Mittwoch, 2. Mai 2012

Platter. Pechlaner. Switak.

Platter. Der Tag der Arbeit am 1. Mai ist häufig erhellend. PolitikerInnen, sie ansonsten nicht für große Reden bekannt sind, fühlen sich hier nämlich zu ebensolchen hingezogen. Für die ÖVP zeigte Landeshauptmann Günther Platter, was er darunter versteht. Die offensichtliche Herausforderung für ihn dabei: Nur nicht benennen, worüber alle in der ÖVP diskutieren, eine bürgerliche Neugründung namens "Für Tirol". Er wolle sich nicht an "irgendwelchen Spekulationen" beteiligen, "bestimmte Diskussionen" seien uninteressant, und "diese Sachen" beschäftigen ihn überhaupt nicht. Kunstvoll, aber schlussendlich halt drumherumgeredet. Klarere Worte fand da ÖVP-Landtagsabgeordneter Andreas Köll: Man werde unterbinden, dass sich hier neue Entwicklungen auftun. Bumm, das sitzt. Und wird genau das Gegenteil bewirken, wenn Köll das sagt.

Wenig später im Festzelt der Innsbrucker Sozialdemokratie:


Pechlaner. Das Hauptinteresse der BesucherInnen lag offensichtlich eher auf den Schnitzeln und an der hervorragenden Musikkapelle Landeck-Perjen als am politischen Teil. Der war auch arg verkürzt. Von der Landes-SPÖ sprach überhaupt niemand, nur der scheidende Innsbrucker SP-Vorsitzende Ernst Pechlaner griff zu Mikrofon. Die SPÖ werde entweder in der Regierung oder in der Opposition vertreten sein, erklärte er. Gut zu wissen, dass die Gerüchte um die Selbstauflösung der Innsbrucker Sozialdemokratie also offensichtlich aus der Luft gegriffen sind. Außerdem sei die SPÖ die Sozialdemokratie, erklärte Pechlaner. Ansonsten habe ich mir leider nicht viel gemerkt aus seiner Rede, aber für mich ist klar: Ich wünsche mir, dass die Innsbrucker SPÖ aus ihrer Lethargie aufwacht, wenn sie nicht der ÖVP das Verhandlungs-Feld für die Stadtregierung überlassen will. Oder ist ihnen lieber, wenn die ÖVP in der Stadtregierung vertreten ist und nicht sie? Das wäre wohl altruistisch, aber nicht mehr sozialdemokratisch.

Switak. Und weil am Tag der Arbeit auch sonst ein bisschen Zeit bleibt, hier ein kleines Rätsel, das ich gestern entwickelt habe: Als Christian Switak noch ÖVP-Finanzlandesrat war, wohnte er in einem Penthouse, das dem Zillertaler Liftkaiser Heinz Schultz gehörte. Welche Kammer ist aber die Eigentümerin des Hauses, in dem er jetzt wohnt? Als Preis für die richtige Antwort winkt weitere Erkenntnis über die Tiroler Politik.

14 Kommentare:

banem79 hat gesagt…

Gebäude des Penthouses - Ich schätze mal Wirtschaftskammer. Nachdem Martha Schultz Vizepresidentin ist, wäre das naheliegend. Passt auch zum bislang von der tiroler Bevölkerung geduldeten Polit-Filz.

chromosFEAR hat gesagt…

Die Landes-SPÖ hat warscheinlich ihrer Kampfansage der letzten Woche nichts hinzuzufügen. LHStv. Hannes Gschwentner hat letzte Woche bei der Sportlerwahl in der Dogana verkündet, er möchte Platter nicht nur als Sportreferent nachfolgen, sondern vielleicht auch sonst irgendwie..... Seinem eigenen Gelächter, dem vom Platter und dem der versammelten Tiroler nach zu urteilen, glaubt aber wohl keiner daran.....

charly grill hat gesagt…

dunkelkammer?
selchkammer?

unwählbar hat gesagt…

Ich habe in der Landeszeitung deinen Kommentar zu mangelnder politischen Bildung bei Tirols Politikern gelesen. Schade, dass du wohl selbst keine Ahnung davon hast. Respekt vor politischen Gegnern ist bei dir ein Fremdwort! Switak ist jetzt eine Privatperson!

Die Gründung von "für Tirol" ist übrigens wirklich rein spekulativ, also hat Platter recht, wenn er das nicht kommentiert. Dass du selbst es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmst, ist ja eh allen hier bekannt!

prost otti hat gesagt…

strenge kammer?
grusel kammer?

bauernbund!

Anonym hat gesagt…

Ich war nicht am Maifest der SPÖ. Lt. TT hat Pechlaner auch folgendes gesagt:
„Die Grünen haben ihre Grundsätze schon verraten, um an den Futtertrog zu kommen. Die SPÖ wird aber kein Beiwagerl sein, dafür geben wir uns nicht her.“
Ich bin SPÖ-Mitglied und kann dem nur beipflichten. Früher hat die Grünen das Mitregieren auch nicht interessiert... Jetzt stärken sie einer schwarzen (und Oppitz-Plörer bleibt trotz Biene-Maja-Kostüm schwarz)Bürgermeisterin den Rücken, wobei im Vorfeld klar war, dass die ÖVP mit von der Partie sein wird. Eine Mehrheit im Stadtsenat hat nach wie vor das bürgerliche Lager. Gelb-Grün ist eine Farce, sonst nichts.

Anonym hat gesagt…

Switak mag eine Privatperson sein, die Kammern sind sicher nicht privat, und ihr Vermögen auch nicht.

Anonym hat gesagt…

naja. die övp muss ganz einfach farbe bekennen. ich hätte weder bei einem verein für innsbruck noch für tirol angst. diese vereinsmitglieder sind parteischädigend und gehören ausgeschlossen.
ohne struktur zerbröselt jede partei. wer die övp nit will - und die wollen die fi definitiv nicht, sonst hätten sie ja nicht eine spitzenkanditatin aufgestellt, soll eben eine andere partei gründen. ganz einfach. dann viel vergnügen.
das macht die spö mit aller brutalität - und zurecht - man erinnere sich wie es dem duo wimmer-müller 2000 ergangen ist - das macht die spö in deutschland so (linke) etc.pp.
man muss sich von den maden befreien bevor der ganze speck unbrauchbar wird.
jeder hat das recht eine eigene partei zu gründen. diese leute in der övp zu belassen wäre das schlechteste was tun kann.

Anonym hat gesagt…

wenn die övp auf 9 senatsmitglieder besteht - und das würde ich zur koalitionsbedingung machen - kann gelb/grün gar nix.
3 övp, 1 spö, 1 rudi zu 2 fi und 2 grün.

Gebi Mair hat gesagt…

Das ist also die Empfehlung der Koalition VP-Federspiel? Und wer ist die Gemeinderatsmehrheit dafür?

Insbesondere auch nach dem hier: http://www.fpoe.at/news/detail/news/kickl-aufblaehung-des-innsbru/?cHash=cb70c6a936b6cb583cc6389dcb4b44ff

137000 jungwähler hat gesagt…

dass der schwachsinn mit dem futtertrog und grün nicht nur vom grünbacher kommt sondern auch hier verbreitet wird, war zwar zu erwarten, aber impliziert halt eine "saure traube und der fuchs"-philosophie der abgestraften spö.

selbstverständlich ist die zeit reif für eine grüne regierungsbeteiligung und auch doppelter wählerwunsch, wenn man das eindeutige ergebnis der stichwahl richtig interpretiert.

Anonym hat gesagt…

kein ÖVPler:

Wäre gut für die övp sich auch gleich mal nen neuen namen einer neuen partei anzueignen ( ähnlich fpö/ bzö ). die övp gehört verboten. die ratten sollen ja immer die ersten sein, würde heissen das wären alle övp leute ( fast ). entschuldigung f. d. ehrlichkeit von mir.

Anonym hat gesagt…

Haben es die schwarzen Manda wieder mal geschafft ein ehemaliges Regierungsmitglied irgendwo unterzubringen? So wie Eberle und Streiter bei der Tiwag usw. Der Switak wohnt nun wo? Kannst du das Rätsel nicht auflösen?

Anonym hat gesagt…

9 stadtsenatsmitglieder brauchts als DEMOKRATIEPOLITISCHEN notwendigkeiten, oder glaubst gelb und schwarz muss sich nit einen? die haben dann zusammen 4 und können bei 7 mitgliedern alles durchbringen was sie wollen. bei 9 hingegen braucht es 3 parteien.
wenn gewisse nicht für 9 sind, haben sie einen schuss und verstehen nix von demokratie.
den blauen kanns ja WURST SEIN; WEIL WENN schon auf dem boden liegst, kannst nimmer weiter fallen.