Aktuell wütet der Betonieret Günther Platter aber an anderer Front: Der Arlbergtunnel muss wegen Sanierungsarbeiten einige Monate gesperrt werden. Und wie will Günther Platter das Problem rund um den längsten Straßentunnel Österreichs lösen? Er will eine zweite Röhre bauen! Ja, wirklich! Heute in der Tiroler Tageszeitung als Antwort auf die Sperre verkündet.
Als Antwort auf die Sperre ist das natürlich sowieso absurd. Ich verstehe ja nicht, wieso es in der Zeit nicht einfach eine Güterverladung auf die Schiene geben kann, wie sie etwa am Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz völlig problemlos stattfindet. Das muss auch temporär organisierbar sein. Aber auch sonst ist die Beton-Antwort zweifelhaft. Dazu muss man nämlich auch wissen, dass der Arlbergtunnel bis heute seine Schulden nicht abbezahlt hat. Die Maut ist seit Eröffnung 1978 praktisch nicht gestiegen. Deshalb fehlt natürlich auch das Geld für die Sanierung. Der Arlberg-Straßentunnel hat trotz der enormen Zunahme des Verkehrs gerade einmal die Zinsen seiner Schulden bedient, aber die Schulden selbst nicht abgebaut. Und jetzt soll also wieder Geld in den Ausbau der Straße gesteckt werden.
Damit wiederholt sich ein Grundprinzip: Ob am Arlberg, ob für den Ausbau der Grassmayr-Kreuzung in Innsbruck für den Autoverkehr. Oder ob kürzlich angekündigt für einen Bau einer Ost-Spange für Hall auf die Autobahn: Für den Autoverkehr spielt Geld keine Rolle. Die Ost-Spange für Hall etwa soll irgendwo in Richtung 30 Millionen Euro kosten, um den Unteren Stadtplatz zu entlasten. Das ist kein Problem, aber für die Anbindung der Regionalbahn von Innsbruck nach Hall fehlt angeblich das Geld. Betonieren ja, aber falsch - das ist weiterhin das Prinzip der ÖVP.