Mittwoch, 23. Dezember 2009

8 Landesräte, 10 Chauffeure, 12 Mal um die Welt

Die Landesregierung lässt sich nicht lumpen, wenn es um ihre eigenen Annehmlichkeiten geht. Zum Beispiel bei ihren Dienstautos. Informationen aus einer Anfrage im Landtag, die ich an Landesrat Switak gestellt habe.

- Die Landesregierung hat für sich im Jahr 2009 3 neue Autos um insgesamt 150.000 Euro gekauft.

- Wenn man so ein Auto für ein Monat ausleiht, dann kostet das bei Tiroler Autoverleihern knapp 3.000 Euro, die Landesregierungsmitlieder zahlen für die Privatnutzung aber nur 700 Euro.

- Es handelt sich auch bei den Neuanschaffungen weiterhin um umweltschädliche Dieselfahrzeuge.

- Laut Auto-Spiegel gehören diese Art von Autos von Mercedes und BMW, wie sie die Landesrierung kauft zu den "größten Klimasündern in ganz Europa", mit unglaublich hohem CO2-Ausstoß (bis zu 262 g/km, dabei gibt es auch vergleichbar große Autos mit 150 g/km)

- Im Jahr 2009 haben sich die Mitglieder der Landesregierung 575.000 km mit dem Auto gefahren, das ist 12 Mal um die Welt

- Dafür benötigen sie 10 Chauffeure, allein für Reheis, Platter und Palfrader gibt es jeweils 3 Chauffeure im Turnusdienst; offenbar findet die Regierung, dass die BürgerInnens sehr wohl von Imst nach Innsbruck mit dem Zug pendeln können, aber Reheis findet das nicht

- Wohin die Dienstfahrten gingen, darüber verschweigt Switak die Auskunft, nicht einmal die Dienstfahrten ins Ausland will er aufzählen; angesichts der Affären rund um den Dienstwagen der deutschen Ministerin Ulla Schmidt oder ÖVP-Minister Hahn ist das besonders brisant

Was die Anfrage verschweigt: Die Parkgebühren für die Dienstautos der Landesregierung bezahlt nicht die Landesregierung aus ihrem Budget, sondern man hat sie im Budget des Landestheaters (!) versteckt, 40.000 Euro im Jahr.

Schöne Bescherung!




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11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das mit dem CO2 ist geschenkt, den Schmarrn glaubt ja ohnehin keiner mehr - spätestens seit "Climagate".

Generell ists aber gut, dass die Dienstwagenpraxis mal hinterfragt wird. Wenn man sieht, mit welchen Protzkisten die Landesräte da in der Gegend rumgurken (piekfeine BMW´s etc.) gehört da schnellstens was geändert.

Anonym hat gesagt…

naja, a auto ist mal a repräsentationsfahrzeug - kein landeshauptmann kann mit einer uralten ente vorfahren. soviel verständnis sollte sein. und österreich baut nun mal keine luxusschlitten, liefert aber den deutschen, den sogenannten piefkes, zu. gäbe es keine piefkes, gäbe es ein mehr als armes land tirol. viele vergessen, dass sie den piefes den aufschwung verdanken - die hätten nämlich ebenso alle in die schweiz, nach tschechien, frankreich oder was weiß ich wo hinfahren können...
aber es ist leider ein alter hut, dass von idioten die hand, die füttert, ogebissen wird...

im übrigen halte ich 3 dienstwägen für vollkommen ausreichend. aber wer von uns überschätzt sich nicht - siehe homepage...
12 dienstwagen ist eine frechheit.

Anonym hat gesagt…

sorry offenbar 10 wägen - auch no viel zviel.

Anonym hat gesagt…

Repräsentationspflicht? Hää? Also, wenn der oder die Landesrätin mit einem gebrauchten Z3 andonnert, gibts einen Volksaufstand, oder was? Ich glaub eher, dass man sich mit einem "einfacheren" Modell (VW? muss ja nicht unbedingt ein Golf sein)eher noch Sympathien schafft u. Bürgernah wirkt.

Ich vermut daher, dass es darum geht, vor den "who is who" des Landes nicht zu mickrig zu erscheinen (wär ja auch wirklich peinlich, könnte man zu irgendeiner Fress- und Saufveranstaltung der Industrie oder Finanz nicht standesgemäß anrollen)- sprich, unsere werten Herren Volksvertreter wollen mit Steuergeldern ihr Ego aufpolieren.

Deswegen find ich Gebis Co2, Begründung zwar eigen, in der Sache hat er Recht. Aber das ist wieder mal so ein Grünes Problem...

Anonym hat gesagt…

schau, wird ein arzt aufm land zu an notfall gerufen, fahrt er auch selber - und der bräuchte eher an chauffeur wie zb
landesräte, die ohnehin so gut wie niemand kennt. einige würden vom zufußgehen gleich doppelt profitieren - mehr fettverbrennung und um a spur bekannter würdens auch. das gehalt eines landesrates sollte ausreichend sein um selbst zu fahren oder diese angelegenheit selbst zu regeln. notfalls weniger saufen? es finden sich doch genügend parteinachwuchsschleimer, dö für an spottpreis den chaffeur spielen würden - in jeder partei.

Anonym hat gesagt…

also, wie du siehst kritisiere ich 10 dienstautos scharf. es kann aber nicht so sein, dass die sozialhilfebezieher oder drogendealer mit dem mercedes vorfahren und ein landeshauptmann radelt. i kenn praktisch so gut wie keinen grünen (vielleicht der gebi??) der nit auch a auto hätte. und ein landeshauptmann ist sozusagen der mibnistrerpräsident in deutschland. stell dir vor der verhandelt um die zukunft tirols und fährt mit einem golf an - jeder glaubt dann doch, tirol ist mehr als bankrott. nur weil du spitzenpolitikern nix gönnst, heisst das no lange nicht, dass diese sich blamieren müssen. schon mal gesehen wie die glawischnig antanzt? sicher auch nicht in a schubkarren, oder...

Gebi Mair hat gesagt…

Für alle, die es interessiert: Ich habe kein Auto, weder ein privates noch ein berufliches. Wenn ich ein Auto brauche: www.carsharing.at

Anonym hat gesagt…

@ 19:18

Aha. Dir ist es also lieber, einer verhandelt sche*ße, fährt dafür aber mit einer schnittigen Karre vor, als wie umgekehrt?

Würde man deinen Argumentationsfaden weiterspinnen, und sich die Preisklasse der Autos an den Verhandlungsergebnissen orientieren, würde ein guter Teil unserer Landesregierung mit der Eselskutsche vorfahren müssen.


Mit den Dienstwagen liegen Grünen richtig, hoffentlich machens was draus

Anonym hat gesagt…

i hätt eigentlich nit vor ghabt ausgerechnet zu weihnachten zu schreiben. i komm aus der privatwirtschaft und der chef, eigentümer des unternehmens, war die knausrigkeit in person - auch zu sich. trotzdem fuhr er einen repräsentativen wagen und ging zu verhandlungen in anzug und nicht mit einer derschissenen angoraunterhose.
wenn das nit schnallst, bist ferne von gut und böse.

an den gebi: das hab i schun vermutet. dann bist eh a vorbild. i hab zwar einen führerschein, aber auch keinen wagen. und 3 auto für die landesregierung langen. dass die anzahl bekrittelst, ist voll in ordnung. weil täglich von zuhaus braucht niemand wie bei an staatsempfang ogholt werden. punkt.

Anonym hat gesagt…

schau mal wie der fischer etc. zu dienstessen fuhren - du hast ja an schuss, wenn man es direkt sagen will.

im übrigen hat der gebi recht, die anzahl ist drastisch zu verringern. dann werden ah die leut ganz automatisch wieder volksnäher.
aber das land ist bestmöglich zu vertreten und da gehört halt a entsprechendes auto dazu.
repräsentativ ja, dienstfahrten von zu hause NEIN. a nit wenn oaner von zuhause beim klub der dodlhaften holzhacker vorbeischaugn muss. weil i kenn denen ihre ausredn schon bevor sie loslegn. das geht als mitm privatauto.

Anonym hat gesagt…

du gebi - a anderes thema: wie zu entnehmen war gewähren sowohl wien als auch salzburg für die verpartnerung zeremonien gleich wie für heteros. weisst du wie das in innsbruck gehandhabt wird? ich mein frau zach lebt doch auch eine moderne "wilde" ehe vor, dann dürfte sie doch hier ebenso eine modernere haltung einnehmen. ich fände es toll, wenn der trauungsaal beim goldenen dachl geöffnet würde. dieser zöge nicht nur tiroler an. macht sie diese trauungen selbst? weisst du diesbezüglich etwas?