Montag, 18. Mai 2009

"Die Langweiligen"

Im ECHO AM FREITAG von vergangener Woche erschien folgender Artikel. Mich würde eure Meinung und eure Lösungsansätze dazu interessieren und ich bitte um reges Posten:


Die Langweiligen
Da langweilt sich also wirklich einer bei einer Landtagssitzung
zu Tode, tut dies öffentlich kund – und erweist
damit seinem Stand einen Bärendienst. Denn jetzt muss sich
der kleine Mensch von der Straße doch fragen: „Was machen
die eigentlich mit meinem Geld und wozu brauchen die einen
neuen Landtagssaal? Um sich bequemer zu langweilen?“ Vielleicht
ist es aber gut, dass ein Abgeordneter einmal ausgesprochen
hat, was sich viele andere während der Sitzungen nur
denken und nicht öffentlich sagen: Der Landtag ist ein Club
der Langeweile, in dem ein Haufen Schüler zu sitzen scheint,
die nur zum Unterricht gehen, weil sie a.) dafür bezahlt werden
und b.) Parteichefs und der Gruppenzwang ein Erscheinen
der Parteikollegen im Landtag fordern. Aus diesem Grund
hat er sich auch im Laufe der Jahre von einem eigentlich konstruktiven,
demokratischen Plenum zu einer „da muss man
halt hin, weil‘s eben so ist“-Institution gewandelt. Denn die
Reflexe und die politische Kultur jedes Einzelnen erwachsen
aus politischen Institutionen, die sich selbst immer stärker in
Bedrängnis gebracht haben – den Parteien an sich. Der Lack ist
vielerorts ab, die Parteien wirken wie jemand, der Zeit seines
Lebens getanzt hat, dies aber aufgrund seines hohen Alters
nicht mehr vermag und verzweifelt nach der Formel ewiger
Jugend sucht, um wieder tanzen zu können. So regieren auch
in Tirol Stereotype: Die Schwarzen regieren, weil, ja weils halt
so ist, die Roten laufen mit, die FRITZe poltern, die Grünen stehen
auf Homos und die nur für Christen zuständigen Blauen
sind – eben blau. In dieser Struktur muss jeder versuchen, sich
zu profilieren und sich mit einem geschickten Netz (aus dem
dann später der sogenannte Politfilz entsteht) nach oben zu
drücken oder oben zu bleiben. Die eingeübte Abwehrhaltung
führt zu einem Stillstand oder unendlichen Entscheidungswegen,
die Konkurrenz innerhalb der Parteien besorgt den
Rest. Und so bleibt die Erkenntnis, dass ein gemeinsames Lösen
von Problemen auf Basis der Vorrangigkeit eines Problems
nicht in den Parteistatuten verankert ist. Vor dem Hintergrund
der derzeitigen Entwicklungen wird das Polit-Hickhack aber
den Bürgern nicht helfen. Genausowenig wie die Langeweile,
die lediglich Ausdruck für den kaum möglichen Erneuerungsprozess
und ein fehlendes, frisches „Yes, we can!“ ist.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na ja natürlich is der Artikel sehr "poientiert" geschrieben und neigt doch sehr zu verallgmeinerungen und clichès. Doch ich finde schon dass ein bisschen Wahrheit dahinter steckt. Ich meine is es wirklich nötig an eine große Anzahl von Leuten ne Nachricht zu schicken (unter denen ja angeblich auch journalisten gewesen sein sollen) in der man von sich gibt wie langweilig die Sitzung denn ist?!?!!? Ich finde dass das nicht gerade eine deiner tollsten Aktionen war!!!!!
Doch finde ich auch nicht dass es der Weltuntergang ist, es erinnert mich jedoch ein wenig an das Schülerdasein bzw Studentendasein, doch als LA wird man ja bezahlt! hmhm
Und natürlich kann die Politik nicht immer spannend sein für uns außenstehenden - doch muss ich diesem Artikel recht geben, es kommt nichts neues mehr, man hat irgendwie das Gefühl alles schon mal gehört zu haben! Die Schwarzen schlagen was vor - Fritzl poltert - Die FPÖ schiebt alles auf die Ausländer- die Roten ducken sich und stimmen zu - und die Grünen kommen mit Gegenkonzepten!

na ja sicherlich macht ihr ne wichtige Arbeit, doch die Frage ist nun- soll ein Politiker auch Animateur für die Massen sein, oder seine Arbeit gewissenhaft wie ein Beamter machen!?!?!!? oder soll es ein Mix sein...........
hmhmh

Anonym hat gesagt…

- das "langweile"-posting war mMn stillos - bei den eigenen anträgen will man ja auch aufmerksamkeit - und patschert - den eigenen berufsstand öffentlich schlecht zu machen ist selten klug.

inhaltlich stimme ich dem echo-muigg teilweise zu.

das thema "staatsreform" ist ohnehin eines, das die grünen durchaus öfters propagieren sollten - von der GroKo wird da nicht viel kommen.

rettungsdienstgesetz hat gesagt…

na, damit das mit dem regen posten noch was wird und nicht bei den 2 mikrigen Kommentaren bleibt:
PUSH

(... vielleicht interessieren aber auch deine Posts und Pressemeldungen einfach niemanden außer dir - Gebi?!)

Anonym hat gesagt…

1.) Wer hat denn dieses "Langeweile-Posting" gemacht?

2.) In mir erzeugt der Text den Drang aus Tirol auswandern zu wollen, aber ist wo anderst besser? oder nur anderst? oder sieht es in jedem landtag/parlament so aus?
Wo erlebt man denn heute noch die Situation einer richtig (und nicht nur im Wahlkampf!) frischen, lebendigen, engagierten, euphorischen Politikkultur?

Naja ich persönlich finde am ehesten bei den Grünen. Dort weht wenigstens immer so ein "Grünes Lüftchen" und man hat das gefühl, leute, die von der politik, die sie machen wirklich überzeugt sind setzten sich für ihre ideen ein.

So es ist 1:06, und ich hab morgen Schule (ja, es gibt auch 15-jährige in diesem land die sich nicht von blauer hetzpropaganda einnehmen lassen)
Der spöttischen Bemerkung der Person ober mir kann ich nur widersprechen.

Julia hat gesagt…

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