Landeshauptmann Günther Platter hat Ferdinand Eberle zum neuen Tiroler "Kraftwerkskoordinator" bestellt. Ferdinand Eberle? Richtig, Ferdinand Eberle. Das ist der ehemalige Landeshauptmannstellvertreter, und derjenige der vor der Landtagswahl einer Wählerin versprochen hat, einen Baum vor ihrem Haus umzusägen, wenn sie die ÖVP wählt. Ohne Genehmigung und damit rechtswidrig. Dafür hat Eberle auch 2800 Euro an Bußgeld bezahlt.
Als Kraftwerkskoordinator hat er es nun mit Bußgeldern anderer Art zu tun. Er soll nämlich Gemeinden, die sich gegen die zerstörerischen TIWAG-Kraftwerksprojekte wehren, auf Linie bringen.
Mit einem großen Koffer wird Eberle also in die Gemeinden fahren, gefüllt mit Geld und Versprechen. TIWAG-General Bruno Wallnöfer braucht also keine Bürgermeister mehr zu bestechen. In Zukunft ist Eberle zuständig. Dass Ferdinand Eberle auch TIWAG-Aufsichtsratsvorsitzender ist und per Gesetz also schon nicht für die TIWAG verhandeln darf, scheint weder ihn noch seinen Auftraggeber, den Landeshauptmann Günther Platter zu stören.
Dass Platter nicht seinen Energielandesrat Anton Steixner als Kraftwerkskoordinator einsetzt oder einen anderen seiner Landesräte ist hingegen höchst interessant. Die Gemeinden vertrauen Bruno Wallnöfer nicht mehr, der jahrelang mit ihnen verhandelte. Dann wurde Wallnöfer von der Kommunikationsagentur Hofherr abgelöst, die sich vor allem durch Rechtschreibfehler hervortat und dadurch, dass sich ihre gesamten Unterlagen im Internet wiederfanden. Die Gemeinden vertrauten also auch Hofherr nicht mehr. Und Platter vertraut offenbar seiner Landesregierung nicht. Oder umgekehrt, die Gemeinden trauen der Landesregierung nicht. Jedenfalls muss jetzt Eberle ran. Als ehemaliger Finanzlandesrat ist seine Zuständigkeit dabei für alle Beteiligten klar: Nun wird versucht werden, Bürgermeister und Gemeinderäte zu kaufen. Ganz legal. Dann wird es aber nicht nur für die TIWAG und ihre KundInnen teuer, sondern auch für die SteuerzahlerInnen. Aber das macht dieser Landesregierung bekanntlich nicht viel aus.
2 Kommentare:
Ich hoffe, dass mit dem Baum umsägen, macht keine Schule in der Politik!
Wir Freiheitlichen werden bestimmt nicht auf diese plumpe Art und Weise unsere Wählerstimmen damit einfangen, indem wir die Bäume unserer Wähler einfach absägen.
Diese Art des Politmarketings sollte der ÖVP vorbehalten bleiben!
Wer die HEIMAT liebt, der schützt den WALD!
Hoffe, ihr sehts vor lauter Bäumen den Wald noch ;-)
Kommentar veröffentlichen