Montag, 15. April 2013

Kalkkögel-Chaoten Volkspartei

Die einzige Chaotenpartei Tirols ist die Tiroler Volkspartei. Das zeigt sich nun in Sachen Kalkkögel. Die Kalkkögel sind eines der Wahrzeichen Tirols. Vielbewundert, vielbeworben und früher auch viel beklettert, bis die Ansprüche an die Felsqualität gestiegen sind und man lieber weiter mit dem Auto fährt als sich in der Wand zu fürchten:


Und die Kalkkögel sind geschützt. Noch. Denn in der ÖVP gibt es starke Stimmen, die die Aufhebung des Ruhegebietes Kalkkögel fordern. Das soll dazu führen zwischen Hoadl im Skigebiet Axamer Lizum und Kreuzjoch im Skigebiet Schlick eine Gondelbahn bauen zu können. Und zwar über die Hochtennscharte, quer durch die Kalkkögel. Die beiden Skigebiet üben einen immer größeren Druck auf das Ruhegebit aus, das gerade zu diesem Zweck eingerichtet wurde: Die Ausbreitung der Skigebiete durch dieses kleine und wilde Gebirge zu verhindern.

Die Volkspartei hat ausgerechnet einen der Proponenten des Seilbahnprojektes, den Axamer Bürgermeister Rudolf Nagl zu einem ihrer Top-Kandidaten gemacht. Das war auch eindeutiges Signal. Bisher hatte nämlich Wissenschaftsminister Karl-Heinz Töchterle in der ÖVP dafür gesorgt, dass der Landtagsklub auf Linie für den Schutz des Kalkstockes bleibt.

Das könnte sich nach der Wahl ändern. Ich verlange heute deshalb klare Statements von allen kandidierenden Parteien, wie sie zum Schutz der Kalkkögel stehen. Antworten werde ich natürlich hier veröffentlichen. Insbesondere auch der Kalkkögel-Chaoten von  der ÖVP.

Klare Haltungen gibt es bisher von uns Grünen, von Fritz Gurgiser und den Freiheitlichen. Wir Grüne wollen die Kalkkögel schützen und dazu beitragen, sie touristisch weiter zu entwickeln ohne sie zu zerstören. Fritz Gurgiser kämpft hier mit uns Grünen gegen die Protifgeier. Die Freiheitlichen wollen nicht nur die Seilbahn über die Kalkkögel, sondern auch noch, dass Steuergelder zur Subvention dafür zur Verfügung gestellt werden. Und die anderen? Ich bin gespannt, was jetzt gilt.

Update: Inzwischen sind Antworten von anderen Parteien eingetroffen. Die SPÖ auf Landesebene ist gegen die Erschließung mit einer Gondel, die Liste Fritz ebenso. Vorwärts Tirol hat sich noch nicht zu einer eindeutigen Stellungnahme durchgerungen, zu groß sind offenbar die Auffassungsunterschiede der ProponentInnen. Und die ÖVP? Günther Platter kann sich wieder einmal nicht entscheiden. Deshalb solle es eine Volksbefragung über die Zerschneidung der Kalkkögel geben; er selbst sei für die Zerstörung des Naturjuwels.

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