Montag, 11. Februar 2013

Den Wahnsinn neu erzeugen

Man müsse den Wahnsinn neu erzeugen, erklärt Günther Aloys, Hotelier in Ischgl in der aktuellen Ausgabe der Neuen Zürcher Zeitung. "Mehr Wahnsinn" als Motto des Tourismus in Ischgl. "Evolution (...) eine vorwärtsdrängende Energie. Entweder du fließt mit, oder sie spült dich weg, tschüss mein Freund", sagt er. So stelle ich mir das Denken von Erschließungsfetischisten vor.

Überhaupt lohnt sich ein Blick auf die Schweizer Sicht der Erschließung des Piz Val Gronda. Vieles davon ist auf romanisch verfasst, weil das Engadin davon besonders betroffen ist.

Die Silvretta Seilbahnen AG aus Ischgl sind schon seit längerem an den Bergbahnen Motta Naluns in Scuol beteiligt. Und dort entsteht derzeit eine Diskussion, die man nicht vernachlässigen sollte: Als wir am Piz Val Gronda gestanden sind, war uns allen klar: Hier wird nicht Schluss sein. Aber die Ischgler Seilbahner spielen natürlich Lämmer und sagen, sie brauchen nur noch diese eine Piste.

In den "Engadiner Nachrichten" tauchte nun ein neues Thema auf: Wann kommt der Zusammenschluss der Bergbahnen Scuol mit den Ischgler Seilbahnen? Wie viele neue Seilbahnen braucht es hier? Der Bergbahn-Chef aus Scuol dementierte und erklärte, man habe einige Erschließungsprojekte, die dringender seien. Aber schon tauchte in der nächsten Graubündner Zeitschrift, "Allegra" die Diskussion wieder auf. Wann kommt der Zusammenschluss? Das sei derzeit nicht aktuell, hieß es auch dort.

Aber, und, das schlägt dem Fass den Boden aus: Die Gemeindeversammlung von Valsot, einer Zusammenschlussgemeinde im Engadin, beschloss allerdings am 5. Februar, die raumplanerischen Voraussetzungen für eine Erschließung vom Piz Val Gronda in Richtung Bergbahnen Scuol zu schaffen. Dort erwartet man also offenbar, dass eben nicht Schluss ist, sondern dass der Wahnsinn weiter geht.

Ich warte derzeit auf die Protokolle der Gemeindeversammlung und auch auf weitere Unterlagen aus dem Engadin. Aber das muss uns ab sofort klar sein: Am Piz Val Gronda ist nicht Schluss. Der Piz Val Gronda ist ein Anfang, der Anfang des Wahnsinns.




8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

die gewählte schweizer volksvertretung will es, die gewählte tiroler volksvertretung will es, aber der gebi interessiert sich halt nicht für demokratische entscheidungen...

Anonym hat gesagt…

Ich finde, es handelt sich bei dem Projekt nicht um Wahnsinn, sondern um ein zukunftweisendes Projekt. Die Silvretta Seilbahn AG beweißt, mit Beteiligungen an den Bergbahnen Motta Nalus, Weitblick. Gratulation!

Anonym hat gesagt…

Echt geil, wenn es endlich weiter geht. Scuol passt super dazu. Freu mich schon. Die Engadiner können einen Wachstumsschub dringend brauchen. Mit der Direktvermarktung von Ziegenkäse werden sie halt nicht überleben und das sehen wohl auch die Leute dort so.

Anonym hat gesagt…

Die Ischgler sollten sich gescheiter mit der Errichtung des grössten Narrenhauses Europas in ihrer Gemeinde beschäftigen. Der Wahnsinn namens Ischgl muss in einer geschlossenen Anstalt zum Schutz der Natur und Nachwelt therapiert werden.
Und nun noch eins: Schämt Euch Ischgler über Euch selbst, über Euer herzloses und hirnloses Geplapper und Getue.
Ihr registriert anscheinend Euren eigenen Selbstmord nicht!
Und übrigens: Gebi Mair leistet wirklich Edles und steht auch für jene Ischgler ein, die die Konsequenzen ihrer Dummheit nicht überblicken. Danke Gebi!


Anonym hat gesagt…

Ischgl's Denken... ist von gestern! Die Zillertaler Seilbahnlobbyisten Namens Hörl... sind von gestern! Tirol braucht umweltverträgliche Impulse - nicht nur wirtschaftliche!

Ich bin zwar mit Gebis sexueller Orientierung nicht ganz einverstanden, aber stimmt, der Gebi ist wohl einer der wenigen, der realisiert, in welchen Abgrund sich unser Land stürzt.

und zu den obigen Kommentaren: Demokratie ist schön und gut, aber wie, wenn Menschen nicht mündig genug sind zu entscheiden, was für sie und ihre Enkel am besten ist. Nicht immer hat der Plebs recht, und nicht immer kennt er sich aus. Soll ein solches Volks entscheiden dürfen!? Oft wäre besser wenn nicht. Aus meinem eigenen Umfeld erkenne ich, dass vielen der Weitblick fehlt, den ich ach so sehr bei den vorherigen Postern vermisse.

Hättens doch die Bauern damals in Tirol nicht zu einem 4 Stand ernannt, dann wäre uns das Modell Zillertal für ganz Tirol erspart geblieben.

unwählbar hat gesagt…

Liebe/r vorposter/in! deinen kommentar find ich schon sehr bedenklich. wer sollte denn entscheiden, wenn das volk "zu dumm" ist? wer entscheidet, wer experte ist? was macht z.b. den gebi zum experten, ausser, dass er ständig zu allem eine meinung kundtun muss? so leids mir tut, der gebi ist einiges, aber sicherlich kein umweltexperte! es gibt menschen, die in diese richtung studiert haben (der gebi zählt nicht dazu) oder in umweltorganisationen arbeiten (auch da gehört der gebi nicht dazu) oder es gibt menschen, die in diesen gebieten leben und auch davon leben (wozu der gebi auch nicht gehört). was also macht den gebi zum experten?

Anonym hat gesagt…

genau das ist das Problem - wer soll entscheiden, wenn das Volk nicht denkt und Politiker nur Berufspolitiker sind?

Was jemand studiert hat ist zur Beurteilung gesellschaftlicher Probleme völlig wurscht: ein Jurist kann (nicht jeder) bei Umweltthemen genauso gut ein Experte sein, wie Umweltaktivisten oder Personen mit dem entsprechenden Studium. Ob der Gebi daher ein Experte ist - warum denn nicht: er lebt ja auch in unserer Gesellschaft und erkennt die Probleme. Oder ist ein Studierter Techniker bzw. Physiker eher in der Lage zu beurteilen ob Atomkraft gefährlich oder gut ist, nur weil er im Studium gelernt hat, dass die Atomforschung reichlich Potential birgt?

Was einen Umweltexperten ausmacht wissen wir nicht. Mögliche Voraussetzungen könnten aber sein:

1. Abgeschlossenes Studium der Politikwissenschaft (nicht unbedingt in Mindeststudienzeit)
2. Mitglied der Grünen Partei (natürlich aktiv)
3. ein waschechter Tiroler und Naturbursch
4. ein eigener Blog, sogar mit grüner Farbe hinterlegt
5. mag Skitouren, vor allem auf den Piz Val Gronda
6. die Erdbeeren beim Billa schmecken ihm gar nicht
7. den Urlaub in der Karibik bestreitet er zu Fuß, wegen dem CO2
8. Verzichtet auf Handy, Internet und Computer, was wiederum Punkt 4 mit dem Blog in grüner Farbe unmöglich macht
9. den Franz Hörl aus dem Zillertal versteht er nicht
10. Fällt gern auf und teilt gern aus und hat hoffentlich keine Schneekanone vor dem Haus

Anonym hat gesagt…

Wie das Studium der Politikwissenschaften einen zum UMWELTexperten macht, versteh ich nicht.

Eine Parteimitgliedschaft kann jeder haben, egal ob Ahnung, oder nicht.

Waschechte Tiroler sind auch keine Naturexperten, der häufge Aufenthalt in der Natur (ich schätze das ist mit Naturbursch gemeint) zeigt Interesse, macht aber noch lange keinen Experten aus. Genausowenig wie das Interesse an Schitouren.

Der grüne Blog hier zeigt nur, dass er seine Meinung gerne kundtut, aber nicht, dass er damit auch Recht hat oder ein Experte ist.

Die Billa Erdbeeren kaufe ich im Winter auch nicht, sein Posting dazu beweist aber hauptsächlich seinen Mangel an Wirtschaftsverständnis.

Den Karibikurlaub brauche ich auch nicht, aber ich muss auch nicht nach Nordkorea oder Usbekistan, mir reicht Tirol (auch wegen dem CO2)

Handy und Computer verwende ich auch, also hier unentschieden.

Den Franz Hörl versteh ich schon, aber nur aus wirtschaftlicher Sicht, nicht aus umweltrelevanter.

Und nur weil jemand ständig die "pappn" offen hat, macht es jemanden auch noch lange nicht zum Experten.


Wenn ich mir das nun also ansehe, dann finde ich keinen Grund, den Gebi als Umweltexperten zu bezeichnen, sondern leider nur als einen, der gerne austeilt und nicht immer Rücksicht auf das Privatleben anderer nimmt.

Aber wer weiss, vielleicht erklärt uns der Gebi selbst, warum er sich als Experten darstellt und vielleicht versteh ich es dann selbst auch.