Freitag, 27. August 2010

Eine WählerInnenbeschimpfung

Ich weiß, man soll es nicht machen. Heute ist es aber nötig. Die aktuelle Eurobarometer-Umfrage hat ergeben:

1. Im Zuge der Wirtschaftskrise ist die Zustimmung der EU-BürgerInnen zur EU gesunken
2. Im Zuge der Wirtschftskrise wünschen sich mehr BürgerInnen mehr Aktivität der EU gegen die Krise, weil die BürgerInnen es mehr der EU als den Nationalstaaten zutrauen, dagegen erfolgreich zu sein

Liebe BürgerInnen! 

Bitte entscheidet euch - wenn ihr wollt, dass die EU mehr gegen die Krise tut, dann brauchen wir mehr EU und nicht weniger. Wenn ihr weniger EU wollt, dann bitte nicht von der EU erwarten, dass sie etwas gegen die Krise tun kann. Beides gleichzeitig macht irgendwie keinen Sinn.

Ich persönlich glaube auch, dass die Nationalstaaten angesichts des Ausmaßes dieser Krise des Kapitalismus überfordert waren und sind. Dann brauchen wir mehr europäische Integration und nicht sinkende Zustimmungsraten zur EU.


Liebe Grüße
euer
Gebi

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine PolitikerInnen Beschimpfung

Ich weiß, man sollte es immer wieder tun, und an der Stelle ist es besonders angebracht:

Wenn die Krise systemisch ist, und die EU ein Teil des Systems ist, ist es - gelinde - schei*egal, ob uns der Nationalstaat oder der Supranationalstaat weiter in die Ka*ke reitet.

Warum, um alles in der Welt, werden in "Linken" Kreisen Trotzki, Lenin, z.T. Stalin, Kondratieff, Dimitroff, Proudhon etc. etc. nicht mehr gelesen? Das gehörte früher mal zum Standardrepertoire.

Gebi Mair hat gesagt…

So eine Haltung finde ich ok, die verlangt ja von der EU auch nicht die Lösung von irgend etwas. Mich ärgert nur die Haltung, von der EU die Lösung zu verlangen und gleichzeitig weniger EU zu wollen.

Dass Proudhon nicht mehr gelesen wird, dafür könnte es einen guten Grund geben finde ich. Paul Lafargue hingegen lohnt sich immer wieder wenn man mich fragt.

Anonym hat gesagt…

Aha. Jetzt plötzlich also auch noch gegen Proudhon. Ich mein, Gesell, da kennt man die (vorgeblichen) Gründe ja, aber was hat sich Proudhon zu schulden kommen lassen?

Das Problem ist und bleibt, frei nach Houllebecq (ja, der ist in Wirklichkeit auch böse, ich weiß), dass der dialektische Materialismus es niemals verstanden hat, neben der Überwindung der ökonomischen Verhältnisse auch eine Neuordnung eines "aökonomischen" Wertekanons (der kann durchaus atheistisch sein, s. Epikur) zu vollbringen.

Das Problem teilt er übrigens mit dem ökonomischen Liberalismus, mit welchem er seine Wurzeln teilt. Da wären wir wieder beim Themenkomplex EU....

Anonym hat gesagt…

sehr wohl kann die eu mehr tun und es trotzdem für österreich besser werden: in dem, dass sie zb nicht blindlings staaten aufnimmt. dann könnte ruhig mehr eu sein, weil allein deutschland würde für eine halbwegs stabile währung sorgen. italien bekommt man nicht weg - aber portugal, spanien und einige ostblockländer. und damit meine ich nicht unsere alte kronländer, sondern lettland, litauen etc. - aber auch griechenland.
mehr eu heisst ja nicht idiotischerweise mehr eu-staaten. gegen mehr eu bei einer starken wirtschaftsmacht eu dürfte kaum jemand was dagegen haben. wäre die eu derzeit nämlich ein krankenhaus, würden die sterbekammerln 75% ausmachen. und das hebt auf sicht keine UNION (siehe SOWJET-UNION).
den leuten zu unterstellen, dass sie gegen einen starken dachverband namens eu sind, kann auch nur den depperten fröschen einfallen. unsere eu ist derzeit genau so als würden die usa in ihren reihen lateinamerika und mexiko mitschleifen. das ist fakt.

du kannst die piolitiker beschimpfen, viellericht dich selbst, aber nicht die wähler. die sind nämlich klüger als manche politiker. die europäische wirtschaftsunion war jedenfalls unter adenauer ein absolutes erfolgsprojekt und die eu würde eines werden, wennn man sie wiederum auf maximal 15 - 20 staaten reduziert. davon bin ich felsenfest überzeugt.

und mit russland und der türkei hätte es meines erachtens schon längst viel intensivere freundschaftliche beziehungen geben sollen.ebenso mit china und den usa - und zwar ohne jede vorbedingung, weil diese staaten mischen sich ja auch nicht in unsere interna ein. man kann nicht chinas hinrichtungen geiseln und in den usa, wo es auch hinrichtungen gibt, die pappen heben. das macht nur böses blut.

und keine asylanten mehr, sondern hilfe vor ort unter beaufsichtigung der spenderländer.

Seppi Oblasser hat gesagt…

Stalin und Lenin werden ja nach wie vor gerne gelesen, und gehören ganz einfach in den gut sortierten Bücherschrank eines jeden Haushalts.

Leider wird den Werken von Proudhon und Kropotkin nicht mehr diese Bedeutung geschenkt, die sie einst hatten.
Gerade in der heutigen Zeit, verbreitung des muslimischen Glaubens in Europa, wäre die Verbreitung dieser Werke eine Hilfe, uns in die islamische Kultur-und Glaubenswelt zu integrieren.

Auf dieser Ebene müßte von seiten des Unterrichtsministeriums allerdings noch sehr viel getan werden.