Donnerstag, 28. Februar 2013

Der Bauwüterich

"Houston, wir haben ein Problem." - "Lassen Sie es uns mit Beton lösen", das ist die Grundhaltung der Regierung Günther Platter. Ein schönes Beispiel dafür liefern die Bergbahnen Sölden mit dem alpenweit größten Beschneiungs-Speicher, dessen hässliche Ausmaße man sich hier ansehen kann. Der Landesumweltanwalt analysiert dazu richtig, dass in Tirol nun möglich ist, was früher ausgeschlossen war: Künstliche Beschneiung auf knapp 3.000 Meter zum Beispiel, nachlesbar hier.

Aktuell wütet der Betonieret Günther Platter aber an anderer Front: Der Arlbergtunnel muss wegen Sanierungsarbeiten einige Monate gesperrt werden. Und wie will Günther Platter das Problem rund um den längsten Straßentunnel Österreichs lösen? Er will eine zweite Röhre bauen! Ja, wirklich! Heute in der Tiroler Tageszeitung als Antwort auf die Sperre verkündet.

Als Antwort auf die Sperre ist das natürlich sowieso absurd. Ich verstehe ja nicht, wieso es in der Zeit nicht einfach eine Güterverladung auf die Schiene geben kann, wie sie etwa am Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz völlig problemlos stattfindet. Das muss auch temporär organisierbar sein. Aber auch sonst ist die Beton-Antwort zweifelhaft. Dazu muss man nämlich auch wissen, dass der Arlbergtunnel bis heute seine Schulden nicht abbezahlt hat. Die Maut ist seit Eröffnung 1978 praktisch nicht gestiegen. Deshalb fehlt natürlich auch das Geld für die Sanierung. Der Arlberg-Straßentunnel hat trotz der enormen Zunahme des Verkehrs gerade einmal die Zinsen seiner Schulden bedient, aber die Schulden selbst nicht abgebaut. Und jetzt soll also wieder Geld in den Ausbau der Straße gesteckt werden.

Damit wiederholt sich ein Grundprinzip: Ob am Arlberg, ob für den Ausbau der Grassmayr-Kreuzung in Innsbruck für den Autoverkehr. Oder ob kürzlich angekündigt für einen Bau einer Ost-Spange für Hall auf die Autobahn: Für den Autoverkehr spielt Geld keine Rolle. Die Ost-Spange für Hall etwa soll irgendwo in Richtung 30 Millionen Euro kosten, um den Unteren Stadtplatz zu entlasten. Das ist kein Problem, aber für die Anbindung der Regionalbahn von Innsbruck nach Hall fehlt angeblich das Geld. Betonieren ja, aber falsch - das ist weiterhin das Prinzip der ÖVP.

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wo wird beim Damm für den Speicher betoniert? Offenbar hast du keine Ahnung, was Beton ist. Ich möchte dir auf die Sprünge helfen: Beton ist das, was mit den Stimmen der Grünen auf dem Landhausplatz aufgetragen wurde, um mit den Stimmen der Grünen eine grüne Oase im Zentrum zu zerstören. Wenn der See gefüllt ist, ist er sicherlich schöner und umweltverträglicher als die Betonwüste am Landhausplatz.

Zum Arlbergtunnel. Das der Tunnel die einzige Verbindung zwischen Tirol und Vorarlberg ist, die LKWs ohne enorme Umwege (damit ist eine enorme Umweltbelastung verbunden) benützen können, ist dir offenbar nicht bekannt. Aber was kümmern dich die Unternehmen in der Provinz. Und nein, auf Zug verladen wird ohne einen vollständigen zweigleisigen Ausbau auch nicht funktionieren. Jetzt ist schon ab Imst ständig zu warten, bis ein verspäteter Gegenzug vorbei ist. Und jetzt kommzs: Auch beim vollständigen zweigleisigen Ausbau müsste betoniert werden!

Mit diesen inkompetenten Beitrag hast den Grünen im Bezirk Landeck mehr Stimmen gekostet, als gewonnen. So blöd sind die Leute nicht in Landeck, dass sie nicht sehen, dass ein größerer Anstieg beim Zugverkehr mit der derzeitigen Infrastruktur nicht machbar ist, ohne den Personenverkehr extrem zu beeinträchtigen.

Anonym hat gesagt…

klassischer fall eines "ist immer schon gewesen, und wird nie anders werden" denkers.

Anonym hat gesagt…

Gebaut werden muss immer, auch wenn mit der Bahn gefahren wird. Wenn die LKWs auf einer zweigleisigen Strecke von Tirol nach Vorarlberg und retour fahren würden, wäre dies sehr gut. Allerdings verbrauchen mehr Züge auch mehr Strom. Daher brauchen wir Kraftwerke welchen den Strom erzeugen. Diese Kraftwerke müssen auch gebaut werden (Beton). Diese Kraftwerke brauchen vielleicht auch einen Speicherteich bzw. würde ich eher schon von einem Speichersee sprechen. Gegen diese Kraftwerke sind die Grünen auch. Allerdings sind die Grünen für Zugverkehr und Elektroautos, dazu braucht man aber auch Kraftwerke oder alternative Energien. Aber auch alternative Energieerzeuger müssen erst errichtet werden und hierzu ist auch Beton notwendig. Also... was wollt ihr???

Anonym hat gesagt…

zitat: "Wo wird beim Damm für den Speicher betoniert? Offenbar hast du keine Ahnung, was Beton ist. Ich möchte dir auf die Sprünge helfen: Beton ist das, was mit den Stimmen der Grünen auf dem Landhausplatz aufgetragen wurde, um mit den Stimmen der Grünen eine grüne Oase im Zentrum zu zerstören. Wenn der See gefüllt ist, ist er sicherlich schöner und umweltverträglicher als die Betonwüste am Landhausplatz."

lh-platz eine grüne oase? innsbrucker sind sie offenkundig nicht. dieser platz war vor der neugestaltung eine verkommene müllhalde. heute ist er ein belebter und beliebter urbaner treffpunkt. er wird genutzt und erfüllt seinen zweck. dafür gebührt den verantwortlichen (darunter auch vp-leute) anerkennung, eine richtige entscheidung.

zum ötztal: und zwischen einem naturschutzgebiet in den bergen und einem künstlichen platz (das war er auch vorher schon, denn darunter liegt eine tiefgarage) inmitten einer kleinstadt besteht ein erheblicher unterschied.

Anonym hat gesagt…

Es fällt auf, dass nicht nur der Gebi keine Ahnung hat, sondern auch seine Anhänger.
Sicher wäre es toll, würde der LKW-Verkehr auf die Schiene kommen (und zwar nicht als rollende Landstraße, sondern als Container und erst am nächstgelegenen Bahnhof abgeladen werden), aber das muss europaweit erfolgen. Da kann ein kleiner Landespolitiker nichts machen. Derzeit müsste es nämlich so sein: Eine Verladestelle zwischen Innsbruck und Ötztal und eine in Vorarlberg. Dies hätte aber zur Folge, dass enorme Flächen zubetoniert werden müssten, da die LKWs ja auch irgendwo stehen müssen, bis sie Verladen werden. Ganz so nebenbei müsste dann mehrmals die Stunde so ein Zug fahren (in beiden Richtungen). Stellt euch doch mal neben die Autobahn und zählt die LKWs. Das führt natürlich zu einer enormen Lärmbelastung und zum Kollaps des Personenverkehrs. Also, müsste auch eine komplette neue (unterirdische, wegen dem Lärmschutz). zweigleisige Trasse für diesen Güterverkehr errichtet werden. Abgesehen von den Unmengen an Beton, die dafür benötigt werden, wer soll das bezahlen?

Zum Landhausplatz. ALso, hier finden es die Grünen schön, wenn eine Betonwüste hergestellt wird, statt einer grünen Parkanlage. Aber wenn in einem abgelegenen Tal ein Stausee mit einem Schüttdamm aus dortigem Gestein errichtet wird, welcher zur Sicherung hunderter Jobs beiträgt, ist es schlimm. Und ein See im Hochgebirge ist nichts unnatürliches. In den Alpen gibt es massenhaft, die durch Bergstürze entstanden sind. Eine geschlossene Betondecke kommt in unserer Region eher selten, besser gesagt gar nicht natürlich vor.
Aber hier ist schön zu sehen, wie egoistisch und ahnungslos die Grünen sind.

Anonym hat gesagt…

Das hat doch alles nichts mit der natur oder beton zu tun. es ist wahlkampf und der gebi wird nicht mehr viel anderes tun, als immer und bei jeder gelegenheit gegen den platter zu schimpfen. mich wunderts nur ein wenig, dass das die grüne zukunft sein soll. was passiert denn, wenn der platter irgendwann weg ist? sind dann alle probleme auf einmal weg? gebis "anti-platter-haltung" zufolge müsste die tiroler vp einfach den platter absägen und der gebi würd schwarz wählen. alle bösen, bis auf platter, sind ja weg, also wo ist dann grün besser als schwarz?

Anonym hat gesagt…

Zum arlbergtunnel:
Ich habe gehört, die Gemeinden im Stanzertal hätten sich darum bemüht. Angeblich kostet aber der Autoverlad für die Bauzeit bereits die Hälfte der Baukosten des geplanten Upgrades an der alten Röhre - zumindest scheint die ÖBB das zu verlangen.

Anonym hat gesagt…

eh klar, das Proletariat! heißt diesen Bauwildwuchs willkommen, damit es den Arbeitsplatz nicht verliert.