Nikolaus Berlakovich, Andrä Rupprechter (v.l.) |
Überrascht hat mich Andrä Rupprechter seitdem. Allerdings als Enttäuschung. Ich will das an drei Beispielen erklären:
1. Fehlender Einsatz für den Schutz hochwertiger Bäche: In seinen Antrittsinterviews hat Rupprechter stets seine Verbundenheit mit der Ökobewegung erklärt, außerdem seinen Einsatz gegen ein Kraftwerk bei ihm zu Hause an der Ache. Ich dachte mir, das könnte doch etwas werden. Tatsache ist allerdings, dass Rupprechter in Sachen Kraftwerksplanungen den Büttel der TIWAG macht. Obwohl es Beschlüsse der Tiroler Landesregierung für besseren Schutz von Tiroler Bächen gibt, hat Rupprechter den TIWAG-Wünschen nachgegeben. Das habe ich mir anders erwartet - die Chance zur Korrektur hätte er noch.
2. Sonntagsreden und Montagshandeln: "Regional und saisonal kaufen" gehört zum Standardrepertoire von Bauernbündlern. Das ist auch gut so. Das nützt den Bäurinnen und Bauern vor Ort und spart viele unnötige Transportwege: weniger CO2-Ausstoß, weniger Transit - kurzum: weniger Umweltbelastung. Das hinderte Rupprechter aber nicht daran, in China und Thailand darum zu werben, Produkte der österreichischen Landwirtschaft zu kaufen, weil Abnehmer in Russland fehlen. Ist das regional und saisonal? Oder ist das nicht genau die Art von Landwirtschaftspolitik, gegen die Bauernbündler sonntags kämpfen?
3. Schlacke auf Straßen: Über Schlacke aus der Stahlproduktion und mögliche Gesundheitsgefährdungen gibt es durchaus unterschiedliche Ansichten. Ich kann die Gefährdung nicht endgültig beurteilen. Mir kommt aber vor, dass das doch eine Reihe von Giftstoffen sind, bei denen ich skeptisch wäre, ob ich sie in der Botanik sehen will. Nun hat Rupprechter per ministerieller Anordnung die Verwendung von Schlacke im Straßenbau erlaubt und damit die Grenzwerte in den Himmel geschossen. Ist das die Haltung, die man sich von einem Umweltminister erwartet?
Für den Herz-Jesu-Katholiken Andrä Rupprechter: Ezechiel 33:11 ist angesagt: "Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen!" Sonst endet Rupprechter wie Berlakovich. Und das will keiner, oder?
6 Kommentare:
Naja, finden tut man immer was, wenn man nur lange genug sucht.
Trotzdem finde ich nach anfänglichen Bedenken, dass er sehr gut zu dieser Position passt und nen guten Job erledigt.
Dieses „Sichgegenseitigschlechtmachen“ ist einen schlimme PolitikerInnenkrankeit. Das wirkt immer recht kindisch und kontraproduktiv. So gewinnt man keine Stimmen. Sowas ist eher ein Aufruf zum Wahl-Boykott.
Mair ist im Anpatzen von Anderen nach wie vor am besten. Konstruktive Vorschläge, treffende Analysen und gewinnbringende Kooperation ist nicht so seine Sache.
Mit diesem Brief war wohl alles entschieden.
Rupprechter endet, wie Mair unkt, vielleicht wie Berlakovich. Mair vielleicht wie eine Einwegflasche?
Ja et stort bifald for denne artikel, har du en måde at sige tingene naturlig måde, enkel og så sandt, jeg trækker min hat til dig !!
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