Christian Felber |
Auf Einladung der Grünen aus St. Johann war heute Christian Felber, Mitbegründer von ATTAC Österreich zu Gast. Unter dem Titel "Wo ist unser Geld hin?" referierte er dabei über die Ursachen der Finanzkrise und Möglichkeiten, wieder aus ihr herauszukommen und zu verhindern, dass Ähnliches noch einmal passiert. Sein treffendster Vergleich zum internationalen Finanzmarkt dabei war: "Man hat eine zehnspurige Autobahn gebaut. Und als sie fertig war, hat man beschlossen die Straßenverkehrsordnung abzuschaffen, weil die unsichtbare Hand alles am besten regeln wird. Man hat die Bodenmarkierungen entfernt, und die Autozulassung noch dazu. Und dann hat man sich gewundert, als es zu einem großen Unfall kam und auf der zehnspurigen Autobahn plötzlich Stau war und nichts mehr vorwärts ging."
75 Menschen waren bei der Veranstaltung, und ihr Interesse war spürbar, zu verstehen was hier eigentlich passiert ist. Dementsprechend engagiert war dann auch die Diskussion. Klar ist dabei jedenfalls, dass die Finanzkrise nicht irgendwo passiert, sondern dass durchaus auch die Politik in Österreich ihren Anteil daran hat, und dass es gilt die Regierung dafür verantwortlich zu halten. Spannend war für mich auch, dass sich die Vorschläge von ATTAC, Auswege aus der Krise zu suchen, weitgehend mit den Vorschlägen der Grünen decken: stärkere Kontrolle der Finanzmärkte, Austrocknen von Steueroasen, Investitionen in Bildung, Gesundheit, Pflege und grüne Energien, und die Finanzierung über eine Reichensteuer. Das freut mich doch immer wieder zu hören, dass nicht nur Grüne auf derartige Ideen kommen, sondern auch andere Menschen die sich seriös mit Wirtschaftspolitik beschäftigen.
2 Kommentare:
Was mir fehlt in der debatte: das thema produktivität und was wir damit machen. ist es in unserer wirtschaft aktuell nicht eigentlich so, dass einfach keine arbeit haben für 8 mios ingenieurInnen und DSAs und auch nie wieder haben werden? (von 8 mrd menschen (siehe chinesische uniabgänger, die schon nicht mehr wissen wohin) ganz zu schweigen)
Angenommen, das ist so: Was wäre dann die Lösung?
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