Dienstag, 20. Januar 2009

15 Prozent

15 Prozent der jungen Männer fallen bei der Musterung beim Bundesheer durch einen Drogentest auf, wurde heute medial berichtet. Das finde ich aus mehreren Gründen erstaunlich. Zum einen habe ich ja so meine Zweifel, ob ein derartiges Massen-Drogenscreening eigentlich rechtlich zulässig ist, und zum anderen zeigt es, dass nicht so getan werden kann, als ob nur ein paar Junkies in Österreich Drogen konsumieren würden.

Eine drogenfreie Gesellschaft ist eine Illusion, und das Verbot von Drogen hat offensichtlich nicht dazu geführt, dass keine Drogen konsumiert werden. Das scheint mir ein guter Zeitpunkt darüber nachzudenken, ob die Repression gegen Drogen überhaupt erfolgreich sein kann. Die empirischen Ergebnisse jedenfalls sprechen dagegen. Damit fällt eines der großen Argumente der Verbots-FetischistInnen weg, dass die Illegalisierung den Konsum minimieren würde. Wie wäre es, einmal auszuprobieren, was sich durch eine Legalisierung an der Quote ändert? Ich bitte um rege Diskussion.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Außerdem könnte der Staat ganz ordentlich abkassieren!

Aber wie überall hat die Medaille immer zwei Seiten:

"Forderung nach mehr Strafen

Massive Kritik äußert Hauptmann an Drogenpräventionsprogrammen: „Trotz aller Maßnahmen steigt der Konsum um jährlich 11,7 Prozent. Da sagt einem ja der Hausverstand, dass die Programme nichts helfen.“ Laut Hauptmann müsse man härter und konsequenter gegen Drogenkonsum vorgehen. Er schlägt Verwaltungsstrafen als Abschreckung für junge Drogenkonsumenten vor."

Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/411004/index.do

Anonym hat gesagt…

Es hieß doch immer, dass Drogentests nur stichprobenartig gemacht werden?!?

Unknown hat gesagt…

vor allem: wenn schon ein markt da ist, dann ein legaler als einer in händen von mafia und taliban

Anonym hat gesagt…

Ich würde in dieser Frage schon auf eine differenzierte Sichtweise plädieren. Einerseits kann man bei den weichen Drogen (Hasch) durchaus eine Legalisierung andenken, bei den harten Drogen (zB Heroin) scheint dies jedoch für mich nicht denkbar. Ist Gebi etwa auch hierfür?


Einfach "auszuprobieren, was sich durch eine Legalisierung an der Quote ändert" halte ich für den falschen Ansatz, denn dann würden wir mit der Gesundheit von labilen Individuen spielen, das können wir nicht verantworten.

Ich bin grundsätzlich für ein Maximum an Selbstbestimmung, aber die Gesellschaft hat, wennauch in stark untergeordnetem Ausmaß, die Pflicht, insbesondere nicht so psychsich stabile Menschen vor sich selbst zu schützen.

Menschen, die "abgerutscht" sind, dürfen auf keinen Fall stigmatisiert werden und müssen sich auf die Gesellschaft verlassen können: staatlich finanzierte Therapien und Einrichtungen.

Noch wichtiger wäre Prävention, nicht nur in Form von Vorträgen an Schulen, sondern auch in Form von staatlich finanzierten Psychotherapien und eine Sensibiliserung der Gesellschaft für psychische Probleme. Psychische Krankheiten müssen genau so akzeptiert werden wie physische. lg Daniel

Anonym hat gesagt…

die tests werden nur stichprobenartig bzw. bei auffälligem verhalten durchgeführt, ja.

Anonym hat gesagt…

wenn die 11.7 % +/a wirklich stimmen...
dann verdoppelt sich das ca. alle 8 jahre
das heisst:
wenn jetzt in ö eine/r kifft, dann tun das alle im jahre 2185!!!
und wenn 2 kiffen, dann sogar
ach rechne doch selber 8 jahre weg
albern , die zahlen...

Anonym hat gesagt…

in dem fall kann es ja fast nur um hasch gehn
absatz 1 : bei heroin, niemals (evt methadon, wenn alles vorbei ist)
absatz 2: das tut man offenbar auch so (ich lern regelmässig jugendliche kennen, die sind grossartig vom sozialen standpunkt, werden aber eben deswegen(ultramieses umfeld) ausgegrenzt; haben sich (noch? hoffentlich?) im griff, dann is saufen immer noch weit vorne.
hab irgendwie das gefühl, dass des einen labil des anderen stabil ist
absatz 3: ja, ich tu mein bestes, manchmal auch ungefragt
absatz 4: ja, einfach ja
absatz 5: ja, aber und aber nicht
meine erfahrung (nichtempirisch) deutet daraufhin, dass drogen nicht seltener , sondern gezielter konsumiert werden (schulprävention)
zur akzeptanz physisch vs. psychisch:
da wünsch ich dir sowas von viel glück, wirklich
leicht is anders, was ich weiss
gute nacht

Anonym hat gesagt…

Bin gegen eine Legalisierung - WOHL aber für eine kontrollierte Abgabe.