größten sozialschmarotzer sind?
ob das studi oder stutenticket heisst, ist mir scheißegal; wer in der mindestdauer nicht fertig wird
soll gefälligst länge mal breite löhnen. es kann doch sicher nicht sein, dass es vom hörsaal schnurstracks in die pense geht - außer man schimpft sich politiker.

Flo hat gesagt…

@anonym
Mit Mindeststudiendauer hat das überhaupt nichts zu tun! Die Familienbeihilfe ist man schnell mal los, vor alle wenn man schon älter ist wie eine Kollegin von mir, die immerhin über 10 Jahre gearbeitet hat und jetzt studiert. Da sie aber keine Familienbeihilfe mehr bekommt, weil sie eben schon aus der Altersgrenze fällt, hat sie auch keinen Anspruch auf das Studententicket. Find ich nicht gerecht.